Sebastien Ogier hat nach fünf Weltmeistertiteln noch nicht genug. In der WRC-Saison 2018 greift er noch einmal mit M-Sport an.
A wie Andrea Kaiser: Die TV-Moderatorin ist die Frau an Ogiers Seite. Kennengelernt hat sich das Paar beim Race of Champions in Bangkok 2012. Im Sommer 2014 gab sich das neue Traumpaar des Motorsports das Ja-Wort. Komplettiert wurde das Glück am 13. Juni 2016, als kurz nach der Rallye Italien-Sardinien der gemeinsame Sohn Tim zur Welt kam.
B wie Beruf: Neben seiner Ausbildung zum diplomierten Skilehrer ist Sebastien Ogier auch ausgebildeter Automechaniker. Damit wollte der Franzose eigentlich sein Geld verdienen, bis ihm das Glück zur Rallye-Karriere verhalf. Nun kann er sein Wissen und Können in der WRC einsetzen.
C wie Citroen: Sebastien Ogier und Citroen schienen unzertrennlich verbunden. Seine ersten Gehversuche in der WRC waren mit einem C2 in der Junioren-WM. Sofort holte er seinen ersten Sieg und am Saisonende den Titel. Es folgte der Aufstieg ins Junior Team und wenig später feierte er sein Debüt als Werkspilot an der Seite von Sebastien Loeb. 2011 gewann der Franzose fünf Rallyes und galt als Nachfolger des Rekordweltmeisters. Ogier wollte aber sofort angreifen, was zum Zerwürfnis mit Citroen führte. Im November 2011 wurde die Vertragsauflösung bekanntgegeben. 2017 schlug Ogier ein Angebot zur Rückkehr aus.
D wie Deutsch: Bei der Rallye Deutschland 2016 sicherte sich Ogier nicht nur den zweiten Sieg in Folge und machte damit seinen einstigen Deutschland-Fluch mit Volkswagen vergessen. Er überraschte zudem mit neuen Sprachkenntnissen. Dank seiner Ehefrau Andrea Kaiser spricht der Franzose mittlerweile gut Deutsch.
E wie erster WRC2-WP-Sieg: 2012 sollte eine 'verlorene' Saison für Sebastien Ogier werden. Nach seinem Wechsel zu Volkswagen fristete er sein Dasein im Skoda Fabia S2000 und hatte keine Chance auf einen Sieg. Dennoch schrieb Ogier Geschichte: Auf Sardinien holte er die erste Prüfungs-Bestzeit für ein S2000-Auto und Gesamtrang fünf.
F wie Formel 1: 2017 erfüllte sich der lange gehegte Traum Ogiers - ein Test in einem Formel-1-Boliden. Sponsor Red Bull gab Ogier die Chance, in Spielberg ein paar Runden in Sebastian Vettels Weltmeisterauto von 2011 zu drehen.
G wie Gap: In der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur liegt die knapp 40.000 Einwohner große 'Alpenstadt des Jahres 2002': Gap. Seit dem 03.10.2013 ist sie um einen Weltmeister reicher. In der kleinen französischen Stadt wurde am 17. Dezember 1983 Sebastien Ogier geboren.
I wie impulsiv: Der Franzose hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Wenn ihn etwas stört, sagt er das direkt heraus. Dabei ist er manchmal etwas zu impulsiv und gibt das auch offen zu. Im Nachhinein tun ihm einige seiner Aussagen manchmal leid.
J wie Julien Ingrassia: Seit der Rallye Jeunes ist er der Mann an der Seite von Sebastien Ogier. Zusammen feierten sie in der Junioren-Weltmeisterschaft den Titel und bislang 40 Siege in der WRC. Immer wieder betont Ogier, wie hoch der Anteil seines Co-Piloten am Erfolg ist. "Natürlich brauche ich ihn. Ohne ihn wären wir viel langsamer."
