Sebastian Vettel: Der Red Bull-Pilot war in Kanada das Maß aller Dinge. Schon beim Start setzte der Deutsche seine Pole-Position in eine Führung um und gab diese bis zum Ende nicht mehr her. Auch ein kleiner Fehler in der 53. Runde verschaffter der Konkurrenz nicht den notwendigen Vorteil, den Rennsieg zu holen. Die Strategie war anfangs jedoch ganz anders geplant. Als Red Bull merkte, dass der weiche Reifen zu schnell abbaute, wechselte man – im Gegensatz zu manch anderen - kurzerhand von einer Ein-Stopp- auf eine Zwei-Stopp-Strategie und holte sich damit den Erfolg in Montreal. Dabei gibt es nichts zu bemängeln. Note: 1+
Fernando Alonso: Bereits im Anschluss an das Qualifying hatte der Spanier vollmundig verkündet, sich am Sonntag noch Chancen auf den Sieg auszurechnen - im Rennen machte er seine Ankündigung fast wahr, raste vom sechsten Startplatz auf die zweite Position vor. Schon beim Start schnappte sich Alonso den drittplatzierten Bottas und ging anschließend auf die Jagd nach Nico Rosberg und Mark Webber. Kurz vor dem Ende zog er auch noch an Lewis Hamilton vorbei auf die zweite Position. Lediglich dem Rennsieger Sebastian Vettel musste er sich geschlagen geben. Ein gute Vorstellung des Ferrari-Piloten. Note: 1
Lewis Hamilton: Nach seinen drei Erfolgen auf dem Circuit Gilles Villeneuve musste der Mercedes-Pilot sich nun erstmals mit dem dritten Rang begnügen. Dennoch kann Hamilton mit seiner Leistung in Kanada zufrieden sein. Erneut kämpfte der Brite mit seinen Reifen und profitierte von dem früheren Stopp seines Teamkollegen. Auf der härteren Mischung lief es deutlich besser, so dass Hamilton den Anschluss an die Spitze halten konnte. Lediglich Sebastian Vettel und Fernando Alonso musste er sich geschlagen. Beim Duell mit dem Spanier ging zudem noch ein Teil des Frontflügels fliegen. Als fair sah Hamilton die Situation aber dennoch an. Ein solides Rennen des Briten. Note: 2
Mark Webber: Der Australier erlebte ein schweres Rennen, aus dem er dennoch das bestmögliche herausholte. Bereits zu Beginn des Grand Prix‘ musste sich Webber aus dem Windschatten seiner Konkurrenz raushalten, da die Temperatur seines Boliden stark anstieg. Wenig später wollte der Red Bull-Pilot in der Haarnadelkurve den Caterham von Giedo van der Garde überrunden, der blaue Flaggen gezeigt bekam und ihm die Tür zu öffnen schien. Als Webber innen in der Kurve neben ihm war, zog er rüber und touchierte den Frontflügel des Red Bull. In der Folge drehte er sich und musste mit defektem Flügel weiterfahren. Dass es dennoch zum vierten Rang und zur schnellsten Rennrunde reichte, zeigt vor allem die Stärke des RB9. Note: 2-
Nico Rosberg: Für den Mercedes-Piloten lief es in Kanada nicht wie gewünscht. Nachdem er am Start noch Valtteri Bottas überholte und sich damit auf die dritte Position nach vorne schob, folgte beim ersten Stopp ein entscheidender Fehler. Im Gegensatz zu Lewis Hamilton wechselte das Team bei Rosberg auf die weichen Reifen - ein Strategiefehler. Wegen eines Verbremsers musste der Deutsche auch noch einen dritten Stopp einlegen. Dass es am Ende dennoch zu einem fünften Platz gereicht hat, ist der fahrerischen Leistung des Mercedes-Piloten zu verdanken, der vor allem Schadensbegrenzung betrieb. Note: 3
Jean-Eric Vergne: Der junge Franzose erlebte in Montreal das beste Formel 1-Rennen seiner bisherigen Karriere. Schon der Start des Toro Rosso-Piloten verlief zufriedenstellend, auch wenn er im Getümmel aufgehalten wurde. Anschließend überholte er Valtteri Bottas und Kimi Räkkönen und bekam Druck von Adrian Sutil, der ihm bis zur Zieldurchfahrt dicht im Heck hing. Ein gute Vorstellung Vergnes, vor allem bei trockenen Bedingungen. Note: 2
