20. David Coulthard (Red Bull Racing): So einen Abschied hatte David Coulthard nicht verdient. In der ersten Kurve beendete Nico Rosberg das 246. und letzte Rennen des Schotten. Immerhin konnte er in seiner letzten Saison in Kanada noch einmal einen Pokal für einen erkämpften dritten Platz entgegennehmen. In diesem Rennen verbuchte er auch seine letzte Führungsrunde in einem Grand Prix. Ein Gentleman verlässt den Zirkus.
19. Nelson Piquet jr. (Renault): Nach zwei Rennen in den Punkterängen folgte wieder ein Ausfall in Brasilien. Es war bereits der neunte Ausfall in dieser Saison - nur Adrian Sutil hatte noch mehr Pech. Der zweite Platz in Deutschland war die Saisonbestleistung für Nelsinho. Dieses Podium tröstet über eine 0:18 Qualifikationsniederlage gegen Fernando Alonso hinweg.
18. Giancarlo Fisichella (Force India): In den Runden 12 bis 17 lag der Italiener sogar auf Rang fünf in Brasilien, da er während der Safety-Car-Phase sofort auf die Trockenreifen zurückgewechselt hatte. Kurzfristig war er sogar auf Position Drei zu sehen. Zum Rennende blieb doch nur der 18. Rang. Saisonhöhepunkt für Fisichella bleibt damit der zehnte Platz in Barcelona und der interne Sieg über seinen Teamkollegen Adrian Sutil.
17. Kazuki Nakajima (Williams): In Brasilien sah er zum elften Mal in Serie die Zielflagge. Mehr als zwei achte Ränge konnte er in diesem Zeitraum nicht erzielen. Der 17. Platz in Brasilien war das schwächste Resultat seit 13 Rennen. Sein bestes Ergebnis erzielte er beim Saisonstart in Melbourne mit Rang sechs.
16. Adrian Sutil (Force India): Das Qualifikationsduell verlor Adrian Sutil gegen Giancarlo Fisichella mit 8:10. Im Rennen war der Italiener sogar elf Mal besser platziert. Der Deutsche hatte viele Möglichkeiten bessere Resultate zu erzielen. Pleiten, Pech und Pannen begleiteten seine 18 Auftritte in dieser Saison. Der 16. Rang zum Saisonabschluss in Brasilien war die beste Platzierung sei fünf Rennen. Mit elf Ausfällen ist Adrian Sutil der größte Pechvogel der abgelaufenen Saison.
15. Rubens Barrichello (Honda): War der 270. Grand Prix in seinem Heimatland auch sein Letzter? Neun Rennen in Folge konnte er keine Punkte mehr einfahren. Das Podium in Silverstone war seine Saisonbestleistung. Seinen Teamkollegen Jenson Button hatte der Dino der Formel 1 nicht nur bei den Rennresultaten, sondern auch im Qualifying mit 10:8 im Griff.
14. Sébastien Bourdais (Scuderia Toro Rosso): Der Kampf um das Cockpit für die neue Saison begann in Brasilien mit dem Erreichen der dritten Qualifikationssession. Bourdais schaffte dieses Kunststück zum sechsten Mal in den letzten sieben Qualifikationen, nachdem er bei den ersten elf Anläufen erfolglos blieb. Anschließend fuhr er das zwölfte Rennen in Folge zu Ende. Punkte blieben ihm wieder versagt. Nur in Belgien und beim Saisonstart wurde er jeweils Siebter. In Japan konnte er immerhin die ersten drei Führungsrunden in seiner Karriere feiern.
13. Jenson Button (Honda): Rang 18 in der Meisterschaft ist ein Tiefpunkt in der Karriere des Jenson Button. Nur die beiden Force-India-Piloten blieben ohne Punkterfolg hinter dem Briten. Punkte gab es nur für den sechsten Platz in Barcelona. Insgesamt 15 Platzierungen außerhalb der Top 10 sind ein Negativrekord für den Honda-Piloten.
12. Nico Rosberg (Williams): Dreimal in Folge Rang 13 und damit blieb er auf Platz 13 in der Meisterschaft. In 13 Rennen fuhr er nicht in die Punkte. Das Qualifikationsduell gewann Nico Rosberg mit 13:5 gegen Kazuki Nakajima. Vor 13 Rennen hatte der Williams-Pilot seinen letzten Ausfall zu beklagen. Als Team holte man 13 Punkte in den ersten fünf Saisonrennen. In den letzten 13 Rennen gab es ebenfalls 13 Punkte. Die Chance Red Bull in der Konstrukteurswertung noch zu überholen wurde in den letzten drei Rennen verpasst.
11. Robert Kubica (BMW Sauber): Zwei Rennen in Folge in der zweiten Qualifikationssession ausgeschieden. Rang 13 war das schwächste Qualifikationsergebnis für den BMW-Fahrer. Mit einer Runde Rückstand wurde er in Brasilien nur Elfter und verlor noch den dritten Rang in der Fahrerwertung an Kimi Räikkönen. Sein erster Karrieresieg ausgerechnet in Kanada überstrahlte die gesamte Saison. Auch für BMW Sauber war der erste Sieg der absolute Saisonhöhepunkt.
10. Nick Heidfeld (BMW Sauber): Null Punkte in Brasilien und den fünften Platz im Gesamtstand an Fernando Alonso verloren. Nick Heidfeld schaffte es allerdings, als einziger Fahrer ohne Ausfall in allen 18 Rennen der Saison die Zielflagge zu sehen. Das Trainingsduell verlor Heidfeld gegen seinen Teamkollegen Robert Kubica sehr deutlich mit 5:13. Auf den ersten Sieg muss er nach seinem 150. Start weiter warten. Auch in dieser Kategorie hat ihn der Pole in Kanada überholt.
