Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Florian Becker:
Nachdem großen Baku-Chaos ging es in Spanien etwas beschaulicher zu. Den großen Knall, sowohl auf der Rennstrecke als auch verbal, gab es aber trotzdem wieder. Von Update-Mythen, Fliegenfängern und Tritten ins Gesicht.
Alles nur Einbildung?
Barcelona ist traditionell das Rennen der großen Updates. Haas-Teamchef Günther Steiner zog da nicht mit - der VF18 bleib für das fünfte Saisonrennen mehr oder weniger unverändert. Der Tiroler und seine Truppe halten die Update-Hysterie schlichtweg für Traumtänzerei. "Ich würde es nicht einen Mythos nennen. Aber wenn du hinten bist und sagst, ich bringe ein Update das mich fliegen lassen wird, sind alle wieder motiviert. Aber dann fährst du am Freitag raus und es ist immer noch dasselbe", gab sich Steiner keinerlei Illusionen hin.
Reglement? Kenn ich doch!
Die Nachwehen der Red-Bull-Kollision von Baku waren im Vorfeld des Barcelona-Wochenendes noch nicht ganz abgeklungen. Die Schuldfrage war offiziell zwar geklärt, beide Piloten waren laut Stewards gleichermaßen verantwortlich - gemäß Regelwerk. "Das können sie wem anders geben. Ich brauche es nicht", erklärte Daniel Ricciardo im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com., dass er im Gegensatz zu Max Verstappen nicht nachschlagen muss, um den Schuldigen zu ermitteln.
Armdrücken bei Red Bull
Auch hatte nach Baku noch längst nicht jeder seine Meinung zum Red-Bull-Clash geäußert. Einer der sich besonders gut auskennt, ist Mark Webber. Der Australier geriet in seiner Zeit bei Red Bull mehrmals mit Teamkollege Sebastian Vettel aneinander. "Bei uns ging es damals um die Weltmeisterschaft", sagte er über den Unfall beim Türkei GP 2010. Bei Ricciardo und Verstappen ginge es hingegen um etwas ganz anderes: "Die beiden machen doch nur Armdrücken innerhalb des Teams."
Dreckig passt für KMAG
Bad Boy Kevin Magnussen fiel am Trainingsfreitag mit einer harten und irgendwie schwer nachvollziehbaren Kampflinie gegen Charles Leclerc negativ auf. Von den Stewards gab es dafür nur eine Verwarnung. Im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com hatte der Däne aber sowieso schon klargestellt: "Es ist mir egal, ob mich die anderen Fahrer für dreckig halten. Solange ich keine Strafe bekomme, ist alles gut."
Vernichtendes Urteil
Williams' Edel-Reservist Robert Kubica durfte im 1. Freien Training am Freitag erstmals seit Abu Dhabi 2010 wieder an einem GP-Wochenende ins Lenkrad greifen. Dem FW41 attestierte der Pole aber kein berauschendes Feedback: "Manche von uns haben es erwartet, aber nicht, dass es so schlimm sein würde. Für mich war es ein bisschen ein Schock. Es war mir etwas peinlich, als ich im Auto saß und fuhr. Denn es war so schwierig und ich fühlte mich an einigen Stellen so langsam. Aber mehr ging nicht."
Was denn nu?!
Ob Kubica, Stroll oder Sirotkin. Williams war in Barcelona wieder einmal das schwächste Team. Mittlerweile läuft in Grove ein sogenanntes Recovery Program, um den Boliden wieder auf Kurs zu bekommen. Paddy Lowes Wasserstandsmeldung klang durchaus verwirrend."Ich glaube, es gibt Probleme, und wie gesagt verstehen wir die, wie wir glauben", so der Williams-Technikchef. Sonderlich überzeugend klang das nicht...
Alonso der ewige Optimist
Mit Startplatz acht fuhren Fernando Alonso und McLaren erstmals in der Saison 2018 ins Q3. Nachdem der Spanier von Startpositionen außerhalb der Top-10 in den vorherigen Rennen jeweils weit nach vorne fuhr, schien seine Rechnung für den Spanien GP nur logisch: "Im Durchschnitt haben wir in jedem Rennen sechs Positionen gutgemacht. Platz zwei sollte also möglich sein", so Alonso am Samstag zu Motorsport-Magazin.com. Am Ende wurde es aber nur Platz acht...
Der Hulk teilt aus
Nico Hülkenberg hatte am Sonntag einen richtig dicken Hals. Nachdem ihn Romain Grosjean mit seinem Fahrfehler in der dritten Kurve aus dem Rennen gesessen hatte, lief der Hulk verbal grün an. "Das hat er wieder gut gemacht! Es ist ja nicht das erste Mal, der alte Fliegenfänger. Verkehrsübungsplatz würde wohl was bringen. Jede Woche aufs Neue ists eine Show mit ihm. Ich weiß nicht, wie oft er sich dreht. Aber wenn er es für sich macht, ist das ja ok. Wenn es aber andere trifft und ihre Rennen beendet, ist es dann schon bitter", teilte der Renault-Pilot ordentlich aus.
Wie ein Tritt ins Gesicht
Grosjean wurde als Auslöser der Kollision von der FIA mit zwei Strafpunkten sowie einer Grid Penalty von drei Positionen für Monaco belegt. "Drei Plätze Strafe für Monaco. Das ist ziemlich hart, denke ich. Das ist als würde man jemandem ins Gesicht treten, der schon auf den Knien ist", kritisierte Teamchef Günther Steiner die Offiziellen.
Lektion vom Meister
Sauber-Rookie Charles Leclerc zeigte mit Platz zehn abermals ein starkes Rennen. Zum zweiten Mal in Folge landete der Ferrari-Junior in den Punkten und lieferte sich auf dem Weg dorthin ein hartes Duell mit Fernando Alonso. "Es ist für mich immer eine Ehre, mit einem so großen Namen in der F1 zu kämpfen. Ich lerne zweimal mehr, wenn ich mit ihm kämpfe, als wenn ich mit anderen Fahrern kämpfe. Deshalb war es großartig", zeigte er sich begeistert.
Schlechtes Timing für Smalltalk
Erst nach der VSC-Phase in der zweiten Rennhälfte fand Alonso einen Weg vorbei an Leclerc. Während seinem Manöver im Boxenfunk beschallt zu werden, passte Nando aber so gar nicht. "Ihr müsst definitiv mal damit aufhören, jedes Mal wenn ich überhole zu reden", gab es im Teamradio prompt die Ansage an den Renningenieur.
Reminder von Max
Max Verstappens Rennen hätte nach der Kollision mit Lance Stroll während des VSC fast eine unrühmlichen Wendung genommen - wieder einmal. Der Niederländer kam mit einem blauen Auge davon, denn der Schaden am Frontflügel wirkte sich nicht allzu sehr auf die Balance des RB14 aus. Um ganz sicher zu gehen beauftragte er im Boxenfunk dennoch seine Crew. "Macht auf der Geraden mal ein Foto." Nicht, dass die das vergessen...
diese Formel 1 Bilderserie