Sebastian Vettel: So langsam gehen auch den eloquentesten Zeitgenossen die Superlative für Sebastian Vettel aus. Den Traumstart und Blitzangriff Nico Rosbergs mit Bravour gekontert, spielend leicht ein Polster von über zehn Sekunden auf das Feld herausgefahren, beim Re-Start hinter dem Safety-Car cool geblieben und mit einer perfekten und fehlerfreien Leistung knapp 33 Sekunden Vorsprung und den Sieg ins Ziel gebracht. Rundum: schlicht weltmeisterlich. Note: 1+
Fernando Alonso: Egal wie unterlegen sein Material auch ist, egal wie aussichtslos die Situation im Rennen erscheinen mag - Fernando Alonso findet einen Weg. Mit seinem dritten zweiten Rang in Folge bleibt der Asturier Vettels einziger Rivale im Kampf um die WM. Bei 60 Punkten Rückstand ist die Chance zwar nur theoretischer Natur, jedoch wird Alonso im Stile eines Champions bis zur letzten Sekunde alles geben. Auch heute war seine Leistung titelreif. Note:1,0
Kimi Räikkönen: Der coole Finne ist und bleibt ein Phänomen und das Highlight der Formel 1. Nach stechenden Schmerzen im Rücken war für Räikkönen im 3. Freien Training kein Testen möglich. Unter Schmerzen und mit suboptimaler Abstimmung ereilte ihn prompt das aus in Q2. Nach Gerüchten über eine mögliche Startabsage gab Räikkönen für das Rennen grünes Licht - und fuhr prompt trotz gesundheitlichen Handicaps und des Nachteils der Startposition auf Rang drei. Note: 1+
Nico Rosberg: Von Position zwei ins Rennen gegangen, war das Ziel mindestens ein Platz auf dem Podest. Fahrerisch bot Rosberg eine sehr ansprechende Leistung, jedoch ist auch Formel 1 ein Teamsport. Nach einem Strategiefehler fand sich Rosberg im letzten Renndrittel mitten im Pul am Ende der Punkteränge wieder. Durch aggressive aber clevere Fahrweise und starke Überholmanöver schob er sich schließlich noch auf Rang vier. Note: 1,5
Lewis Hamilton: Ein enttäuschendes Wochenende endete für Hamilton zwar mit einem fünften Rang, jedoch hinter seinen drei schärfsten Rivalen sowie dem Teamkollegen. Nach einem schwachen Qualifying wollte Hamilton im Rennen mit einem guten Start direkt in den Kampf um das Podium einsteigen. Trotz der Ausfälle von Webber und Grosjean, die beide vor ihm starteten, reichte es nicht für einen Platz unter den ersten Drei. Note: 3
Felipe Massa: Nach seinem guten sechsten Platz im Qualifying erreichte Massa auch im Rennen als Sechstbester das Ziel. Seine Ankündigung, in allen verbleibenden Rennen für Ferrari ans Limit zu gehen und sich würdig zu verabschieden, scheint Alonsos "Gehilfe" also ernst zu meinen. Mit regelmäßigeren Leistungen wie der heutigen wäre Massa sich auch im nächsten Jahr noch ein "Roter". Jedoch fehlte es ihm zu häufig an der Konstanz, die er heute über das gesamte Rennen zeigte. Note: 2,0
Jenson Button: Von Startplatz acht ins Rennen gegangen, zeigte der smarte Engländer eine herausragende Leistung und hielt dank effizienter Fahrweise und cleverer Taktik bis wenige Runden vor dem Ende Podestplatz drei. Nachdem er sich den Angriffen Räikkönens jedoch zu heftig erwehren musste, bauten seine Pneus gegen Rennende rapide ab. Button wurde bis auf Position acht durchgereicht, profitierte dann aber noch einmal von Mark Webbers Ausfall. Insgesamt eine sehr gute Leistung Buttons. Note: 2-
Sergio Perez: Heimlich, still und leise schlich sich der Mexikaner aus den Tiefen des Mittelfelds bis vor auf Platz acht. Fast unbemerkt von den Kameras und abseits des eigentlichen Renngeschehens bescherte Perez McLaren mit einem starken Finish und sehenswerten Überholmanövern wichtige Punkte für die Konstrukteurswertung im Kampf gegen Force India. Note: 2-3
Nico Hülkenberg: In einem regelrechten Auf und ab rettete sich Hülkenberg als neunter ins Ziel. Zwischenzeitlich in den Tiefen des hinteren Fahrerfeldes verschwunden, profitierte "Hülk" von einer cleveren Boxenstrategie und seiner fehlerfreien Fahrt. Nach dem fünften Platz in Italien bestätigte er somit seine gute Form und holte seinem Sauber-Rennstall weitere wichtige Punkte für den Endspurt gegen Toro Rosso. Note: 2-3
