Die Teamduelle zum Katar GP
Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2021 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying werden alle gemeinsamen Segmente herangezogen. Der Head-to-Head-Zwischenstand beinhaltet keine Qualifyings, in welchen einer oder beide Fahrer aufgrund Umstände außerhalb ihrer Kontrolle (beispielsweise Motorstrafen) keine Zeiten fahren konnten.
Mercedes:
Lewis Hamilton musste sich nur aus einem kleinen Setup-Loch befreien, aber am Samstag war er unantastbar - sein zweites perfektes Wochenende in Serie. Valtteri Bottas verlor hingegen den Faden, je länger das Wochenende dauerte, steckte nach einer Grid-Strafe für ein Gelbvergehen zu lange im Verkehr, und sah dann sein Rennen mit einem Reifenschaden und Überhitzung davonschwimmen.
Red Bull:
Max Verstappen suchte in den Trainings erfolglos nach Antworten, was aber größtenteils auch mit dem Auto zusammenhing, das an diesem Wochenende einfach nicht gut genug war. P2 erschwerte er sich mit einem Gelbvergehen im Qualifying. Für Sergio Perez sind schwache Red-Bull-Wochenenden mit seinen nach wie vor nicht ganz bereinigten Qualifying-Problemen samstags Gift, er blieb in Q2 hängen. Dafür kämpfte er sich im Rennen stark nach vorne.
Alpine:
Fernando Alonso profitierte hier nicht nur von den Problemen anderer - sein Podium ist auch darauf zurückzuführen, dass er hier sein bisher bestes Wochenende seit dem Comeback fuhr, mit starker Pace am Samstag und am Sonntag. Esteban Ocon fuhr seinerseits ein respektables Wochenende, konnte aber mit einem Alonso in Topform nicht mithalten. Besondere Erwähnung verdient trotzdem ein guter Start, der den Grundstein für ein Top-5-Ergebnis legte.
Aston Martin:
Sebastian Vettel fuhr ein starkes Qualifying, schätzte aber am Start den Grip außen in Kurve eins schlecht ein und fiel zurück. Mühsam kämpfte er sich in den nächsten 57 Runden auf die Ausgansposition zurück. Lance Stroll erlebte im Gegenzug ein durchschnittliches Qualifying, nur um sich beim Start vorzuarbeiten und dann auch noch Carlos Sainz per Undercut abzufangen. Bis ins Ziel hielt er dann beide Ferraris auf Abstand.
Ferrari:
Charles Leclerc war im Qualifying der Verzweiflung nahe, doch die große Lücke stammte von einem beschädigten Chassis. War das erst repariert, fuhr er mit einer Einstopp-Strategie stark nach vorne und schloss wieder zu Carlos Sainz auf. Der war im Qualifying aber ohnehin stark, hievte einen allgemein eher schwachen Ferrari mit Medium in Q3 und fuhr ein solides Rennen.
McLaren:
Lando Norris beeindruckte im Qualifying mit mehr, als sich das Team ausgerechnet hatte, und tat im Rennen sein Äußerstes, um vor Ferrari zu bleiben. Ein Reifenschaden ruinierte ein Top-5-Ergebnis, er und das Team glauben nicht, dass er zu hart gepusht hat. Für Daniel Ricciardo bedeutete Katar die Erkenntnis, dass seine Schwäche beim Anbremsen auf gewisse Kurventypen im MCL35M nach wie vor da ist. Im Qualifying war das deutlich. Seine Rennpace ist unerheblich, denn ein Fehler im Benzinsystem zwang ihm exzessives Spritsparen auf.
AlphaTauri:
Pierre Gasly ging im Qualifying bis ans Limit und darüber, dabei zerbröselte sein Frontflügel, was für seine Startposition glücklicherweise ohne Folgen blieb. Sehr zu seinem Schrecken war die Rennpace des Teams aber nirgendwo, zwang ihn in eine frühe Zweistopp und warf ihn aus den Punkten. Der weiter hinten gestartete Yuki Tsunoda litt mangels Erfahrung noch mehr.
Alfa Romeo:
Kimi Räikkönen sah im Qualifying nicht viel mehr, das mit dem Alfa Romeo noch gegangen wäre. Mit geringen Erwartungen ging er ins Rennen, und wurde von solider Pace und möglichen Überholmanövern überrascht, auch wenn es nicht reichte, um Ricciardo und Tsunoda abzufangen. Er und Antonio Giovinazzi setzten auf zwei Stopps, wobei Räikkönen am Ende mit früherem Stopp und besserer Pace dem Teamkollegen deutlich enteilt war.
Haas:
Mick Schumacher war im Qualifying und im Rennen meilenweit voraus, und konnte mit seiner Einstoppstrategie unter dem Strich auch ein sehr gutes Rennen fahren, verlor erst spät gegen Giovinazzi und kam nur 1,5 Sekunden hinter dem zweiten Alfa ins Ziel. Nikita Mazepin allerdings ist kaum repräsentativ: Er ging nach mehreren Defekten und Problemen mit knapp 30 Minuten Trainingszeit ins Qualifying, brach sich dort auch noch den Flügel ab, und rechtfertigte so seinen gigantischen Rückstand.
Williams:
George Russell blieb auch in Katar hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, besonders im Qualifying, wo er trotzdem Q2 erreichte, aber dann chancenlos blieb. Die Rennpace war noch schlechter, und im Versuch, seine Position zu halten, überforderte er den linken Vorderreifen und provozierte einen Reifenschaden. Nicholas Latifi tat sich schwerer, einen Williams, der im Qualifying mehrere Runden brauchte, um die Reifen auf den Punkt zu bringen, genau richtig umzusetzen. Im Rennen erlitt er das gleiche Schicksal wie sein Teamkollege.
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