Schneiders Kronprinz
Schon früh orientierte sich der Kanadier in Richtung Europa, dem traditionellen Zentrum des Motorsports: Von 1993 bis 1996 bestritt Bruno Spengler Kartrennen in Frankreich, wo er schließlich Französischer Meister der Kart Junior Liga wurde. Erst ab 1997 wurde seine Karriere internationaler: Fortan stellte er sich im Kart auch in Nordamerika, Belgien und Japan der Konkurrenz.
Die ersten Autorennen Spenglers folgten 2001 im Alter von 17 Jahren: Bis 2002 nahm er an den Formel-Renault-Meisterschaften verschiedener Austragungsregionen teil, krönte jenen Karriereabschnitt 2002 mit dem Gewinn der nordamerikanischen Formel Renault und sorgte so für ein Sprungbrett in die Formel-3-Euroserie, die er 2003 zunächst im Dallara-Mercedes bestritt und trotz einer längeren Verletzungspause auf Platz zehn abschloss. Mit einem elften Gesamtrang im Jahr 2004 endete Spenglers Formel-3-Karriere.
Das erste DTM-Jahr Bruno Spenglers verlief 2005 durchaus eindrucksvoll. Ausgerüstet mit einem Mercedes-Jahreswagen machte er insbesondere mit hervorragenden Qualifying-Ergebnissen von sich reden und eroberte zum Saisonende hin regelmäßig Punkte. Nach dem Wechsel in einen aktuellen HWA-Mercedes übertraf Spengler alle Erwartungen:
Mit vier Saisonsiegen sicherte sich der Frankokanadier den Vizetitel - und sah sich nur durch einen Reifenschaden beim Saisonauftakt am Gewinn der Meisterschaft gehindert. Seinem Ruf als einer der Titelfavoriten wurde Bruno Spengler 2007 gerecht: Als einziger Mercedes-Pilot hielt er das Meisterschaftsrennen bis zum Ende offen - und wurde am Ende erneut Vizemeister. Sein großer Traum ist es, eines Tages in der Formel 1 zu fahren.
2010 sah Bruno Spengler schon fast wie der sichere Champion aus, stand acht Mal auf dem Podium. Nur beim Saisonfinale im fernen Shanghai leistete er sich einen Fehler - und verlor den Titel auf der Zielgeraden an Paul di Resta.
Auch 2011 kämpfte Bruno Spengler bis zum vorletzten Rennen um den Titel, hatte dann aber gegen Martin Tomczyk keine Chance. Schon gegen Saisonmitte verdichteten sich die Gerüchte um einen Wechsel zu BMW, den Spengler kurz nach dem Finalrennen bestätigte. Der Wechsel machte sich bezahlt, schon in der ersten Saison führte Spengler den Münchner Hersteller zum Titelgewinn - ein Ziel, das Spengler zuvor vergeblich versuchte zu erreichen. Die Titelverteidigung wollte dem Kanadier in der Saison 2013 aber nicht gelingen.