Eigentlich schien Kimi Räikkönen am Mittwoch einen Schlussstrich unter das Dauerbrennerthema der letzten Wochen gezogen zu haben: "Ich bin sehr enttäuscht, wie sie meinen Namen für ihr Marketing verwendet haben." Er habe nie ernsthaft darüber nachgedacht, für Renault zu fahren. "Ich kann zu 100 Prozent versichern, dass ich nächstes Jahr nicht für sie fahren werde."

Die Antwort von Renault-Teamchef Eric Boullier ließ nicht lange auf sich warten. "Wir haben Kimis Image nicht ausgenutzt", stritt er die Anschuldigung gegenüber Autosport ab. Das Team sei nach Spa von Räikkönens Managern angesprochen worden. "Sie wollten verhandeln, aber wir sagten, dass wir erst das Potenzial von Vitaly Petrov bewerten wollten."

Keinen Vorteil gehabt

Seitdem habe Boullier nicht mehr mit dem Räikkönen-Management gesprochen. "Ich habe nie die Medien benutzt und ich sehe auch keinen Vorteil darin, der Presse zu sagen, dass Kimi an uns interessiert ist und uns verfolgt. Was würde das bringen?" Zum Beispiel Medieninteresse, eine bessere Verhandlungsposition mit Sponsoren und Fahrern und eine Imagepolitur nach den Problemen der Vergangenheit...

Boullier glaubt, dass das große Medieninteresse der letzten Wochen, in denen es nichts anderes zu berichten gegeben habe, Räikkönen vielleicht etwas geärgert habe. "Ich verstehe aber nicht, warum er gleich so aggressiv ist und uns etwas vorwirft", so der Franzose. "Ich würde die Medien niemals dafür nutzen - wir haben nur auf Fragen geantwortet."