Kimi Räikkönen beendete mit seinem ersten Formel-1-Sieg seit 2013 eine 2044 Tage überdauernde Durststrecke. Die Presse feierte den Ferrari-Weltmeister von 2007 gebührend. Offenbar müde von Sebastian Vettels Pleiten vermochten die Italiener diesmal lieber den Iceman zu feiern als ihren Sündenbock abermals abzustrafen. Dafür wurde Mercedes für seinen Strategie-Fauxpas gerügt.
Corriere della Sera (Italien): "Räikkönens Sieg in Austin ist die Krönung einer Karriere, das Ende von Jahren bei Ferrari voller bitterer, enttäuschender und grauer Tage im Schatten von Alonso und Vettel. Räikkönen ist auf seine Art ein Artist der Geschwindigkeit, der sich im Moment des Abschieds einen Höhenflug schenken kann."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Ferrari kann wieder mit Räikkönen feiern. Die Sterne haben sich in Bewegung gesetzt, um Maranello zu helfen. Räikkönen wird sich von Ferrari mit einem Sieg verabschieden, auf den er fünf Jahre lang gewartet hat. Ein Sieg, der ihn für all die Tage belohnt, an denen er vom Team zu Vettels Gunsten geopfert wurde."
Corriere dello Sport (Italien): "Meisterwerk Räikkönens! Vettel Vierter, Hamilton Dritter. Das Fest ist für Mercedes' Briten aufgeschoben, der das Rennen hinter einem Super-Verstappen beendet. Vettel wird zum Protagonisten einer großen Aufholjagd nach der Anfangskollision mit Daniel Ricciardo."
Daily Mail (Großbritannien): "Hamilton darf noch nicht feiern. Stattdessen erlebte Mercedes Momente der Niedergeschlagenheit. Sie begingen einen seltenen Taktikfehler, holten Hamilton zu früh an die Box und ließen ihn dann zu lange draußen. Das kostete an diesem Tag den Titel. Vettel verlor mal wieder ganz plötzlich seine Form und begann zu straucheln, als er einen Unfall mit Ricciardo baute."
The Telegraph (Großbritannien): "Hamilton muss eine weitere Woche auf seine historische Krönung warten. Der weise Veteran Räikkönen zerstört die Party, mit 39 Jahren beweist er einmal mehr sein altersloses Talent. Vettel beging den nächsten Kardinalfehler, sein Rückstand auf Hamilton scheint nun endgültig uneinholbar."
The Guardian (Großbritannien): "Mercedes wollte es in Texas beenden, aber sie wurden von Ferraris Strategen ausgespielt. Auch mit Blick auf den Speed war es ein Rückschritt für Silber. Aber Hamilton braucht nur noch fünf Punkte. Und blickt man auf Vettels Form, spricht ohnehin kaum etwas dafür, dass der Deutsche die restlichen drei Rennen gewinnt. Sein Dreher gegen Ricciardo wirkte wie der letzte Sargnagel in einer Saison, in der Vettels Fehler ihn teuer zu stehen kamen."
The Sun (Großbritannien): "Hamilton verpasst die Entscheidung in einem spannenden US-Grand-Prix. Es passte, dass das Land der Hollywood-Blockbuster uns so ein sensationelles, ereignisreiches Rennen mit einer derart spektakulären Wende brachte."
Marca (Spanien): "Kimi und Max werden zum Partyschreck für die Silberpfeile. Vettel wehrt den ersten Matchball ab! Die Improvisation von Mercedes ging diesmal in die Hose."
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