9. Mark Webber (Red Bull Racing): Rang neun im letzten Saisonrennen für Mark Webber. Eine Saison ohne Höhepunkte ging damit für den Australier in Brasilien zu Ende. Es bleibt eigentlich nur der zweite Startplatz in Silverstone als Erinnerung an eine durchwachsene Saison.
8. Jarno Trulli (Toyota): Punkteränge und Ausfälle wechselten sich in den letzten Rennen ab. Auch beim Saisonabschluss in Brasilien war beides möglich. Nachdem Jarno Trulli sein bestes Qualifying mit Startplatz zwei erzielte, war der achte Rang zum Rennende doch eine kleine Enttäuschung in seinem 200. Grand-Prix-Rennen. In den letzten drei von vier Rennen mit Führungsrunden.
7. Heikki Kovalainen (McLaren Mercedes): Nur bei einem Sieg hätte Kovalainen Nick Heidfeld noch vom sechsten Platz in der Gesamtwertung verdrängen können. Der siebte Rang in Brasilien reichte nicht aus. Immerhin konnte er sich nach zwei Ausfällen in Folge wieder in den Punkten platzieren. Der erste Karrieresieg in Ungarn war sein Saisonhöhepunkt. Der Finne ist der konstanteste Qualifyer in dieser Saison: Als einziger Fahrer schaffte er es, in allen 18 Qualifikationen in die dritte Runde zu kommen.
6. Timo Glock (Toyota): Wenn die Regenwolken zehn Sekunden später über der Rennstrecke die Schleusen geöffnet hätten, dann wäre die Reifenstrategie seines Teams noch besser aufgegangen. Durch die Pitstops mit Reifenwechsel der anderen Teams wurde Timo Glock von Rang sieben auf vier vorgespült. Auf den letzten Metern musste er dann schwimmend Sebastian Vettel und Lewis Hamilton ziehen lassen - sonst hätte es einen Weltmeister namens Felipe Massa gegeben. Das Highlight für Glock und das Team bleibt in dieser Saison der zweite Rang in Ungarn, der für beide Parteien als Rekordergebnis bestehen bleibt.
5. Lewis Hamilton (McLaren Mercedes): Nach dem Hitchcock-Krimi auf den letzten Metern der 71. Runde in Interlagos war er der neue Fahrerweltmeister der Saison 2008. Lewis Hamilton ist damit der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten. Im letzten Jahr fehlte ein Punkt auf Kimi Räikkönen - in diesem Jahr holte er genau diesen einen Punkt mehr als Felipe Massa. Seine Konstanz war ausschlaggebend für den Titel. Nur Lewis Hamilton und Robert Kubica konnten je 14 Mal punkten. Mit sieben Poles war der Brite auch der beste Qualifyer.
4. Sebastian Vettel (Scuderia Toro Rosso): Zum sechsten Mal in den letzten sieben Rennen fuhr Sebastian Vettel in die Punkte. Das sein Team den überraschenden sechsten Rang in der Konstrukteurswertung erreichen konnte, ist allein der Verdienst des Heppenheimer Jungstars. Durch seinen Sieg in Monza ist er nun der jüngste Fahrer, der eine Pole und einen Sieg erzielen konnte. Den achten Rang in der Fahrergesamtwertung erreichte er, obwohl er in sechs Rennen sein Arbeitsgerät vorzeitig abstellen musste.
3. Kimi Räikkönen (Ferrari): Dreimal in Folge fuhr der entthronte Titelverteidiger auf das Podium. Dreimal wurde er als Dritter abgewunken. Damit überholte der Finne noch Robert Kubica in der Gesamtwertung und belegt somit punktgleich den dritten Rang in der Weltmeisterschaft 2008. Eine Statistik konnte Kimi Räikkönen ganz klar für sich entscheiden: Zehn schnellste Rennrunden stehen auf seinem Konto, die allerdings nur für zwei Siege reichten.
2. Fernando Alonso (Renault): Wenn der Spanier einmal Führungsluft in einem Rennen schnuppert, fährt er auch auf das Podium. So war es dreimal in den letzten vier Rennen. Zum sechsten Mal in Folge fuhr der Ex-Doppelweltmeister in die Punkteränge. Dadurch konnte er Nick Heidfeld noch vom fünften Rang in der Gesamtwertung verdrängen. Er ist aktuell der erfolgreiche Fahrer seit dem Grand Prix in Spa-Francorchamps. Das Trainingsduell gewann Fernando Alonso mit 18:0 makellos gegen seinen Teamkollegen Nelson Piquet junior.
1. Felipe Massa (Ferrari): Der Brasilianer holte bei seinem Heimspiel das Maximale heraus. Nach seiner sechsten Saisonpole fuhr er einen ungefährdeten Sieg ein. Für einige Sekunden war er sogar nach der Zieldurchfahrt Weltmeister, als Lewis Hamilton noch auf Position sechs lag. Doch der Brite überholte noch Timo Glock und erzielte damit den entscheidenen letzten Punkt für die WM. Ein Punkt fehlte dem Ferrari-Piloten somit in der Endabrechnung. In Sao Paulo gelang ihm zum dritten Mal in dieser Saison die schnellste Rennrunde. Drei Statistiken konnte Massa für sich entscheiden: Er holte die meisten Rennsiege, er stand zehn Mal in der ersten Startreihe und machte die meisten Führungsrunden in dieser Saison. Das interne Duell mit Kimi Räikkönen gewann er nicht nur auf der Strecke, sondern bereits in der Qualifikation mit 12:6.
diese Formel 1 Bilderserie