Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Der Trainingsfreitag in Ungarn zeigte sich wenig überraschend. Red Bull und Ferrari dominierten die ersten beiden Trainingssitzungen auf dem Hungaroring und ließen Mercedes deutlich hinter sich. Wenn in der Qualifikation alles normal abläuft, dürften die Silberpfeile daher auch in der Qualifikation kaum Chancen auf die erste Startreihe haben. Die Analyse der Teams: Training kompakt.
Nach einem enttäuschenden Ende des Rennwochenendes in Deutschland hat Ferrari den Freitag in Ungarn beinahe optimal begonnen. Mit der Bestzeit im zweiten Training setzte Sebastian Vettel auch deshalb ein Zeichen, weil Ferrari für gewöhnlich am Freitag noch nicht alles zeigt. Wenn die Scuderia ihre Strategie für den Beginn des Wochenendes für das letzte Rennen vor der Sommerpause nicht geändert hat, dann dürfte es für die Konkurrenz schwer werden die Roten zu schlagen.
Auch Red Bull begann das Rennwochenende mit sehr starken Freitag. Max Verstappen war neben Sebastian Vettel der Einzige, der die 1:17er-Schallmauer unterbieten konnte. Eine gute halbe Sekunde war er dabei schneller als die Silberpfeile. Für das Team aus Milton Keynes könnte die beste Qualifikation des Jahres anstehen und von dort können Verstappen und Ricciardo auf dem Hungaroring mit um den Sieg kämpfen.
Die Silberpfeile erlebten einen ungewohnt schwachen Freitag. Beide Fahrer waren mit der Balance ihres Autos nicht wirklich zufrieden und die Reifen machten in der ungarischen Hitze ebenfalls einige Probleme. Mercedes steht daher ein straffes Programm bevor, wenn Lewis Hamilton und Valtteri Bottas auf dem Hungaroring mehr als nur Schadensbegrenzung betreiben wollen.
Beinahe gewohnt ist die Position von Haas als bestem Mittelfeldteam hinter den Top-Drei. Romain Grosjean fuhr dabei wieder näher an die drei Spitzenteams, als der beste Verfolger an ihm dran war. Allerdings dürfte sich bis zur Qualifikation und dem Rennen da noch einiges ändern. Mit Ausnahme eines kleinen technischen Problems bei Kevin Magnussen verlief der Tag ohne besondere Vorkommnisse.
Renault war wie so oft in dieser Saison der stärkste Haas-Verfolger, allerdings ist das Mittelfeld hinter Carlos Sainz dicht gedrängt, sodass eine finale Bewertung des Kräfteverhältnisses sehr schwierig ist. Da der Renault zudem nicht allzu gut mit den Reifen umgeht, könnte es für Carlos Sainz und Nico Hülkenberg an diesem Wochenende sehr schwer werden in die Punkteränge zu kommen.
Pierre Gasly überraschte mit seinem neunten Platz im zweiten Training. Allerdings kommt dem Toro Rosso die Streckencharakteristik des Hungarorings deutlich entgegen. Der Franzose ist daher auf jeden Fall ein heißer Kandidat auf das Q3 und auf eine gute Platzierung im Rennen. Brendon Hartley war wieder besser unterwegs als zuletzt, doch seine vier Zehntelsekunden Rückstand bedeuteten den 15. Platz.
Force India beschließt die Top-Ten und eröffnet die zweite Hälfte des Klassements. In dieser Position findet sich das Team eigentlich immer wieder. Im engen Mittelfeld bieten sich, insbesondere aufgrund der reifenschonenden Gangart des Boliden an diesem Wochenende besonders gute Chancen, mit soliden Punkten in die Sommerpause zu gehen.
Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne haben, wie so oft zwei komplett unterschiedliche Freitage. Während der Spanier nur knapp an den Top-Ten scheiterte, fehlt seinem belgischen Teamkollegen die Pace, um sich maßgeblich vom Ende des Feldes zu lösen, ein Indiz dafür, wie schwierig der McLaren auf dem Hungaroring zu bewegen ist. Mit einem guten Schritt bis zur Qualifikation sind auch für das Team aus Woking Punkte möglich.
Die schwache Leistung der beiden Sauber-Piloten am Freitag ist beinahe eine Überraschung. Zumindest, wenn man nicht um die schwäche des Boliden in langsamen Kurven weiß. Daher wäre eine bessere Leistung von Marcus Ericsson und Charles Leclerc am Freitag in Ungarn die deutlich größere Überraschung gewesen. Daraus folgt auch, dass es im Rennen nur wenig Hoffnung auf Punkte für das Schweizer Team gibt.
Am Rennwochenende in Hockenheim gab es einige Indizien, die für ein wiedererstarktes Williams-Team sprachen. Allerdings war das nur eine Momentaufnahme. Beim letzten Rennen vor der Sommerpause werden Lance Stroll und Sergey Sirotkin, dem Layout des Kurses geschuldet, nur wenig Chancen haben die rote Laterne abzugeben. Dafür ist das Auto einfach noch zu schwach.
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