Adrian Sutil: Unauffälliges, aber fehlerfreies Rennen von Sutil, das durch die Ausfälle von Romain Grosjean und Mark Webber noch mit einem Punkt belohnt wurde. Somit bleibt Force India zumindest in unmittelbarer Schlagdistanz zu McLaren. Note: 3+
Pastor Maldonado: Nur knapp vier Sekunden fehlten Maldonado und Williams zum zweiten Punkt der Saison. Dennoch ein ermutigendes Ergebnis für den Traditionsrennstall, aus dem Team und Fahrer dennoch Mut für den Rest der Saison schöpfen sollten. Note: 3,0
Esteban Gutierrez: Licht und Schatten wechselten sich an diesem Wochenende ab beim jungen Mexikaner. nach einem hervorragenden zehnten Rang im Qualifying ging es für Gutierrez bis ins letzte Drittel des Rennens gar nach vorne in die Punkteränge. Abbauende Reifen und ein zu großer Zeitverlust im Verkehr verhinderten jedoch eine bessere Platzierung. Note: 3-
Valtteri Bottas: Mit Platz dreizehn erfüllte Bottas mehr als nur die Erwartungen und fuhr eines seiner besten Saisonergebnisse ein. Wichtig für das Team: der elfte Rang von Pastor Maldonado war kein Zufallsprodukt. Auch Bottas schnupperte in dieser Saison mit gutem Paket öfters an den Punkten, zudem zeigt seine Lernkurve stetig nach oben. Note: 3,0
Jean-Eric Vergne: Das Duell gegen Teamkollege Ricciardo entschied Vergne nach dessen Fahrfehler klar für sich, was trotz Rang vierzehn und Überrundung ein wenig die Stimmung heben sollte. Dennoch insgesamt ein schwaches Wochenende für das Red-Bull-Farmteam Toro Rosso, in dem auch JEV keine Glanzlichter setzte. Note:4
Mark Webber: An Mark Webber scheiden sich so langsam auch noch die letzten Geister. Einerseits fragt man sich, wieso Webber im selben Auto wie Vettel keinerlei Dominanz ausstrahlt, andereseits fragt man sich jedoch genauso, wieso nur bei Webber Defekte aufzutreten scheinen. Unter dem Strich bleibt jedoch stehen, dass der Australier trotz gelegentlichen Pechs wie meist zu wenig aus seinen Möglichkeiten macht. Note: 3-4
Giedo van der Garde: In der "Mini-WM" der beiden Caterhams und Marussia ging van der Garde in Singapur als Sieger hervor und erzielte somit einen Achtungserfolg. Angesichts eines deartigen Rückstands auf den Rest des Feldes scheint die Vergabe einer guten Bewertung allerdings doch vermessen. Note: 4-5
Max Chilton: Der Sieg im teaminternen Duell sowie ein Gesamtrang siebzehn sind durchaus positive Errungenschaften für den jungen Engländer. Im hoffnungslos unterlegenen Marussia verlor er dennoch phasenweise mehrere Sekunden pro Runde auf die Spitze des Feldes. Note: 4-5
Jules Bianchi: Ein Wochenende zum Vergessen für den Franzosen in Diensten von Caterham. Einziger Trost dürfte der "Sieg" gegen Charles Pic sein, der Marussia zumindest das Trostpflaster bescherte, mit beiden Autos vor einem der Caterhams zu liegen. Note: 5
Charles Pic: Schwächster Fahrer im Quartett der Marussias und Caterhams und somit eigentlich auch in Sachen Zensur der Hinterbänkler. Note: 5,5
Paul di Resta: Ein Wochenende zum Vergessen für den Schotten, der im Qualifying zwar maßlos enttäuschte, jedoch im Rennen phasenweise tief in den Punkterängen lag. Ein selbstverschuldeter Ausfall kurz vor dem Ende beraubte ihn jedoch der Chance auf ein gutes Resultat. Note 4
Romain Grosjean: Unglückliches Ende eines starken Wochenendes für Grosjean, der nach Platz drei im Qualifying auch im Rennen in der Verfolgergruppe hinter Vettel lag. Ein falsch getimter Boxenstopp und ein Defekt im Auto stoppten einen möglichen Angriff auf's Podest. Note: 2
Daniel Ricciardo: Einzig ein neunter Rang im Qualifying kann Red Bulls Neuverpflichtung für 2014 an diesem Wochenende zu Gute gehalten werden. Im Rennen fabrizierte Mark Webbers Nachfolger zunächst einen schwachen Start, fuhr danach unauffällig im Mittelfeld umher, bevor er sich mit einem selbstverschuldeten Fahrfehler selber aus dem Alptraum erlöste. Note: 6+
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