Die Pressestimmen zum Großen Preis von Belgien
Der Kampf um den Sieg war in Spa 2020 alles andere als aufregend - doch die internationale Presse findet andere Beschäftigungen. Ferrari chancenlos, da wird gleich nachgetreten. Es sei wieder die Stunde null, Vergleiche mit Kreuzweg und Sträflingsgaleere.
Gazzetta dello Sport (Italien): "Ferrari ist einfach zu langsam, der Albtraum geht nie zu Ende. Der Weg nach Monza gleicht einem Kreuzweg. Es gibt viele Ursachen für diese Situation: Ferrari hat die Kreativität verloren, die es dem Team ermöglichte, 2017 und 2018 um den Titel zu kämpfen. Maranello braucht neue Ideen und neue Ingenieure."
Corriere dello Sport (Italien): "Nein, es reicht. Gebt uns Ferrari zurück! Das war die schlechteste Leistung im letzten Jahrzehnt, die Stunde null. Nichts funktioniert. Das Auto ist langsam und macht bei jedem Rennen einen Schritt zurück."
Corriere della Sera (Italien): "Ferrari erlebt das traurigste Rennen seiner jüngsten Geschichte. Ein langer Leidensweg. Allein die Leistung in Spa müsste genügen, um die Ära von Teamchef Mattia Binotto zu beenden. Doch ein Wechsel inmitten der Meisterschaft könnte die Lage noch verschlimmern. Doch Ferrari fährt einen gefährlichen Hang runter. Das Vertrauen der Tifosi ist am Ende."
Tuttosport (Italien): "Desaster Ferrari! Noch nie war Maranello so wenig leistungsfähig, noch nie hat das Team in Spa so schlecht abgeschnitten. Hier geht es nicht mehr um eine Krise: Das ganze System muss neu überdacht werden. Ferrari leidet stark nach dem Tod seines Präsidenten Sergio Marchionne, der das Team mit eisernem Griff führte."
La Repubblica (Italien): "Ferrari, das in den vergangenen zwei Jahren den Ardennenwald abgeholzt und alles und jeden wie einen Blitz verbrannt hatte, hat diesmal ein Floß entdeckt und sich den Wellen ausgeliefert. Langsam, schäbig, unzuverlässig. Sie landen sogar hinter Alfa Romeo und Alpha Tauri."
L'Equipe (Frankreich): "Spitzenreiter vom Start bis ins Ziel: Lewis Hamilton hat bei seinem 89. Grand-Prix-Sieg nicht einmal gezuckt. Nur kurz nach dem Start kam er auf der Kemmel-Geraden nicht richtig in Schwung, es war die einzige kleine Herausforderung, die er bravourös meisterte. Ferrari muss sich wie auf einer Sträflings-Galeere vorgekommen sein."
The Guardian (Großbritannien): "Murmeltiertag in Spa. Hamilton gewinnt sein eigenes Rennen, Bottas und Verstappen dahinter. Ein weiteres Meisterstück des Vollstreckers, die 19 Kurven, das grandiose Auf und Ab, die Highspeed-Passagen von Spa - alles war langweilig. Ach ja, Ferrari: Die Talfahrt der Roten endete an einem neuen Tiefpunkt. In Monza wird die Abwesenheit der Tifosi ein Segen für das Team sein."
Telegraph (Großbritannien): "Lewis Hamilton gibt zu, dass ihn als Fan seine eigene Dominanz in einen Tiefschlaf versetzen würde. Der Würgegriff, in dem er die Formel 1 hält, erinnert an die Dominanz von Michael Schumacher - den Lewis bald in allen Statistiken entthronen wird. Ferraris Leidenszeit geht weiter, Gott sei Dank sind in Monza keine Fans dabei."
The Sun (Großbritannien): "Er wird bald 36 und sagt, dass er sich besser fühlt als jemals zuvor. Lewis Hamilton ist unaufhaltsam, niemand kann ihn stoppen. Die Maschine Mensch in der Maschine Mercedes, das ist das Nonplusultra in der Formel 1. Ferrari - was soll man sagen. Die Plätze 13 und 14 sind für nichts relevant."
Kronen Zeitung (Österreich): "Platz 13 und Platz 14 im Großen Preis von Belgien - der verheerende Absturz von Ferrari geht offenbar nicht einfach nur weiter, er scheint sich stattdessen vielmehr zu beschleunigen! Es ist regelrecht mitleiderregend, wie sich das wohl traditionsreichste Team der Formel 1 derzeit auf den Asphalt-Kursen, die für Formel-1-Fans die Welt bedeuten, präsentiert."
Kurier (Österreich): "Auch Spa wurde für Lewis Hamilton zur Wohlfühloase. Zur fast schon furchterregenden One-Man-Show. Der Engländer raste von der 93. Poleposition seiner Karriere zu einem Start-Ziel-Sieg. Der Erfolg beim GP von Belgien war sein 89. insgesamt, damit fehlen dem 35-Jährigen nur noch zwei Siege auf den Langzeit-Rekord des Deutschen Michael Schumacher."
Blick (Schweiz): "Pole-Setter Lewis Hamilton ist zu jeder Zeit Herr der Lage. Räikkönen schlägt beide Ferrari von Sebastian Vettel und Charles Leclerc. Was für eine Demütigung für die Roten! Und im direkten Duell der Ex-Weltmeister lässt er Vettel bei seinem Überholmanöver uralt aussehen."
Tages-Anzeiger (Schweiz): "Ferrari blamiert sich bis auf die Knochen."
Mundo Deportivo (Spanien): "Hamiltons enorme Dominanz in der aktuellen F1, wie am Sonntag in Spa zu sehen war, liegt nicht nur daran, dass Lewis das beste Auto fährt, sondern auch daran, dass sein Teamkollege es nicht mit ihm aufnehmen kann."
AS (Spanien): "Diesen Lewis Hamilton wird niemand besiegen, niemals, und erst recht nicht, wenn man die wenigen Möglichkeiten verschwendet, die er dafür gewährt."
Marca (Spanien): "Hamilton ist nur noch zwei Siege von Schumacher entfernt. Ferrari enttäuscht und holt keinen einzigen Punkt. Es war insgesamt ein langweiliges Rennen ohne größere Spannung. Hamilton ist auf dem Weg zum siebten WM-Titel kaum noch zu bremsen."
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