Fernando Alonso hat beim Großen Preis von Spanien 2013 zum dritten Mal sein Heimrennen gewonnen. "Alonso lässt die Spanier jubeln - Heimsieg vor frenetischem Publikum", titelte Motorsport-Magazin.com nach dem bravourösen Triumph des Lokalmatadors. Wir fassen am Tag nach dem Grand Prix vor den Toren der katalanischen Millionenmetropole das Echo im internationalen Blätterwald zusammen und präsentieren die Pressestimmen zum spannenden Reifenpoker in Barcelona:
AS: Alonso - Ferrari. Das Binom funktioniert endlich. Alonso gewinnt zuhause, es war ein beeindruckender Sieg, eine Demonstration durch den Asturier und Ferrari. Caramba Alonso!
Marca: Ole Fernando! 95.000 Fans feierten die grandiose Vorführung Alonsos. Der Asturier startete vom fünften Startplatz, gewann das Rennen und ist bereits WM-Dritter. Er schaffte den größten Sieg in der Geschichte von Montmelo. Eine Lektion von Fernando Alonso.
Sport: Genialer Alonso! Brillanter, spektakulärer Sieg in Montmelo! Alonso verkürzt den Rückstand auf Vettel, der es nicht auf das Podium schaffte.
El Mundo Deportivo: Alonso, Herr und Meister in Barcelona. Fernando gewinnt mit klarer Überlegenheit den Großen Preis von Spanien. Der Asturier kontrollierte das Rennen vom ersten Boxenstopp an. Alonso - Überschall.
Gazzetta dello Sport: Alonso Ole! Zwei rote Furien dominieren das Rennen in Montmelo. Fernando siegt in seiner spanischen Heimat, jetzt hat er ein Auto, mit dem er nach dem WM-Titel greifen kann. Alonso hat vier Jahre lang auf ein wettbewerbsfähiges Fahrzeug gewartet. Jetzt hat er es, und er siegt. Ferrari hätschelt ihn und verzeiht ihm alles. Wenn er so weitermacht, wird er bald an der Spitze stehen. Red Bull wackelt, und Vettel muss sich verteidigen, bleibt aber der erfolgreichste Pilot der Saison.
Tuttosport: Fernando, der Matador! Ferrari ist diesmal einfach perfekt. Alonsos Sieg ist ein Geburtstagsgeschenk für Teamchef Stefano Domenicali. Vettel enttäuscht, sein Auto ist nicht auf dem Niveau der letzten Rennen. Er ist zwar immer schnell in der Qualifikation, doch er hält mit Ferrari nicht Schritt.
Corriere dello Sport: Die Leistung ist gelungen! Alonso feiert seinen zweiten Sieg der Saison vor den begeisterten Fans in seiner spanischen Heimat. Vettel muss sich mit Platz vier begnügen, bleibt weiterhin Tabellenführer vor Räikkönen.
Repubblica: Meisterwerk Ferrari in Spanien! Das Team von Maranello begeht keinen einzigen Fehler. Alonso feiert den perfekten Tag, sein Auto ist unbesiegbar. Am Freitag prügelt sich Alonso mit einem Fotografen, am Samstag streitet er mit dem Team. Zum Glück kann man ihm nach den Leistungen vom Sonntag alles verzeihen. In Barcelona hat aber nicht Alonso, sondern Ferrari als Team gewonnen, das stärker als die Gegner und sogar stärker als das Pech war.
La Stampa: Alonsos Meisterwerk in seiner spanischen Heimat. Der Matador siegt vor begeisterten Fans. Bisher hatte niemand in Montmelo nach einem Start vom fünften Platz aus gewonnen. Jetzt wissen alle in Maranello, dass sie nicht nur mit einem wettbewerbsfähigen Auto, sondern mit dem besten Auto der WM rechnen können. Vettel ist diesmal besiegt worden, auch wenn er die Schäden in Grenzen hält. Sein vierter Platz erlaubt es ihm, weiterhin an der Spitze der Tabelle zu bleiben. Willkommen zurück auf der Erde! Endlich ist Vettel wieder menschlich.
