Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Die Mercedes-Dominanz in Shanghai ist gebrochen. Ferrari sicherte sich die Pole Position zum dritten Formel 1-Rennen der Saison 2018. Dabei war aufgrund der äußeren Bedingungen eigentlich eher das Team aus Brackley im Vorteil. Die Analyse der Teams: Qualifikation kompakt.
Sebastian Vettel sicherte sich in letzter Sekunde die Pole Position und durchbrach damit die Mercedes-Dominanz in Shanghai. Seit 2011 startete dort immer ein Silberpfeil von der ersten Position. Der letzte Fahrer vor Mercedes, der dort die Pole hatte, war er selbst, damals aber noch im Red Bull. Kimi Räikkönen schien zuvor nach einer starken Runde der Favorit für die Pole zu sein. In seiner letzten Runde legte er vor, leistete sich aber einen kleinen Fehler in der letzten Kurve, der ihn Platz eins kostete.
Mercedes waren alles andere als zufrieden. Probleme mit den Reifen sorgten dafür, das Lewis Hamilton und Valtteri Bottas keine Chance auf die Pole Position hatten. Die Ferrari-Piloten waren einfach über eine halbe Sekunde schneller. Da die Scuderia bei den Longruns sogar auch schneller waren, rechnet Lewis Hamilton schon gar nicht mehr mit einem Sieg. Allerdings könnte das Wetter den Silberpfeilen noch in die Karten spielen.
Red Bull war nah an Mercedes, doch das war, zumindest was Max Verstappen betrifft, nicht ganz das angepeilte Ziel. Das viel größere Problem hatte Daniel Ricciardo. Dem Australier platzte im dritten Training der Motor, nachdem er vorher schon wegen eines Getriebeproblems das Training später begann. Eine Meisterleistung später schaffte es Ricciardo tatsächlich noch sich zu qualifizieren.
Zum ersten Mal ist Renault von der Leistung dort, wo sie sich selbst sehen - hinter den großen drei Teams. Dabei belegte Nico Hülkenberg zum dritten Mal in dieser Saison den siebten Platz in der Qualifikation. Carlos Sainz kam wieder nicht an die Leistung seines Teamkollegen heran, holte sich aber trotzdem den neunten Startplatz.
Kaum findet Force India das fundamentale Problem mit den Autos, da schafft Sergio Perez es auch zum ersten Mal in diesem Jahr in den letzten Qualifikationsabschnitt einzuziehen. Abzuwarten bleibt, wie die Rennpace dann ist. Sollte sie sich ähnlich verhalten wie bei den ersten GP sind diesmal mehr Punkte für das indische Team drin. Esteban Ocon verpasste hingegen Q3, aber auch nur um zwei Zehntelsekunden.
Zumindest einen Startplatz in den Top-Ten konnte Romain Grosjean dem Haas-Team ergattern. Kevin Magnussen scheiterte als Elfter hingegen sehr knapp am Einzug in die Runde der besten Zehn. Nach zwei sehr starken Rennwochenenden schmeckt Haas das Ergebnis aber gar nicht. Die größte Herausforderung für das Team waren ein weiteres Mal die Ultrasoft-Reifen, die auf dem Shanghai International Circuit nur ein sehr kleines Arbeitsfenster haben.
Zurückschlagen gegenüber Toro Rosso, das war die Ansage von McLaren für das dritte Rennwochenende. Zwar haben sie dieses Ziel erreicht, aber ganz zufrieden mit den Startplätzen 13 und 14 war das Team aus Woking nicht. Weil Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne daher nicht auf den Ultrasoft-Pneus starten müssen, sind sie aber dennoch zufrieden, weil diese für das Rennen nicht so geeignet sind.
Nach dem Erfolg in Bahrain folgte für die Scuderia Toro Rosso auf dem Shanghai International Circuit die Ernüchterung. Der Wüsten-Held Pierre Gasly schaffte in der Qualifikation nicht einmal den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde. Brendon Hartley kam zwar ins Q2, fuhr dort aber auch nur die langsamte Zeit. Die Verbesserungen über Nacht stellte sich als Schritt in die falsche Richtung heraus. Daher ist das Team aus Faenza auch für das Rennen nicht allzu hoffnungsvoll.
Williams konnte seine Leistung zumindest in der Hinsicht fortsetzen, dass Sergey Sirotkin und Lance Stroll zumindest die beiden Sauber-Piloten wieder einmal hinter sich lassen konnten. Allerdings kämpfte auch insbesondere Stroll mehr mit dem Auto. Probleme mit dem Handling machten es dem Kanadier unmöglich eine gescheite Basisabstimmung für den Boliden zu finden. Sirotkin war nicht erfolgreicher.
Insbesondere die ultraweichen Reifen bereiteten dem Alfa Romeo Sauber F1-Team in China große Probleme. Dadurch, dass sie die Pneus nicht optimal nutzen konnten, bestand schon vor Qualifikationsbeginn nur eine geringe Hoffnung, überhaupt in die zweite Runde zu kommen. Für das Rennen sind sie aber wieder zuversichtlicher, da Sauber mit den beiden härteren Reifenmischungen im Renntrim gut klarkam.
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