Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Bei der Update-Schlacht in Barcelona ging es wie in jedem Jahr heiß her. Alle waren gespannt, was die Konkurrenz mitgebracht hat. Zwar gaben die Trainings-Sessions einige Anhaltspunkte, doch ein wirkliches Kräfteverhältnis wird sich erst in der Qualifikation zeigen. Das Training kompakt:
Mercedes setzte am Freitag beim Europaauftakt in beiden Trainings die Bestzeit. Die schnellste Zeit setzte dabei überraschenderweise Valtteri Bottas bereits in den ersten 90 Minuten. Im zweiten Training hatte der Finne in seiner schnellsten Runde einen Fehler, der ihn einiges an Zeit kostete, sodass es am Ende nur für den fünften Rang reichte. Zudem fand der Finne im zweiten Training keine bessere Abstimmung und kämpfte mit den weichsten Reifen, mit denen er keinen zusätzlichen Grip fand.
Nach dem Baku-Desaster sind Daniel Ricciardo und Max Verstappen wieder enorm konzentriert. Die neuen Teile scheinen auch ganz gut zu funktionieren, zumindest waren die beiden Piloten insbesondere auf den Longruns extrem stark. Ob sich auch die Leistung auf eine Runde gebessert hat, bleibt abzuwarten, im Training sah es aber zumindest nicht allzu schlecht aus, besonders weil sie die Zeiten trotz Untersteuern in einigen Kurven schafften.
Mit den Positionen fünf und sechs am Freitag ist Ferrari ziemlich zufrieden. In diesem Jahr schien die Scuderia am ersten Trainingstag eher ein wenig Dampf rausgenommen zu haben. Erst am Samstag zeigte sich immer die wahre Pace. Ein kleiner Dorn im Auge waren lediglich die technischen Probleme bei Kimi Räikkönen, die den Finnen im zweiten Training davon abhielten, den geplanten Longrun zu beginnen.
Eine kleine Überraschung im Training war Haas, denn das amerikanische Team hatte vor dem Wochenende groß angekündigt, keine Updates dabei zu haben. Dennoch waren Romain Grosjean und Kevin Magnussen im zweiten Training klar die vierte Kraft hinter den drei Top-Teams. Dabei war der Franzose der schnellere Pilot, auch wenn er durch einen Abflug einiges an Trainingszeit verlor. Aber wie immer kann sich zum Samstag immer noch einiges ändern.
Auch McLaren war wieder gut dabei. Im ersten Training war Fernando Alonso der schnellste Pilot hinter den Top-Teams, im zweiten Training lag Stoffel Vandoorne direkt hinter den beiden Haas-Piloten. Es bleibt lediglich abzuwarten, wie viel Pace das Team aus Woking offengelegt hat. Um gut auszusehen gab McLaren am Freitag schon öfter mehr Leistung frei als die Konkurrenz.
Am Freitag in Spanien waren beide Force India-Piloten wieder gut dabei. Das heiß erwartete Update-Paket soll die Probleme mit der Kühlung lösen, die das Team bisher deutlich zurückgeworfen hat. Im zweiten Training waren die Zeiten zumindest ermutigend. Sergio Perez schaffte es in die Top-Ten und war auch nicht weit von den beiden Haas-Piloten entfernt. Allerdings erlitt das Team auch einen kleinen Rückschlag, als Perez seinen Boliden wegen eines losen Rades abstellen musste.
Ein wenig ernüchternd war der Freitag für Renault. Besonders Lokalmatador Carlos Sainz Junior hatte sich ein deutlich besseres Wochenende gewünscht. Stattdessen musste er sich in den Trainings mit den Plätzen 15 und 17 zufrieden geben. Nico Hülkenberg war eine halbe Sekunde schneller und damit in Schlagdistanz zu den Top-Ten. Allerdings kämpfte er, ebenso wie sein Teamkollege enorm mit der Haltbarkeit der Reifen.
Nach einem einzigen Höhepunkt in Bahrain wollte Toro Rosso in Spanien mit den Updates wieder angreifen. In den Trainings funktionierte das noch nicht wirklich. Allerdings war das Red-Bull-Schwesterteam ohnehin auf eine Renndistanz stärker als auf eine Runde, sodass die Ausgangslage besser ist, als es scheint.
Sauber scheint durch die neuen Teile den Anschluss ans Mittelfeld gefunden zu haben. Zu den Top-Ten fehlten Marcus Ericsson und Charles Leclerc im zweiten Training nur etwas über eine halbe Sekunde. Die direkte Konkurrenz von Williams deklassierte das Schweizer Outfit dabei deutlich. Allerdings ist auch der Anschluss ans Mittelfeld nur ein Zwischenschritt zum eigentlichen Ziel.
Bärenstark war Williams unterwegs, zumindest wenn man als Grundlage für den Bären hier einen alten Stoffteddy nimmt. Mehr als eine Sekunde fehlte Lance Stroll als besserem Fahrer zum besseren Piloten des nächstbesseren Teams. Zudem leisteten sich sowohl der Kanadier, als auch Robert Kubica und Sergey Sirotkin einige Ausrutscher. Die Updates scheinen den Williams nicht gerade gutmütiger gemacht zu haben.
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