Lewis Hamiltons sechster WM-Titel ist nach dem USA-Wochenende Gesprächsthema Nummer eins in der Formel 1. Ein WM-Titel fehlt ihm noch - dann hätte Hamilton den Rekord des großen Michael Schumacher eingestellt. Und nicht nur der Titel-Rekord steht auf der Abschussliste. Motorsport-Magazin.com liefert den Statistik-Überblick nach dem USA GP.
Sechs Titel also für Lewis Hamilton. Wird er 2020 wieder Weltmeister, zieht er mit Michael Schumacher gleich. "Ich will nicht wirklich die Idee aufbauen, dass ich Michael einholen will", sagt Hamilton nach dem Rennen. Fakt ist aber: Das Ziel ergibt sich für Hamilton von selbst - denn dass er 2020 genauso wie 2014, 2015, 2017 und 2018 mit Mercedes gemeinsam Weltmeister werden will, ist ihm klar.
Welche Rekorde von Michael Schumacher gibt es noch? Neben dem WM-Rekord hält er auch den Rekord für die meisten Siege mit 91. Allerdings feierte Hamilton in Mexiko schon seinen 83. Sieg. Wenn er also 2020 Titel Nummer sieben feiern sollte, würde der wahrscheinlich die Sieges-Bestmarke mit sich bringen. In jedem Jahr der Turbo-Hybrid-Ära fuhr Hamilton nämlich mindestens neun Siege ein. Sollte er ab jetzt alle Rennen gewinnen, würde er 2020 in Spanien den Schumacher-Rekord einstellen.
Der Podiums-Rekord befindet sich ebenfalls noch in den Händen von Michael Schumacher. Und wie die Rekorde für Siege und Titel könnte auch der Podiums-Rekord 2020 an Hamilton fallen: Er hat 150, Schumacher 155. Steht Hamilton ab jetzt durchgehend auf dem Podium, holt er Schumacher in Vietnam ein.
Bei einem Rekord muss sich Hamilton aber noch mehr als nur strecken - der Rekord für die meisten schnellsten Rennrunden wirkt tatsächlich, als sei er außer Reichweite. Schumacher führt hier mit sagenhaften 77, er erzielte in 25 Prozent seiner Starts die schnellste Rennrunde. Hamilton hat in seiner Karriere erst 46 schnellste Runden gefahren.
In Mexiko feierte Hamilton sein 100. Podium mit Mercedes, in den USA Nummer 101. Nur er und Schumacher sind hier dreistellig, und dieser Rekord ist wiederum für Hamilton in Reichweite: Schumacher sitzt auf 116 Ferrari-Podien. Übrigens: Der Rekord für die meisten Podien mit einem Motorenhersteller gehört Hamilton schon lange, er hat alle seine 150 mit einem Mercedes-Motor erfahren.
So viel zu Lewis Hamiltons Jagd auf Michael Schumacher. Sein Teamkollege Valtteri Bottas sorgte in Austin indessen für das Ende seiner USA-Schwäche. Vor 2019 war er hier nie aus der ersten Reihe losgefahren, und hatte es nie aufs Podium geschafft. 2019 holte er Pole und Sieg. Die Pole von Bottas war außerdem Mercedes' 200. Start aus der ersten Startreihe.
Mit dem Sieg in Austin machte Bottas überhaupt 2019 zu seiner bislang erfolgreichsten Saison: Vier Siege schlägt seine 2017er-Bestmarke von drei, und 314 Punkte übertreffen die 305 aus eben jenem Jahr.
Bei Ferrari lief es dafür gar nicht gut. So schlecht wie schon seit Ungarn nicht habe sich das Auto angefühlt, klagte Charles Leclerc. Das Ergebnis war noch schlechter: Zum ersten Mal seit Barcelona stand kein Ferrari auf dem Podium. Sebastian Vettel erlebte außerdem seinen ersten Ausfall bei neun Starts in den USA.
Drei Fahrer traten an diesem Wochenende in den 100er-Club ein: Max Verstappen, Carlos Sainz und Kevin Magnussen feierten allesamt ihren 100. Grand Prix, und überholen damit gemeinsam in der ewigen Bestenliste Sir Jackie Stewart.
Zwei alte Freunde treffen sich auf einer anderen ewigen Bestenliste wieder: Max Verstappen feierte in den USA sein 29. Podium und zieht mit seinem ehemaligen Red-Bull-Kollegen Daniel Ricciardo gleich.
Für einen weiteren ehemaligen Red-Bull-Piloten ging es in Austin schnell abwärts: Der zwangsversetzte Pierre Gasly fiel von WM-Platz sechs auf WM-Platz acht - sein Red-Bull-Nachfolger Alex Albon sprang von acht auf sechs, und Carlos Sainz liegt jetzt ebenfalls vor Gasly auf Platz sieben.
Dann können wir die Statistiken auch gleich mit McLaren beschließen: Lando Norris fuhr Bestzeit in einem Qualifying! Leider nur eine Segments-Bestzeit, er beendete Q1 am Samstag auf dem ersten Platz. Trotzdem - das war das erste Mal in diesem Jahr, dass ein Fahrer aus dem Mittelfeld ein Segment anführte.
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