Sergio Pérez wuchs bereits seit frühester Kindheit mit dem Thema Rennsport auf. Sein Vater Antonio war selbst Rennfahrer und kümmerte sich um die Karriere des mexikanischen Fahrers Adrian Fernandez. Sergio Pérez war sechs Jahre alt, als er erstmals mit seinem Vater und seinem Bruder zur Kartbahn durfte. Dort zeigte sich früh sein Talent, mehrere Kart-Titel in Mexiko und den USA folgten. Ein wichtiger Förderer des Mexikaners war seit jeher der Geschäftsmann Carlos Slim. Er ermöglichte Pérez 2005 den Sprung nach Deutschland in die Formel BMW.
2007 und 2008 feierte er erste Erfolge in der britischen Formel 3. Nach einem vierten Gesamtrang schaffte er den Sprung in die GP2. 2009 gewann er zwei Rennen des Asien-Ablegers, 2010 gelang ihm der Durchbruch: Gesamt-Zweiter in der Hauptserie. Ferrari holte ihn in den Junior-Kader. Die Kombination aus Ferrari-Unterstützung und Slim-Geld verschaffte ihm eine Chance bei Sauber in der Formel 1.
Perez avanciert zum Star- und scheitert an McLaren
Seine erste F1-Saison verlief durchwachsen. Ein monumentaler Abflug in Monaco war der Tiefpunkt, Perez musste verletzt ein Rennen auslassen. Der Durchbruch kam im Jahr darauf. In Malaysia lieferte er im unterlegenen Sauber ein sensationelles Rennen ab und duellierte sich mit Ferrari-Pilot Fernando Alonso um den Sieg. Ein Fehler kostete ihn die Chance auf den Sieg. Bis zum Saisonende kamen zwei weitere Podien hinzu.
McLaren warb Perez daraufhin als Ersatz für Lewis Hamilton an, doch der vermeintliche Sprung an die Spitze wurde zum Fiasko. Das Auto war nicht gut, und Perez scheiterte folglich an einer Kombination an zu hohen Erwartungen und einem Team auf dem absteigenden Ast. Mit Saisonende trennte man sich. Pérez kam bei Force India unter.
Perez wird Mittelfeld-König bei Force India
Bei Force India rehabilitierte sich Perez 2014, auch wenn er in der Endabrechnung seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg deutlich unterlag. 2015 und 2016 fuhr er mit einem verhältnismäßig unterlegenen Auto drei weitere Podestplätze ein. 2016 beendete er erstmals die Saison als "best of the rest" - als bester Fahrer, der nicht für eines der Top-Teams Mercedes, Ferrari oder Red Bull antrat. 2017 wiederholte er das Kunststück.
In seinen Force-India-Jahren erarbeitete sich Perez den Ruf als Reifenflüsterer, gemeinsam mit dem Team schaffte er es immer wieder, im Rennen wahre Kunststücke zu vollbringen. 2018 sackte er einmal mehr ein opportunistisches Podium ein. Zugleich aber kam das Team mangels Geldgeber in immer unruhigere Gewässer. Als die Zahlungsunfähigkeit nahte, sprang Pérez ein und half bei der Abwicklung des Prozesses.
Perez muss Platz trotz Sieg räumen, Red Bull mit Rettungsleine
Perez blieb beim Force-India-Nachfolger Racing Point 2019 und 2020 an Bord und untermauerte seine Reputation, mittlerweile zu den besten und erfahrensten Piloten im Feld zu zählen. 2020 hatte Racing Point das wohl beste Auto der Teamgeschichte. Mit ihm holte Perez in Sakhir mit einer sensationellen Aufholjagd vom letzten Platz den ersten GP-Sieg.
Seine Zukunft mit dem Team war da aber schon hinfällig. Racing Point, ab 2021 Aston Martin, wollte lieber den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel als Zugpferd. Trotz bestehendem Vertrag wurde Perez mit Saisonende abgesägt und stand auf der Straße. Seine Formel-1-Karriere wurde erst in den letzten Tagen gerettet. Und nicht nur das: Mit Red Bull klopfte gar endlich wieder ein Top-Team an. Man verpflichtete Perez als Edelhelfer für Max Verstappen.

Vom Karriere-Hoch zum Absturz
In Baku 2021 feierte er seinen zweiten Sieg, fügte vier weitere Podien hinzu und spielte im Saisonfinale eine kritische Rolle dabei, dass Verstappen sich zum Fahrer-Weltmeister krönte. 2022 wurde Perez' beste Saison in der Formel 1. Der Mexikaner zählte neun weitere Podiumsplätze. Ein zusätzliches Highlight: Der Sieg in Monaco. Auch in Singapur schlug der König der Stadtkurse zu.
Seine dritte Saison für Red Bull war allerdings nur auf dem Papier ein Erfolg. Im dominantesten Auto des Feldes beendete er die Weltmeisterschaft zwar auf dem zweiten Gesamtrang, jedoch mit einem Rückstand von 290 Punkten auf Max Verstappen. Der übersteuernde Bolide war nicht nach dem Geschmack des Mexikaners. 2024 bekam er eine weitere Chance. Jedoch verbesserte sich seine Leistung nicht. Nach Ablauf der Saison musste er sein Cockpit an Liam Lawson abtreten.