Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Florian Becker:
Die Formel 1 lieferte sich in Ungarn das letzte Kräftemessen vor der Sommerpause. Die Hitze Budapests brachte vor allem Max Verstappens Gemüt zum Kochen - da half auch der Regen im Qualifying nicht. Der Iceman hingegen hörte von seiner Ferrari-Crew wohl einen der schlimmsten Sätze seiner ganzen Karriere. Die besten Sprüche vom Hungaroring.
Red Bull auf Eiern
Die Bedingungen beim Qualifying in Ungarn schienen wie gemacht für Red Bull und Max Verstappen. Die erste Pole Position des Niederländers lag förmlich in der Gewitterluft über Budapest. Doch statt der großen Regensensation erlebte Verstappen mit Platz sieben eine herbe Enttäuschung. "Das Auto hatte einfach keinen Grip. Ich bin einfach nur herumgerutscht, die ganze Kurve ohne Grip. Die Räder haben blockiert, in der Kurvenmitte hatte ich keinen Grip und keine Traktion. Es fuhr sich wie auf Eiern."
Kein Drink für den Iceman...
... und das ausgerechnet bei so einer Hitzeschlacht, wie sie am Sonntag auf dem Hungaroring stattfand. Schon früh im Rennen bemerkte Räikkönen, dass er im Cockpit auf dem Trockenen saß. "Ihr habt vergessen meine Trinkflasche anzuschließen", funkte er seinem Team. Der Renningenieur bestätigte, doch Kimi fragte noch mehrmals nach, bis er endlich Gewissheit bekam: "Nein, Kimi, nein. Du wirst kein Getränk haben." Harte Worte für den sonst so durstigen Iceman. Dafür fiel der Schluck aus der Champagnerflasche auf dem Podium umso größer aus...
Max hat die Faxen dicke
Im Gegensatz zu Räikkönen erlebte Verstappen kein Happy End. Nach dem verkorksten Qualifying verreckte ihm schon in der fünften Runde der Motor. Zuerst ließ der Niederländer im Funk Dampf ab: "Junge, wirklich?! Kann ich nicht einfach weiterfahren? Mir ist es völlig egal, ob dieser scheiß Motor hochgeht! Was für ein scheiß Witz, die ganze verdammte Zeit. Echt. Argh!" Auch als er später vor das Mikrofon von RTL trat hatte er sich noch nicht beruhigt: "Scheiße, das sowas passiert! Ich habe noch mit keinem gesprochen. Am Ende ist es mir auch egal. Wir sind mit dem Motor viel zu langsam. Es ist keine Leistung da und auch die Zuverlässigkeit ist scheiße!"
Christian Horner der Diplomat
Verstappens harten Worte waren ein weiteres - und möglicherweise das letzte Kapitel in der zerrütteten Ehe zwischen Red Bull und Renault, die mit dem Finale in Abu Dhabi ihr Ende findet. Red-Bull-Teamchef Christian Horner gab sich so diplomatisch wie es ihm möglich war. "Ich will mich gar nicht hinreißen lassen, zu viel zu sagen. Wir zahlen mehrere Millionen Pfund für diese Motoren und für erste Klasse, oder ein State-of-the-Art-Produkt, und du siehst ziemlich klar, dass es eine Ecke darunter ist. Es ist einfach frustrierend. Noch haben wir ja Daniel (Ricciardo, Anm. d. Red.) im Rennen. Ich lasse Cyril (Abiteboul, Renault-Teamchef, Anm. d. Red.) nachher mit Entschuldigungen ankommen ..."
Mitleid mit "dem Stoffel"
Fernando Alonso holte als Achter wieder einmal Punkte für McLaren, nachdem er am Samstag im Qualifying-Duell gegen Teamkollege Stoffel Vandoorne zum 12:0 gestellt hatte. Obwohl Grund genug, war das nicht der Anlass weshalb der Spanier am Sonntag nach der Zielflagge Mitleidsbekundungen für Vandoorne äußerte. Der war in den finalen Zügen des Rennens nämlich als Neunter mit einem Defekt ausgeschieden. "Schade für den Stoffel, er hatte es wirklich verdient", funkte Alonso an sein Team.
Bottas beißt um sich
Kaum oder nur wenig Mitleid erfuhr Valtteri Bottas, nachdem er im Rennen sowohl mit Sebastian Vettel als auch mit Daniel Ricciardo kollidiert war und keinen Funken Einsicht zeigte. Teamchef Toto Wolff lobte ihn immerhin für seine Hilfestellung bei Hamiltons Sieg als ausgezeichneten "Wingman". Ein Kompliment, das bei Bottas nicht als solches ankam. "Wingman tut weh", so der Finne nach dem Rennen. Wolff stellte seine Äußerung jedoch noch am selben Abend klar: "In diesem Rennen, nach der ersten Runde als Zweiter, war es das perfekte Wingman-Rennen - und das meine ich nicht in Bezug auf die Weltmeisterschaft, denn wir haben keine Nummer eins und keine Nummer zwei."
Hamilton der Sonntagsfahrer
Mercedes sah in den Trainings noch wie die zweite Geige hinter Ferrari aus. Auch der spätere Rennsieger Lewis Hamilton war ziemlich neben der Spur. Das Regengeschenk im Qualifying nahm er mit der Pole dankend an und verwandelte es am Sonntag in seinen fünften Saisonsieg. Ehrensache, wie der Weltmeister meinte: "Bei all dem Lernen am Freitag war die Art wie du gefahren oder die Reifen genutzt hast nicht perfekt, aber am Sonntag musst du in Bestform sein. Und Freitag ist nicht der Tag, an dem ich meine Bestform zeige."
diese Formel 1 Bilderserie