Die Teamduelle zum USA GP
Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2021 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying werden alle gemeinsamen Segmente herangezogen.
Red Bull:
Max Verstappen lieferte in Austin eiskalt und gekonnt ab, und brachte eine Risiko-Strategie mit perfekter Exekution ins Ziel. Sergio Perez fuhr eines seiner besten Wochenenden und war am Samstag zeitweise auf Augenhöhe mit Verstappen. Am Sonntag kränkelte er, dann fiel auch noch das Trinksystem aus. Damit war er nicht imstande, ab dem zweiten Renndrittel die Pace der Spitze auch nur ansatzweise mitzugehen.
Mercedes:
Lewis Hamilton kam mit großen Hoffnungen nach Austin, aber Mercedes brachte das ganze Wochenende das Setup nicht auf den Punkt. Hamilton wuchs in Qualifying und Rennen einmal mehr über sich hinaus. Valtteri Bottas war dazu nicht in der Lage. Eine Motorstrafe verkomplizierte sein Rennen noch, er steckte aber durchweg im Mittelfeld fest.
Ferrari:
Charles Leclerc erlebte am Samstag einen kurzen Schock mit Vertrauenskrise ins Ferrari-Heck, fing sich aber bis zum Qualifying wieder und war danach uneinholbar. Carlos Sainz wurde reifenstrategisches Opfer einer falschen Herangehensweise in Q2, bezahlte das mit einem Start auf Soft, fiel Daniel Ricciardo zum Opfer, konnte sich nicht mehr zurückkämpfen und wurde dann auch noch von Valtteri Bottas aufgeschnupft. Alles aber eine Folge der erzwungenen Starts auf Soft nach der verbockten Q2-Strategie.
McLaren:
Lando Norris startete solide ins Wochenende, aber stagnierte dann auf einem guten, aber nicht perfekten Niveau. Daniel Ricciardo war in Austin so gut unterwegs wie vielleicht noch nie für McLaren, griff beim Start opportunistisch auch noch einen Ferrari ab und gab den Platz nicht mehr her.
AlphaTauri:
Pierre Gasly quetschte einen an diesem Wochenende nicht ganz so starken AT02 im Qualifying aus, kam aber mit McLaren und Ferrari nicht mit. Dass er aber ein starkes Qualifying fuhr, zeigt der Vergleich mit Yuki Tsunoda, der trotz gutem Wochenende wieder mehrere Zehntel ausfasste. Tsunoda beendete ein bedachtes Rennen mit guten Zweikämpfen auf dem neunten Platz. Gasly fiel beim Start hinter ihn zurück, konnte schneller, bekam keine Teamorder, fiel dann aber ohnehin mit Aufhängungsschaden aus.
Aston Martin:
Sebastian Vettel schlug trotz Motorstrafe in Q1 Lance Stroll, der allerdings von gelben Flaggen ausgebremst wurde. Stroll wurde am Start auch noch von Latifi gedreht, während Vettel sich sachte und mit guter Strategie - lange erste Stints ermöglichten einen kurzen Schluss-Sprint mit Reifenvorteil - den letzten Punkt erarbeitete.
Alfa Romeo:
Kimi Räikkönen kam im Qualifying einmal mehr gar nicht zurecht, schoss aber beim Start nach vor und etablierte sich nach rabiatem Duell mit Fernando Alonso bald auf P10. Den vergab er mit einem Dreher, ehe er überhaupt unter Druck von Sebastian Vettel gekommen wäre. Antonio Giovinazzi zeigte im Qualifying das übliche Bild, touchierte beim Start Esteban Ocon, musste dann später für Räikkönen Platz machen, und erbte dessen Position dank dem angesprochenen Dreher.
Williams:
George Russell schlug trotz Motorstrafe in Q1 Nicholas Latifi und war auch im Rennen einmal mehr der deutlich schnellere Williams. Während er sich mit den anderen Strafpiloten Vettel und Alonso duellierte, berührte Latifi am Start Lance Stroll, als er einem Haas ausweichen wollte, und musste mit kaputtem Frontflügel früh stoppen. Das ruinierte zusätzlich die Strategie.
Haas:
Mick Schumacher rechnete schon fast mit Q2, aber dann reichte die Haas-Performance doch wieder nicht. Er versuchte im Rennen Anschluss zu halten, was ihm zumindest gegen Nicholas Latifi fast gelang. Nikita Mazepin tat sich lange schwer, die Track Limits einzuhalten, aber sein Rennen wurde mit Pech früh zunichte gemacht, als sich seine Kopfstütze löste. Das warf ihn 25 Sekunden zurück, ein verzweifelter Versuch, mit nur einem Stopp durchzukommen, endete Ergebnis-technisch in einem Desaster.
Alpine:
Fernando Alonso und Esteban Ocon liefern eine der leersten Teamduell-Grafiken der Saison. Alonsos Motorstrafe bedeutete kein finales Head-to-Head im Qualifying, und im Rennen wurde Ocon gleich zu Beginn unschuldiges Opfer von Antonio Giovinazzi. Alonso prügelte sich im hinteren Mittelfeld mit beiden Alfas. Letztendlich mussten beide mit kaputten Autos aufgeben.
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