Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Sebastian Vettel schien auf dem sicheren Weg zum Sieg beim Heimrennen. Dann leistete er sich einen Fehler und eröffnete Lewis Hamilton zum direkten Konter nach der Schmach in Silverstone. Einen wirklichen Vorteil hatte in Hockenheim aber weder Ferrari noch Mercedes. Die Analyse der Teams: Das Rennen kompakt.
Lewis Hamilton scheint den Papst in der Tasche zu haben. Nach einem desaströsen Samstag hat der Brite das Glück auf seiner Seite und konnte sich von Startplatz 14 Position um Position nach vorne kämpfen, bevor er vom Fehler von Sebastian Vettel auch noch profitierte und am Ende siegreich war. Valtteri Bottas komplettierte mit dem zweiten Platz das perfekte Teamergebnis.
Ferrari wird die Enttäuschung noch eine Weile verdauen müssen. Sebastian Vettel war deutlich in Führung, als er sich einen kleinen Fehler erlaubte, der ihn das Rennen kostete. Kimi Räikkönen konnte nicht mehr tun, als den dritten Platz ins Ziel zu retten um so zumindest ein wenig Schadensbegrenzung zu betreiben. Ohne den Unfall wäre der Sieg wohl an Ferrari gegangen.
Gemischte Gefühle bei Red Bull. Während Max Verstappen auf Rang vier knapp das Podium verpasste, endete die Aufholjagd von Daniel Ricciardo jäh nach einem technischen Defekt. Er hatte sich gerade in die Top-Ten vorgekämpft, als sein Red Bull ihm keinen Vortrieb mehr gab. Das Team versuchte mit Verstappen daraufhin alles, aber eine echte Chance die Konkurrenz von Ferrari und Mercedes zu attackieren gab es nicht.
Nico Hülkenberg fuhr sein bisher bestes Saisonergebnis mit dem fünften Platz ins Ziel. Damit etabliert er sich weiter als siebtbester Fahrer in der Weltmeisterschaft. Carlos Sainz hingegen verpasste die Punkte mit dem zwölften Platz, nachdem er auf Risiko gegangen war und während der Regenphase auf Intermediate-Reifen gewechselt hatte, was sich später als Fehler herausstellte.
Nach der dritten Startreihe hatte sich Haas mehr ausgerechnet als nur einen Fahrer in die Top-Ten zu bringen. Bei schwierigen Bedingungen entschied sich das Team für die falsche Strategie. Romain Grosjean konnte die Ausgangssituation dann jedoch besser nutzen und kämpfte sich noch auf den sechsten Platz vor, während Kevin Magnussen außerhalb der Punkte landete.
Force India nutzte wieder einmal sämtliche Chancen, die sich boten und sammelte weitere wichtige Punkte in der Meisterschaft mit den Plätzen sieben und acht. Sergio Perez sicherte sich dabei trotz eines Drehers in der Regenphase die bessere Position als einziges Team setzte Force India dabei auf die von Anfang an geplante Ein-Stopp-Strategie und traf damit die richtige Entscheidung.
Bei schwierigen Bedingungen zeigte Marcus Ericsson, dass auch er sich sein Cockpit bei Sauber verdient hat. Er hielt sich an seine vorhergeplante Strategie und wechselte nicht auf Regenreifen, was den Schweden am Ende in die Punkteplätze spülte, wo er in der letzten Runde noch mit Esteban Ocon um den achten Platz kämpfte. Charles Leclerc enttäuschte zum ersten Mal mit gleich mehreren Fehlern und beendete das Rennen nur auf Rang 15.
Brendon Hartley erbte seinen nächsten WM-Zähler nach einer Strafe gegen Carlos Sainz. Für sein Team war es der erste Punkt seit Monaco in diesem Jahr. Pierre Gasly war zwar auch sehr gut unterwegs, allerdings verpokerte sich der Franzose und zog während des ersten Schauers Regenreifen auf, die ihn sehr viel Zeit kosteten.
Ein Rennen zum Vergessen erlebte McLaren. Nach einem starken Start war Fernando Alonso knapp hinter den Punkterängen, aber an eine Positionsverbesserung war nicht zu denken. Ebenso erging es Stoffel Vandoorne, der lange auf dem letzten Platz dem Feld hinterher fuhr. Auch die Versuche vom Regen zu profitieren schlugen fehl und am Ende reichte es nicht für die Top-Ten. Alonso musste sein Auto in der letzten Runde sogar noch abstellen.
Williams hatte erst kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Insbesondere Sergey Sirotkin war im Kampf um die letzten Punkteränge als der Regen begann. Doch dann entschied sich das Team für die falsche Strategie. Gleichzeitig kämpften die Piloten bei den schwierigen Bedingungen mit dem geringen Abtrieb des Autos, wodurch sie zusätzlich Zeit verloren. Am Ende war aber für beide Piloten aufgrund technischer Probleme frühzeitig Schluss.
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