Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Max Verstappen scheint sich von seinem Fehler in Monte Carlo zu rehabilitieren. Mit Bestzeiten in den ersten beiden Trainingssitzungen macht er seine Siegansprüche in Kanada deutlich. Doch Ferrari und Mercedes ist dran. Die Analyse der Teamleistungen: Training kompakt.
Max Verstappen war erneut sehr stark unterwegs. Doch auch in Monaco zeigte der junge Niederländer einen starken Freitag, bevor er am Samstag dann zu viel wollte und sich das Wochenende versaute. Daniel Ricciardo hingegen hatte ein Problem mit der Motorelektrik und das Problem konnte weder im ersten noch im zweiten Training gelöst werden. Dennoch fuhr der Australier auch mit wenigen Runden im zweiten Training noch auf die dritte Position, was die Stärke der Red Bulls unterstreicht.
Im zweiten Training kam Kimi Räikkönen sehr nah an die Bestzeit von Max Verstappen heran. Der Finne demonstrierte damit, was mit dem Ferrari an diesem Wochenende möglich ist. Sebastian Vettel hingegen kämpfte mit Reifen und seinem fehlenden Rhythmus. Zuversichtlich ist der Heppenheimer aber trotzdem, denn er hat ja noch ein drittes Training, um sich optimal auf die Qualifikation vorzubereiten.
Mercedes ist direkt im Getriebe der beiden Konkurrenten. Die halbe Sekunde Rückstand im zweiten Training täuscht nämlich, da die Silberpfeile am Freitag aufgrund der zuvor getroffenen Reifenwahl noch keine Hypersoft-Pneus nutzten. Mit den härteren Mischungen waren die Zeiten der Konkurrenz dann nicht drin. Am Samstag wird Mercedes im Kampf um die Pole Position daher nicht zu unterschätzen sein.
Romain Grosjean führte das Mittelfeld an. Allerdings sind die Abstände in Montreal derart klein, dass sich das Kräfteverhältnis über Nacht noch massiv ändern kann. Dennoch nimmt das amerikanische Team das Ergebnis mit Genugtuung. In Monaco kämpfte das Team noch mit zahlreichen Abstimmungsproblemen. In Kanada scheinen diese behoben zu sein, denn beide Piloten waren mit dem Freitag beim siebten Rennwochenende zufrieden, zumindest bis auf eine unschöne Begegnung von Grosjean mit einem Murmeltier, dass sowohl für das Tier als auch den Frontflügel des Franzosen das Lebensende markierte.
Starke Teamleistung von Force India. Mit den Plätzen acht und neun waren sie in direkter Schlagdistanz zum Top-Platz des Mittelfeldes. Ansonsten lief das Training für Esteban Ocon und Sergio Perez durchgehend ereignisarm ab. Mit 80 Runden waren sie im zweiten Training eines der fleißigsten Teams. Einzig Toro Rosso absolvierte noch eine Runde mehr. Das Team scheint an der Schwäche auf eine Runde gearbeitet zu haben.
Gemischte Gefühle bei McLaren. Während Fernando Alonso erneut sehr stark unterwegs war, kämpfte Stoffel Vandoorne mit fehlender Pace. Im zweiten Training wurde das dem McLaren-Piloten zum Verhängnis. Er schlug an die Wand an und beschädigte sich die Felge und die Aufhängung, was ihn mehr als die Hälfte des Trainings kostete. Dennoch war die Pace der McLaren gut. Am Samstag muss sich zeigen, ob sie wieder aggressiver am Freitag waren.
Ein paar Hundertstelsekunden fehlten Sauber-Pilot Charles Leclerc auf eine Top-Ten-Platzierung am Ende des Freitags. Marcus Ericsson musste sich seinem Teamkollegen dabei wieder deutlich geschlagen geben. Gut zwei Zehntelsekunden fehlten dem Schweden am Ende. Der jedoch war einer der fleißigsten Piloten am Freitag und ist zuversichtlich, durch die gesammelten Daten noch einige Verbesserungen zu finden.
Platz zwölf im zweiten Training durch Brendon Hartley ist vielversprechend. In der Qualifikation und dem Rennen muss sich der neue Honda-Motor aber erst noch beweisen. Ein Wehrmutstropfen für Toro Rosso war zudem, dass Pierre Gasly die Pace seines Teamkollegen nicht mitgehen konnte. Über eine halbe Sekunde fehlte dem Franzosen auf seinen Teamkollegen. Da muss Gasly noch einiges nachlegen.
Der Freitag war für Renault kein zufriedenstellender Tag. Bereits im ersten Training musste Nico Hülkenberg seinen Boliden mit einem Getriebeproblem abstellen. Das kostete ihn die gesamte Session und machte es im zweiten Training schwierig. Trotzdem war er schneller als sein Teamkollege, was aber auch nicht allzu überraschend war, denn diesmal hatte der Spanier nur wenig Runden, weil er sich bei einem Dreher die Heckpartie des Autos schwer beschädigte. Alles in allem ein Tag zum vergessen für das französische Werksteam.
Am Trainingstag in Kanada war Williams wenig überraschend erneut auf dem letzten Platz zu finden. Ohne neuen Motor und neue Teile ist für das Team aus Grove aber auch nicht wirklich viel zu holen. So müssen Sergey Sirotkin und Lance Stroll beinahe ihr Auto überfahren, um überhaupt in Schlagdistanz zur Konkurrenz zu bleiben. Das Überfahren des Autos war besonders beim Kanadier festzustellen, der sich im ersten Training gleich mehrfach über dem Limit bewegte. Einmal konnte er den Unfall dann nicht vermeiden, als er sich den Boliden an der Wall of Champions beschädigte.
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