The Sun: Alonso herrscht in Spanien und schickt seine heimischen Fans ins Delirium. Das Rennen war jedoch eher eine Übung in Sachen Reifenmanagement als ein Rennsport-Wettbewerb. Für Lewis Hamilton wurde es ein grausamer Nachmittag, er fiel vom zweiten auf den 12. Platz zurück - und wurde sogar überrundet.
Daily Mail: Ein traumhaftes Heimrennen für Alonso, ein schmerzhafter Tag für Hamilton. Alonso bewies, dass die aktuelle Formel 1 ein Denksport ist - und dass er über den schärfsten Verstand im Geschäft verfügt. Wenige können den zweimaligen Weltmeister schlagen, wenn es darum geht, eine Strategie in die Tat umzusetzen. Wer dagegen wie Lewis Hamilton in einem Auto sitzt, das hart mit den Reifen umgeht, erlebt frustrierende Nachmittage.
The Guardian: Alonso gewinnt in Spanien, aber die Reifen sorgen für Verwirrung. In der Formel 1 geht es momentan darum, wer der beste langsame Fahrer der Welt ist. Pirelli hatte die Aufgabe, den Sport unterhaltsamer zu machen, doch was wir jetzt haben, ist künstlich und ermüdend. Nur der Start und das Ende eines Rennens sind fesselnd. Alonso und Vettel legten am Sonntag brillante Starts hin - danach war es Zeit, für eine Stunde wegzuschauen.
L'Equipe: Alonso, König von Spanien. Nach guten und schlechten Resultaten in den ersten vier Rennen versagte Fernando Alonso vor seinen Landsleuten nicht. Sein zweiter Sieg macht die WM wieder spannend, da Sebastian Vettel trotz guter Startposition und eines perfekten Starts nicht auf das Podium fuhr.
Kurier: Alonso gewinnt in Barcelona. Einige der 91.000 Zuschauer wollten einfach nicht nach Hause gehen. Zu erschöpft waren sie, glücklich und betrunken. Alonso hatte es ihnen versprochen, und er sollte seine Ankündigung wahr machen. Der 31-Jährige fuhr ein souveränes, fast einsames Rennen. Vettel hatte sich mehr erwartet, der Deutsche war grantig und übte wieder einmal Kritik an den Pirelli-Reifen.
Die Presse: Alonso feiert Heimtriumph in Barcelona. Ein schöneres nachträgliches Geburtstagsgeschenk hätte sich Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali kaum wünschen können. Alonso und Ferrari lagen mit der Taktik von insgesamt vier Boxenstopps goldrichtig. Vettel kam nicht nach, für Mercedes endete der Grand Prix mit einem bitteren Deja-Vu.
Neue Zürcher Zeitung: Es gilt als nahezu unmöglich, auf dem Circuit de Catalunya zu gewinnen, ohne in der ersten Startreihe zu stehen. Doch zum Europa-Start der Formel 1 schafft Fernando Alonso beim Großen Preis von Spanien das Kunststück. Mit seinem zweiten Sieg innerhalb von drei Rennen meldet er die Anwartschaft auf eine Wende in der Weltmeisterschaft an. Sein Gegenspieler Vettel musste Frustrationsbewältigung betreiben. Die Königsklasse ist zurück in Europa, aber das Hauptthema ist aus Übersee reimportiert worden: Alle Macht den Gummis.
Blick: Alonso gewinnt Gummi-Schlacht. Trotz vier Boxenstopps jubelt der Spanier am Ende über einen Heimsieg in Barcelona. Durchgereicht werden wieder einmal die Mercedes-Boliden. Statt Doppelsieg Doppelfrust.
diese Formel 1 Bilderserie