Jari-Matti Latvala: Ich glaube, das ist die knappste Rallye, die ich bislang erlebt habe. An der Spitze geht es unglaublich eng zu, die ersten Vier trennen nur ein paar Sekunden - das ist wirklich beeindruckend. Die Prüfungen waren heute echt knifflig, aber wir sind trotz der wechselnden Bedingungen sehr gut zu Recht gekommen, haben nicht zu viel riskiert und sind fehlerfrei ins Ziel gekommen. Es ist natürlich ein tolles Gefühl, die Rallye Frankreich über Nacht anzuführen, aber gewonnen haben wir noch nichts. Wir werden versuchen, unseren Rhythmus beizubehalten und kontinuierlich schnell und sicher unterwegs zu sein. Morgen dürfte es ganz entscheidend sein, die richtigen Reifen aufzuziehen, denn die Wettervorhersage ist schwierig und es stehen sechs Wertungsprüfungen hintereinander auf dem Programm. Wer bei der Reifenwahl falsch liegt, verschenkt vielleicht schon morgens den Sieg. Es wird für alle ein spannender Schlusstag, das steht jetzt schon fest.
Daniel Sordo: Es ist sehr eng, da die Bedingungen mancherorts extreme waren. Es ist sehr aufregend, mich selbst in einem Vier- oder Fünfkämpf um den Sieg zu finden, noch mehr als in Deutschland, als am Samstagabend nur noch zwei im Kampf waren. Ich fühle mich bereit, in der mehr oder weniger gleichen Manier weiterzufahren.
Sebastien Ogier: Das war ein nahezu perfekter Tag für uns. Ich hätte nicht gedacht, dass wir an diesem Wochenende noch einmal zurück ins Rennen kommen. Morgen können sich die Fans auf einen echten Showdown freuen. Vier Fahrer innerhalb nur weniger Sekunden - das wird ein großartiger Kampf um die Spitze. Der Sieg wäre natürlich die Kirsche auf dem Kuchen - aber das Wichtigste ist: den Kuchen haben wir schon! Heute hatte ich ein viel besseres Gefühl im Auto, der Polo R WRC hat bei schwierigen Streckenverhältnissen perfekt funktioniert. Und zum Glück habe ich meinen Rhythmus wiedergefunden, aber wir haben auch in jeder Prüfung 100 Prozent gegeben.
Sebastien Loeb: Es began oft genau in dem Moment zu Regnen, als wir heute Nachmittag am Start der Prüfung standen. Diesmal hatte ich auch Probleme, da das Auto stark untersteuerte. Ich machte so viel Druck wie ich konnte, aber die jungen Typen sind schnell und ich bezahle wahrscheinlich den Preis dafür, dass ich die letzten paar Monate nicht in meinem DS3 WRC gefahren bin. Aber ich kann mich nicht beschweren, für die Zuschauer ist es fantastisch, so einen engen Kampf zu sehen und wir haben immer noch die Chance auf den Sieg.
Thierry Neuville: Natürlich bin ich enttäuscht, den wir hatten eine wirklich gute Rallye. Aber diese Dinge passieren. Wir hatten einen Platten, nachdem wir auf WP11 einen Kerb berührt haben. Wir mussten dann 18 Kilometer ohne Luft im Reifen fahren. Es war gut, dass wir nicht zu viel Zeit verloren haben, aber unglücklicherweise zu viel, um weiterhin um den Sieg zu kämpfen. Morgen müssen wir nur auf der Strecke bleiben und den Kampf an der Spitze beobachten. Ich bin mir sicher, dass in diesen schwierigen Bedingungen noch eine Menge passieren kann.
Evgeny Novikov: Der Tag war in Ordnung. Wir müssen keine unnötigen Risiken eingehen, daher haben wir kontinuierlich Speed zugelegt und dabei immer das gleiche Selbstvertrauenslevel gehalten. Ich bin mit unserer Fahrweise in diesen Bedingungen recht glücklich, daher war es insgesamt sicher kein schlechter Tag.
Mikko Hirvonen: Da mir etwas das Selbstvertrauen fehlt, verliere ich nach und nach Zeit zu den anderen. Leider kann ich nicht einfach meinen Finger auf die problematische Stelle legen und alles ändern. Ich hänge da drin, versuche auf der Strecke zu bleiben und morgen so viele Punkte wie möglich zu sammeln.
Mads Östberg: Wir haben heute Morgen versucht, uns an den Speed zu gewöhnen und im Moment fühle ich mich recht wohl. Ich denke, wir müssen morgen den nächsten Schritt angehen - uns etwas unwohler fühlen und dadurch den Speed zu erhöhen, um uns daran zu gewöhnen. Wir werden im Service ein paar kleine Veränderungen vornehmen, um die Balance etwas zu verbessern, denn es schiebt etwas zu sehr über das Heck, wo es in langen Kurven rutschig ist.
Andreas Mikkelsen: Ich hatte schon bessere Tage in der Rallye-WM. Auf der ersten Schleife heute Morgen hatte ich mit Untersteuern im Kurveneingang und mit Übersteuern am Kurvenausgang zu kämpfen. Die Bedingungen waren heute extrem schwierig. Feuchte und trockener Asphalt haben sich abgewechselt, teilweise lag Matsch auf der Strecke. Nach einer Änderung der Abstimmung kam ich am Nachmittag etwas besser zurecht - alles in allem hatte ich mir den Tag allerdings anders vorgestellt.
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