Nach Monaco und Indianapolis erreicht das interne Duell zwischen Alonso und Hamilton in Ungarn seinen Höhepunkt. Noch trennen die beiden zwei WM-Punkte.
Schon im letzten Jahr wurde Alonso in Ungarn bestraft. Nachdem er im Training Robert Doornbos ausgebremst und Handzeichen gegeben hatte, wurden ihm 2 Sekunden zu jeder Qualifyingrunde hinzuaddiert.
Das Team legte gegen den Punkteausschluss für Ungarn Berufung ein. Gegen die Strafe von Alonso können sie nicht protestieren - das ist eine Tatsachenentscheidung der Rennkommissare.
Um 22:30 Uhr gab die FIA die offizielle Startaufstellung heraus - ohne Strafen. Doch zu früh gefreut: um 5 vor Mitternacht das Urteil: Alonso muss 5 Plätze zurück, McLaren verliert alle Konstrukteurszähler, die sie am Sonntag einfahren sollten.
Alonso und Dennis wurden zu den Rennstewards gebeten, der gesamte Funkverkehr musste vorgelegt werden.
Danach schien alles geklärt - doch die FIA-Rennkommissare kündigten eine Untersuchung des Vorfalls an.
Sein Zögern nach der Abfahrt erklärte Alonso mit einem Funkcountdown: "Die Autos fahren raus, wenn es das Team sagt. Ich habe einen Countdown im Funk und da wird bis Null runtergezählt, bei Null lässt man die Kupplung kommen und fährt los."
"Ich versuchte meine Runde so schnell wie möglich zu absolvieren, denn ich war ja selbst dem Risiko ausgesetzt, keine schnelle Runde mehr fahren zu können", verteidigte sich Alonso, der selbst nur knapp vor dem Ablaufen der Zeit über die Linie kam.
Ron Dennis erklärte das Problem so: Hamilton habe zu Beginn des Qualifyings nicht wie geplant die Plätze mit Alonso getauscht - deshalb kam man aus dem Boxenstopprhythmus.
Lewis Hamilton musste sich auf der Pressekonferenz zusammenreißen. Sagte jedoch klar und deutlich: "Mir hat so viel Zeit gefehlt, wie ich in der Box gestanden habe." Zu allem anderen solle man das Team befragen nicht ihn.
Die Kritiker sagten, dass Alonsos Physio ihm ein Zeichen gegeben habe, wann er losfahren solle, damit Hamilton die Runde nicht beenden könnte. Dennis bestreitet das: er habe hinterher mit dem Physio gesprochen, damit er Alonso beruhige.
Bereits am Funk soll sich Hamilton böse über diese Aktion beschwert haben. "Macht das nie wieder mit mir." Woraufhin ihn Dennis ebenso harsch zurecht gewiesen haben soll. "Sprich nie wieder in dem Ton mit mir."
Nicht nur die Anhänger von Hamilton schrien laut auf. Alonso habe Hamilton unfair behindert, so dass dieser seine Runde nicht vollenden konnte. Er soll absichtlich 10 Sekunden gewartet haben, bevor er nach seinem Stopp wegfuhr.
Der Samstag: Pole für Alonso, Jubel beim Spanier, doch hinter den Kulissen ging es schon auf der Auslaufrunde heiß her.
Aber der Reihe nach: Am Freitag sah alles noch ganz normal aus. Alonso fuhr die schnellste Zeit des Tages, klar vor den restlichen 21 Piloten. Die Weichen für ein erfolgreiches Wochenende schienen gestellt.
Fernando Alonso soll seinen Teamkollegen Lewis Hamilton im 3. Qualifying absichtlich behindert und aufgehalten haben - dafür wurde er von der FIA um 5 Startplätze zurückversetzt. Seinem Team sollen die Konstrukteurspunkte gestrichen werden.
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