Der Japan GP war für Bruno Senna etwas ganz Besonderes. Trotz des dichten Zeitplans durch die Verschiebung des Qualifyings auf den Sonntagvormittag durfte der Brasilianer vor dem Rennen einen alten Lotus-Renault seines Onkels Ayrton aus dem Jahre 1985 über die Strecke in Suzuka fahren.

Zwar passte er nicht ganz hinein und saß viel zu hoch im Auto, was recht lustig anmutete, doch für ihn war es eine ganz besondere Erfahrung, gerade in Japan, wo Ayrton Senna von den Fans noch heute verehrt wird - was sich auch auf die Beliebtheit von Bruno Senna auswirkte. Am Donnerstag kam er kaum vom Streckenhotel ins Fahrerlager, so sehr wurde er von Autogrammjägern bedrängt.

Im nächsten Jahr könnte Senna noch öfter in einem Lotus-Renault sitzen, allerdings des Jahrgangs 2011. Die Gespräche zwischen Senna und Lotus sind weit fortgeschritten. Laut brasilianischen Medien soll der Deal kommende Woche bei Sennas Heimrennen in Interlagos bekannt gegeben werden - ebenso wie die Partnerschaft mit Motoren- und Getriebelieferant Renault.

Ayrton Senna gewann 1985 seinen ersten Grand Prix in einem Lotus-Renault. Danach gewann er weitere fünf Rennen am Steuer eines Lotus mit Renault-Power. Teamchef Tony Fernandes dürfte eine ausführliche, geschichtsträchtige Rede vorbereitet haben - schließlich betont er gerne die Tradition seines eigentlich neuen, malaysischen Rennstalls. Einziges Problem scheint derzeit noch der Namens- und Rechtestreit mit Proton und der Lotus Group zu sein.

Sobald dieser ausgeräumt ist, steht einer Bekanntgabe nichts mehr im Wege. Für Senna wird Jarno Trulli Platz machen, der mit dem Saisonende wohl seine Karriere beenden wird. Vor seiner Fahrt im 85er Lotus beantwortete Senna im Interview mit Motorsport-Magazin.com die Frage "Könnte es sein, dass Du 2011 zwanzig Mal einen Lotus-Renault fährst?" mit einem viel sagenden Grinsen und dem Satz: "Zwanzig mal? Weiß ich nicht..."