Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
In Japan muss Ferrari nach der Schmach in Sotschi eigentlich zurückschlagen. Den Trainingsfreitag dominierte Mercedes jedoch erneut und es schien auch eher, als wenn sogar Red Bull Ferrari attackieren könnte. Die Analyse der Teams: Training kompakt.
Mercedes führt Ferrari am Freitag in Suzuka regelrecht vor. Acht Zehntelsekunden drückte Lewis Hamilton Sebastian Vettel auf. Kimi Räikkönen verlor sogar knapp 1,3 Sekunden. Lewis Hamilton gefiel das Fahrverhalten seines Boliden sogar so gut, dass er sich über Funk beim Team meldete: "Die Strecke ist unglaublich, das ist einer der besten Tage."
Der Scuderia fehlte am Trainingstag in Japan der Biss. Dabei müsste das Ziel eigentlich sein zu attackieren. Stattdessen kämpften die Ferrari-Pilot sogar mit der schlechten Haltbarkeit der Reifen durch Blasenbildung. Sebastian Vettels Fazit überraschte daher. "Es war für uns ein ganz guter Freitag", sagte der Heppenheimer.
Wie schon in Russland droht Red Bull erneut Ferrari gefährlich zu werden. Anders als in Sotschi steht Max Verstappen und Daniel Ricciardo in Suzuka aber keine Motorwechselstrafe im Weg. Schafft das Team aus Milton Keynes am Sonntag vielleicht sogar die ganz große Überraschung mit dem Sieg beim Japan GP? Dafür muss Red Bull aber noch ordentlich an der Leistungsschraube drehen.
Force India war erneut Best of the Rest. Dabei schien Esteban Ocon sogar ziemlich genau zwischen Daniel Ricciardo und Romain Grosjean zu liegen. Ein vielversprechender Start ins Wochenende für das Team, das nach der Punktestreichung trotzdem wieder den vierten Platz der Konstrukteurswertung anpeilt.
Haas lag nicht weit hinter Force India, kämpfte im Training aber tatsächlich mehr mit Sauber. Dabei überraschte Romain Grosjean mit der deutlich stärkeren Leistung. Hat Geburtstagskind Kevin Magnussen etwa zu viel Kuchen genascht? Wir denken eher, dass der Däne ein anderes Programm gefahren ist. Das wahre Kräfteverhältnis wird sich am Samstag zeigen.
Auch bei Sauber überraschte die Reihenfolge im Teamduell. Marcus Ericsson beendete das zweite Training in den Top-Ten, Charles Leclerc nur auf dem 15. Rang. Dass der Monegasse eigentlich mehr kann, hat er in dieser Saison oft genug bewiesen. Die Ausgangslage von Sauber vor dem Japan GP wirkt durch die Leistung des Schweden aber umso besser.
Im Mittelfeld trumpfen die Underdogs auf. Auch bei Toro Rosso setzte der eigentlich schlechtere Fahrer im Training die bessere Zeit. Mit Platz zehn durch den Neuseeländer sind auch beim Team aus Faenza die Hoffnungen auf die nächsten Punkte geweckt. Jetzt muss die Leistung über Nacht beibehalten werden.
Renault scheint gegen Saisonende ein wenig abzubauen. Ein weiterer Freitag endet ohne Renault in den ersten zehn Rängen. Nico Hülkenberg musste sich mit dem zwölften Rang zufrieden geben, sein Teamkollege Carlos Sainz war noch einmal drei Zehntelsekunden langsamer. Bei dieser Leistung wird es schwierig den vierten Konstrukteursrang zu halten.
Fernando Alonso bewahrt McLaren davor, am Freitag in Suzuka die rote Laterne davonzutragen. Dabei hat er Stoffel Vandoorne eine ganze Sekunde abgenommen. Nirgendwo ist die Kluft zwischen den beiden Stammpiloten so groß. Allerdings muss man dem Belgier zu Gute halten, dass er im ersten Training für Lando Norris Platz machen musste.
Sergey Sirotkin und Lance Stroll finden sich, von den Teams betrachtet, auch in Japan wieder am Ende des Feldes. Interessanterweise scheinen sie auf dem kurvenlastigen Kurs aber sogar näher an McLaren sein, die eigentlich bekannt dafür sind, auf solchen Kursen stark zu sein. Punkte dürften für Williams aber nur in einem Chaosrennen möglich sein.
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