Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Nachdem sich alle Piloten an die ungewöhnliche Strecke gewöhnt hatten, konnte am Samstag das Wochenende so richtig losgehen. Mercedes konnte sein großes Upgrade-Paket dabei voll ausnutzen und dominierte die Qualifikation regelrecht. Die Analyse der Teams: Qualifikation kompakt.
Mercedes hat hart gearbeitet und sich vollkommen verdient in die erste Startreihe gestellt. Lewis Hamilton war dabei eine kleine Überraschung, denn der Brite schien nach dem schlechten Wochenende in Kanada in einer kleinen Krise zu stecken. Dennoch schlug er Valtteri Bottas knapp. Fast vier Zehntelsekunden lag Hamiltons Bestzeit vor der Runde des besten Konkurrenten, dabei gestand der Brite sogar noch Fehler in seiner letzten Runde ein.
Sebastian Vettel zaubert geradewegs eine Rundenzeit zusammen und kann trotzdem die Silberpfeile nicht einmal attackieren. Kimi Räikkönen kämpfte sogar noch mehr als sein deutscher Teamkollege damit, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Das zeigte sich durch zahlreiche Fahrfehler, auch in der Qualifikation und einer Zeit, die deutliche sechs Zehntel langsamer als die von Vettel war.
Red Bull fehlte auf der Motorstrecke ganz klar der Saft. Da wegen des Renault-Motors bereits eine solche Startposition zu erwarten gewesen war, setzte Red Bull aber auch von Anfang an eher auf die Rennpace. Das könnte sich im Rennen noch auszahlen. Die beiden Teamkollegen zeigten dabei wie üblich eine sehr ähnliche Pace.
Gemischte Gefühle bei Renault. Carlos Sainz fuhr in der Qualifikation in Le Castellet die Position als Best of the Rest ein, doch ganz zufrieden war das französische Werksteam beim Heimspiel nicht. Der üblicherweise bessere Nico Hülkenberg hatte nämlich Balance-Probleme und kämpfte mit dem Auto, was ihn am Ende sogar am Einzug ins Q3 scheitern lies.
Charles Leclerc bewies einmal wieder, dass der Hype um den jungen Ferrari-Nachwuchs-Piloten absolut begründet ist. Der Monegasse brachte den Sauber in die Top-Ten und profitierte dort sogar noch von Problemen bei Haas, sodass er die beste Sauber-Startposition seit fast drei Jahren einfuhr. Zuletzt erreichte ein Sauber beim Österreich GP 2015 die dritte Qualifying-Runde.
Mit dem erreichen von Q3 haben Kevin Magnussen und Romain Grosjean eigentlich bereits ihr Ziel erfüllt, doch statt dort dem Ergebnis noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, leistete sich ausgerechnet der Franzose beim Heimspiel einen Fehler und setzte seinen Haas in die Wand. Der Schaden war zwar nicht groß, doch die Qualifikation war vorbei. Magnussen leistete sich in seiner letzten Runde dann auch noch einen kleinen Bock und verpasste die Zeit von Leclerc.
Da hatte Force India gerade gedacht, dass sie ihre Negativserie endlich beendet haben, da verpassten Esteban Ocon und Sergio Perez in Frankreich erneut das Q2. Da es aber relativ knapp war und das Team im Rennen üblicherweise stärker ist, erwarten Ocon und Perez im Rennen gute Chancen auf Punkte. Und, wie schon die Qualifikation gezeigt hat, die Gelegenheiten für Fehler sind groß.
Das beinahe einzig Positive ist, dass der Honda-Motor relativ zuverlässig ist. Nachdem Brendon Hartley am Freitag erneut ein komplett neues Aggregat eingebaut bekam und das Rennen vom Ende des Feldes beginnen muss, lief dieses zumindest in der Qualifikation reibungslos. An die Zeiten seines Teamkollegen Pierre Gasly kam er dabei zwar nicht heran, aber das versuchte er aufgrund der 35 Strafplätze wohl auch nicht allzu hartnäckig.
Die Negativserie bei McLaren setzt sich unterdessen fort. Diesmal war nicht einmal Sauber oder Toro Rosso für das Traditionsteam aus Woking in Reichweite. Allerdings ist in Le Castellet im Rennen alles möglich, besonders, wenn es, wie erwartet regnen soll. Daher ist McLaren noch nicht abzuschreiben.
Die unendliche Leidensgeschichte geht in Runde acht. Erinnert man sich an den Saisonbeginn zurück, erscheint das ausgegebene Ziel vierte Kraft anhand der aktuellen Ergebnisse beinahe wie ein schlecht gemeinter Scherz. Über eine halbe Sekunde fehlten Sergey Sirotkin und Lance Stroll auf die nächste Konkurrenz und die ärgerte sich schon zutiefst über ihr schlechtes Abschneiden.
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