Paul di Resta: Nachdem der Schotte in Monaco noch den neunten Platz erreicht hatte, durfte er sich in Montreal sogar über Rang sieben freuen. Obwohl Di Resta nach einem missglückten Qualifying nur von Position 17 startete, schaffte er es, sich mit einer Ein-Stopp-Strategie bis in die Punkteränge zu fahren. Den Zeitpunkt seines Reifenwechsels überließ ihm dabei das Team. Als er merkte, dass die Reifen nachließen, wechselte der Force India-Pilot auf die weiche Mischung und fuhr das Rennen souverän zuende. Note: 2
Felipe Massa: Nach seinem Unfall im Qualifying konnte der Brasilianer das Rennen nur vom 16. Startplatz aus in Angriff nehmen. Nach einer guten Aufholjagd belegte Massa immerhin den achten Rang und sammelte damit sogar noch WM-Punkte. Einziges Manko: Nach Meinung des Ferrari-Piloten hätte eine Strategie mit zwei Stints auf den Medium-Reifen womöglich zwei weiteren Positionen eingebracht. Da Massa lange Zeit hinter Sutil festhing, war er mit seinem Rennen nicht vollends zufrieden. Note: 3
Kimi Räikkönen: Für den Finnen lief schon der Start des Rennens nicht perfekt. Nachdem er einige Positionen verloren hatte, kämpfte er mit einem weichen Bremspedal, was in jeder Kurve wertvolle Zeit kostete. Auch attackieren konnte Räikkönen anschließend nicht mehr, so dass er im weiteren Verlauf des Rennens sogar überrundet wurde. Immerhin reichte es am Ende noch für zwei WM-Zähler. Damit stellte der Finne den Rekord von Michael Schumacher - 23 Mal in Folge zu punkten - ein. Note: 3-
Adrian Sutil: Der Force India-Pilot erlebte ein frustrierendes Rennen bei dem er sich vor allem an die eigene Nase fassen sollte. Schon in der Anfangsphase drehte sich Sutil im Zweikampf mit Valtteri Bottas, was viele Positionen und seinen Heckflügel kostete. Denn nur wenige Kurve, in der Haarnadel, krachte Pastor Maldonado ins Heck des Deutschen. Rund zehn Runden vor dem Ende missachtete er auch die blauen Flaggen und bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Die Punkteränge blieben dennoch greifbar, am Ende belegte Sutil den 10. Rang. Was wäre bloß ohne diese Fehler möglich gewesen? Note: 3-
Sergio Perez: Wie viele andere Piloten kämpfte auch der Mexikaner zu Beginn des Rennens mit dem starken Abbau der superweichen Reifen. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen war Perez jedoch auf einer Zwei-Stopp-Strategie, doch auch diese brachte dem Team nicht die gewünschten WM-Punkte. Dass McLaren derzeit zu weit von der Spitze entfernt ist, war auch für den Mexikaner offensichtlich. Als Grund nannte er vor allem die fehlenden Updates, die aufgrund der durchwachsenen Wetterbedingungen am Freitag nicht zum Einsatz kamen. Immerhin hielt sich Perez diesmal zurück und fiel bei seinen Fahrerkollegen nicht negativ auf.Note: 3
Jenson Button: "Ich war froh als ich aus dem Auto stieg", fand der Brite nach dem Rennen klare Worte. Er blieb nicht nur ohne Punkte, er wurde sogar überrundet. Dabei spielte vor allem die falsche Strategie die Schlüsselrolle für den Misserfolg. Button war auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, startete das Rennen auf den superweichen Reifen und wechselte dann auf medium. Im Nachhinein stellte sich dies als falsch heraus. Hinterher ist man meistern schlauer…Note: 4
Romain Grosjean: Der Lotus-Pilot musste das Feld nach seiner Strafversetzung von hinten aufrollen und wusste daher, dass es ein hartes Rennen werden würde. Bis zum Wechsel auf die Option-Reifen sah es noch gut aus, aber die Reifen bauten schneller ab als erwartet, was für Grosjean einen zusätzlichen Stopp bedeutete. Die Punkteränge waren damit nicht mehr erreichbar. Note: 4
Valtteri Bottas: Nach seinem überraschenden Qualifying und dem dritten Startrang wurde der Finne am Sonntag auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schon zu Beginn des Rennens verlor Bottas Position für Position und kämpfte auch während des Rennens eher im Mittelfeld als an der Spitze. Nach 70 Runden fand sich der Williams-Pilot schließlich auf dem 14. Rang wieder. Note: 4