K wie knappster Sieg der Geschichte: Es war ein Kampf um Sekundenbruchteile. Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala in Jordanien 2011. Latvala ist vorne. Nur noch eine Prüfung zu fahren. Fünf Zehntel trennen ihn von seinem Verfolger Ogier. Die letzten 10.5 km werden die Entscheidung bringen - mit einem Knall. Ogier ist im Ziel der Prüfung 0,7 Sekunden schneller als Latvala und siegt - mit 0,2 Sekunden Vorsprung. Der geringste Abstand der WRC-Geschichte.
L wie Loeb: Sebastien Ogier und Sebastien Loeb verbindet nicht viel mehr als ihr gemeinsamer Vorname und das Herkunftsland. Einst Freunde und Teamkollegen, entwickelte sich zwischen den beiden ein Duell der Spitzenklasse. Ogier wollte sich bei Citroen nicht hinter seinem Landsmann anstellen und rebellierte - öffentlich. Kurze Zeit später trennten sich die Wege von Ogier und Citroen - und somit auch die der beiden Piloten. "Wir hatten bei Citroen unsere Spannungen, aber wir haben das besprochen und kommen miteinander klar - wir sind aber sicher nicht die besten Freunde", beschrieb Ogier das Verhältnis im Interview mit Motorsport-Magazin.com.
M wie M-Sport: Mit dem Fiesta des Teams rund um Malcolm Wilson greift der Weltmeister seit 2017 an. Zu diesem Schritt wurde Ogier nach dem Aus von Volkswagen gezwungen, doch er entpuppte sich als Glücksgriff: Ogier ist zum fünften Mal Weltmeister.
N wie Nachwuchssichtung: Speed und Autos. Das war die Welt des kleinen Sebastien Ogier. Mehr als kleine Abenteuer im Kart ließ der Geldbeutel der Familie Ogier allerdings nicht zu. Seine Hoffnungen schienen bereits dahin, als er wie aus dem Nichts eine Nachwuchssichtung gewann und ihm als Preis die Teilnahme an einem Rallye-Marken-Pokal finanziert wurde. Bereits in der zweiten Saison stand der Titel zu Buche und Ogier stieg ins Citroen-Nachwuchsprogramm auf.
O wie Ogier-Bewunderer: Der fünffache Weltmeister hat ganz besondere Fans, nämlich die kanadische Rockband Nickelback. Sebastien Ogier besuchte zusammen mit seiner Frau Andrea Kaiser ein Konzert in München und twitterte anschließend, dass er die Musik genossen habe. Nickelback reagierte auf den Tweet mit folgenden Worten der Bewunderung: 'Sebastien - das bedeutet uns viel. Ihr beide seht super aus. Danke, dass du dabei warst! Was du tust, inspiriert uns. Gewinne weiter.'
P wie Portugal: Diese Rallye wird für immer im Gedächtnis von Ogier verankert sein, denn dort holte er 2010 seinen ersten Sieg in der WRC. Bereits nach der dritten Prüfung lag der damalige Citroen-Junior-Team-Pilot in Führung und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr ab - aber knapp. Loeb verlor am ersten Tag der Rallye viel Zeit und war bereits eine knappe Minute entfernt, arbeitete sich bis zum Ende aber wieder auf 7,9 Sekunden heran.
Q wie Quesnel: Olivier Quesnel war 2011 Teamchef bei Citroen. Er war einer der Hauptverantwortlichen für den Bruch zwischen Ogier und Citroen. Bei der Rallye Deutschland gab er die klare Anweisung, dass das Duell der beiden Sebs' aufhören soll und Loeb die Rallye gewinnen wird. Ogier kochte vor Wut über die Teamorder, musste sich aber beugen. Am Ende machte ein Reifenschaden von Loeb die Teamorder zunichte, das Tischtuch zwischen Team und Fahrer war aber bereits zerschnitten.
