Lewis Hamilton scheint der fünfte Weltmeistertitel nach dem Sieg in Russland kaum mehr zu nehmen. Mercedes versetzte Ferrari mit seiner Teamorder den nächsten harten Wirkungstreffer. Die Italiener begraben damit die WM-Hoffnungen der Scuderia. Spanien sieht Hamilton bereits auf dem Sofa neben Juan Manuel Fangio.
Gazzetta dello Sport (Italien): "Ein weiterer Sieg für Lewis Hamilton, ein weiterer Mercedes-Doppelsieg, eine weitere Niederlage für Ferrari. Der russische Grand Prix ist fast ein Grabstein auf den Hoffnungen des Cavallino auf den Gewinn dieser Weltmeisterschaft, bei der Sebastian Vettel, diesmal nur Dritter, unter einem Berg von 50 Punkten von seinem englischen Rivalen steht."
Corriere dello Sport (Italien): "Gedemütigter Bottas, Mercedes ist ungerecht. Das Rennen in Russland wird zu einem vergifteten Grand Prix. Schuld daran ist das Mercedes-Team. Ein Pilot sollte nur dann begünstigt werden, wenn es wirklich notwendig ist. In Sotschi war es nicht notwendig."
La Stampa (Italien): "Hamilton feiert den schlechtesten seiner 70 Siege. Ohne den Fehler bei der Qualifikation hätte er seinem Team und Bottas einiges erspart."
La Repubblica (Italien): "Wie verliert man einen WM-Titel in drei Monaten: Ferrari macht ein Eigentor nach dem anderen. Zwölf Wochen, 84 Tage hat Mercedes gebraucht, um Ferrari zu beugen."
As (Spanien): "Bei jedem Team gibt es Rollen, und bei Mercedes heißt der Champion eben Lewis Hamilton. Er stürzt Vettel in die Depression. Was für ein sensationelles Überholmanöver. Der fünfte Titel naht, Fangio macht auf seinem Sofa langsam Platz für Hamilton."
El Mundo Deportivo (Spanien): "Hamilton hat den halben WM-Titel in der Tasche. Vettel ist als Dritter nur ein VIP-Zuschauer. Der Deutsche durchlebt schmerzvolle Zeiten."
Daily Mail (Großbritannien): "Lewis Hamilton hat das Herz eines Rennfahrers, deshalb konnte er den 70. Sieg seiner Karriere nicht feiern. Die Teamorder war bislang nicht der Stil von Mercedes, aber sie haben ihre Prinzipien auf dem Altar des Pragmatismus geopfert."
The Telegraph (Großbritannien): "Hamilton war ein widerwilliger Gewinner und entschied sich, nicht zu feiern. Er versuchte sofort, Bottas zu trösten. Diese Art von Sieg ist nicht Hamiltons Stil."
L'Equipe (Frankreich): "Dieser Sieg hinterlässt einen eigenartigen Geschmack. Die offensichtliche Teamorder war nicht notwendig, Hamiltons Vorsprung auf Vettel im WM-Klassement war ohnehin schon sehr groß. Oh, hätte Hamilton Bottas auf der letzten Runde doch wieder vorbeigelassen. Das Team und die Formel 1 stünden damit besser da."
Blick (Schweiz): "Der Brite gewinnt den fünften aus den letzten sechs Grand Prix und macht einen nächsten riesengroßen Schritt in Richtung fünften Weltmeistertitel. Auch weil Mercedes-Boss Toto Wolff in der 27. Runde den "Tactical"-Funkknopf betätigt – und die Stallorder in die Wege leitet."
diese Formel 1 Bilderserie