Daniel Ricciardo: Der Australier wurde in Kanada lediglich 15. Dabei erwischte Ricciardo einen guten Start und konnte in der Anfangsphase des Rennens sowohl Nico Hülkenberg als auch Adrian Sutil überholen. Nach nur vier Umläufen begann der Toro Rosso jedoch an stark zu übersteuern, so dass Ricciardo den Reifenabbau nicht mehr unter Kontrolle bekam. Im Verlauf des Rennens versuchte die Mannschaft schließlich, die Balance wieder in den Griff zu bekommen. Die Punkteränge waren für den Toro Rosso-Piloten allerdings in weite Ferne gerückt. Note: 4
Pastor Maldonado: Der Venezolaner legte erneut kein rühmliches Rennen auf den kanadischen Asphalt. Im ersten Stint verlor Maldonado wegen abbauender Reifen viel Zeit und bekam zu allem Überfluss auch noch eine Durchfahrtsstrafe, nachdem er Adrian Sutil in der Spitzkehre ins Heck gekracht war. Anschließend fuhr der Williams-Pilot am Ende des Feldes ein ruhiges Rennen und belegte schlussendlich den 16. Rang. Note: 4-
Jules Bianchi: Der Franzose erlebte ein schwieriges Rennen. Da er auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs war, musste er seine Reifen schonen und konnte nicht attackieren. Erst gegen Ende, als er die weichen Reifen aufgezogen hatte, durfte er noch einmal alles aus dem Auto herausholen und sich somit die Position vor seinem Teamkollegen sichern. Note: 3
Charles Pic: Der Franzose fuhr ein unauffälliges Rennen am Ende des Feldes. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen hielt er sich aus allem heraus und belegte schließlich - mit drei Runden Rückstand auf Sebastian Vettel - den 18. Platz. Lediglich Max Chilton im Marussia konnte er hinter sich lassen. Note: 3
Max Chilton: Der Brite überquerte die Ziellinie als letzter Fahrer auf Rang 19. Dennoch sah Chilton einige positive Anzeichen. Nach einem guten Start verlief die erste Rennrunde schwierig. Erst nach ein paar Umläufen wurde deutlich, dass die Strategie aufging. Wie sein Teamkollege ansolvierte der Marussia-Pilot gleich 40 Runden auf dem Medium-Reifen, was für die Zukunft durchaus hoffen lässt. Note: 3
Esteban Gutierrez: Für den Sauber-Piloten endete das Rennen wenige Runden vor dem Ende in den Reifenstapeln der ersten Kurve. Bei der Ausfahrt aus der Box blockierten am Sauber plötzlich die Räder - für Gutierrez keine Chance einen Einschlag zu verhindern. "Das Auto war schwer zu fahren heute. Ich war immer am Limit", klagte der Mexikaner zudem. Dass es nicht perfekt lief, war dem Team schon im Vorfeld klar. Dem Sauber lag der Circuit Gilles Villeneuve nicht, bei den kommenden Rennen soll es wieder aufwärts gehen. Note: 4
Nico Hülkenberg:Für den Deutscher verlief das Rennen in Montreal enttäuschend. Nachdem er von Position zehn ins Rennen startete und die Punkte fest im Visier hatte, rutschte Hülkenberg bis zur Rennhalbzeit ins Mittelfeld ab. Doch damit nicht genug: vor der Ziel-Schikane zog der Sauber-Pilot Giedo van der Garde vors Auto und beschädigte sich damit die linke Hinterrad-Aufhängung, was zum vorzeitigen Aus führte. Zwar lag Hülkenberg zum Zeitpunkt des Ausfalls nicht in den Punkten, dennoch schied der Deutsche durch einen unnötigen Fehler aus, der auch Giedo van der Garde das Rennen kostete. Note: 4
Giedo van der Garde: Der Niederländer machte sich beim Großen Preis von Kanada nicht sehr beliebt. Bis zu einer Kollision fuhr der Caterham-Pilot ein ruhiges Rennen am Ende des Feldes. Dann beachtete er jedoch zunächst die blauen Flaggen nicht und machte in der Haarnadel schließlich die Tür zu für Mark Webber zu, was dem Red Bull-Piloten den Frontflügel kostete. Nach einer Stop-and-Go-Strafe wurde Van der Garde in eine weitere Kollision verwickelt, diesmal jedoch unschuldig. Vor der letzten Kurve touchierte der Niederländer mit seinem Frontflügel den Hinterreifen Nico Hülkenbergs - das Aus für Van der Garde. Note: 5
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