R wie Räikkönen: 2010 war der kühle Finne der Teamkollege von Ogier im Citroen Junior Team. Viel zu lachen gab es allerdings nicht. "Wir haben währenddessen nicht viel geredet. Er lebt sehr in seiner eigenen Welt und hat immer ein paar Freunde um sich herum, die ihn vom Rest der Welt abschirmen", erklärte Ogier zur Beziehung zu Räikkönen. Rat wollte der F1-Weltmeister von 2007 jedenfalls keinen - etwas verwunderlich für Ogier. "Klar, ich war deutlich jünger als er, aber in Sachen Rallye hatte ich natürlich mehr Erfahrung. Aber darauf hat er keinen Wert gelegt."
S wie Skilehrer: Während andere Piloten der WRC von Kindesbeinen an im Kart, auf dem Motorrad oder dem Beifahrersitz Platz nahmen, wählte Sebastien Ogier einen anderen Einstieg in den Sport: Als diplomierter Skilehrer. Direkt bei seinem Geburtsort Gap liegen mehrere Ski-Gebiete und da kein Geld für professionellen Motorsport vorhanden war, suchte der Franzose den Speed auf zwei Brettern.
T wie Titel: Sebastien Ogier wurde 2017 zum fünften Mal Weltmeister. Damit zog er in der ewigen Bestenliste an den beiden Finnen Tommi Mäkinen und Juha Kankkunen vorbei. Nur Rekordchampion Sebastien Loeb liegt noch vor ihm.
U wie ungewohnte Durststrecke: Sebastien Ogier erzielte bei seinen ersten drei Titeln Siege in Folge. Die beste Quote erreichte er 2013 mit neun Siegen, was 69,2 Prozent entspricht. 2014 und 2015 gewann er immerhin acht Rallyes und damit 61,5 Prozent. Nicht so 2016 - zwar begann das Jahr mit Erfolgen in Monte Carlo und Schweden. Doch als es auf Schotter ging, war Ogier als Straßenfeger praktisch chancenlos. Erst bei der Rallye Deutschland, dem ersten reinen Asphaltevent, konnte er wieder triumphieren. Dazwischen lagen sechs sieglose Monate.
V wie Volkswagen: Am 23. November 2011 schlug die Meldung ein wie eine Bombe. Sebastien Ogier wechselt von Citroen zu Volkswagen. Damit war klar, dass der Franzose ein Jahr ohne Siegchance in der WRC2 fristen musste, bis der Polo R WRC für Monte Carlo 2013 einsatzbereit sein würde. Jetzt kann Ogier - trotz dem plötzlichen Aus des Teams - ganz klar sagen: alles richtig gemacht, denn er wurde mit Volkswagen vier Mal Weltmeister.
W wie Wales: Bei der Rallye Großbritannien in Wales gab Sebastien Ogier 2008 sein Debüt in der Königsklasse. Sofort untermauerte der damals amtierende Junior-WRC-Champion seine Klasse und gewann seine erste Prüfung in einem WRC. Damit führte der Franzose im Citroen C4 bis zur fünften Wertungsprüfung. Ein Getriebeproblem verhinderte aber die Sensation und warf ihn auf Rang 26 am Ende zurück.
X wie X-Titel: Sebastien Ogier wandelt auf den Spuren von Sebastien Loeb. Fünf Titel hat er bereits in der Tasche. Kann er Loebs Rekord von neun Pokalen einstellen oder sogar brechen?
Z wie Zusatzpunkte: Seit der Saison 2011 gibt es als krönenden Abschluss jeder Rallye die Power Stage. Die schnellsten drei Piloten erhalten Zusatzpunkte. Dabei holte Ogier gleich zwei Einträge ins Geschichtsbuch. Bei der Rallye Schweden war er der erste Pilot, der sich die drei Punkte sicherte, in Jordanien setzte er sogar noch einen drauf. Er holte als erster Fahrer nicht nur drei Punkte in der Power Stage, sondern auch den Sieg der Rallye. Damit gingen zum ersten Mal in der Geschichte 28 Punkte auf das Konto eines Fahrers. In Frankreich 2013 dann der nächste Paukenschlag. Mit Platz drei in der Power Stage war er der erste Pilot, der jemals bereits an einem Donnerstag Weltmeister wurde.
diese WRC Rallye Bilderserie