Sebastien Ogier: Das war ein perfekter Tag für uns, ein richtig guter Start in die Rallye. Am Morgen war es extrem rutschig auf den Prüfungen, man musste höllisch aufpassen. Auf den Pisten war sehr viel lockerer Schotter, dadurch war es schwierig, eine gute Linie zu finden. Aus dem Grund haben wir auch nicht maximal attackiert, denn wir wollten auf keinen Fall durch einen dummen Fehler früh aus der Rallye ausscheiden. Am Nachmittag war das Grip-Niveau dann wesentlich höher, sodass Julien und ich jede Menge Spaß im Polo R WRC hatten. Ein spezieller Dank an die Organisatoren dafür, dass sie den Startabstand auf vier Minuten ausgeweitet haben, denn der Staub der vorausfahrenden Rallye-Autos war heftig. Morgen werden die Karten wieder neu gemischt, denn heute Nacht erwarten die Wetterexperten Regen.
Jari-Matti Latvala: Mit unserer Zielsetzung, auf Nummer sicher zu gehen und in erster Linie Punkte für die Herstellerwertung einzufahren, liegen wir im Moment im Plan. Am Vormittag war unsere frühe Startposition sicher kein Vorteil, es war sehr rutschig und wir mussten für die nachfolgenden Autos die Fahrspur säubern. Der Nachmittag lief viel besser, wir haben uns von Platz acht auf Rang fünf nach vorn gearbeitet, was uns für Samstag eine bessere Startposition ermöglicht. Der Samstag könnte für die Rallye entscheidend werden: Die Prüfung Nambucca ist fast 50 Kilometer lang, dort werden alle sehr auf ihre Reifen achten müssen.
Andreas Mikkelsen: Ein absolut ereignisreicher Tag für uns. Auf der Schleife am Morgen lief es wirklich gut, bis wir an eine Stelle kamen, an der unserer Aufschrieb zu optimistisch war. Die Strecke führte über eine blinde Kuppe und anschließend in eine Linkskurve, die immer stärker zumachte - mehr als ich es erwartet hatte. Zum Glück war dort ein Abzweig und ich konnte in den Notausgang abbiegen. Danach standen wir wie blind im Staub. Wir mussten warten, bis er verzogen war, bevor es weiterging. Einen weiteren Schreckmoment erlebte ich am Nachmittag, als ich breitseits einen Erdwall traf. Danach fühlte sich das Auto so an, als habe es einen schleichenden Plattfuß. Zum Glück war das nicht der Fall. Alles in allem sind wir dennoch mit dem Erreichten zufrieden. Doch die Rallye ist noch lange nicht zu Ende.
Mikko Hirvonen: Ich bin mit dem heutigen Tag zufrieden, auch wenn der Führende seinen Vorsprung etwas schneller ausgebaut hat, als ich dachte. Wir müssen morgen hart pushen. Insgesamt ist es für das Team gut, dass sich beide Autos als wettbewerbsfähig erweisen. Kris hat heute sehr gute Arbeit geleistet und wir haben das Potential, an diesem Wochenende ein exzellentes Gesamtergebnis einzufahren.
Kris Meeke: Ich bin kein Risiko eingegangen, aber das hat mich leider nicht davor bewahrt, auf WP5 einen großen Stein zu berühren, der in der Mitte der Straße freigelegt wurde. Ich dachte, ich hätte mir die Lenkung gebrochen, aber zum Glück ist es ein starkes Auto und ich bin noch hier! Ich habe beim Start [auf Coffs IV] den Motor abgewürgt und das hat mich etwa zehn Sekunden gekostet. Es ist schade, aber ich liege nur fünf Zehntel hinter dem dritten Platz und es sollte nicht davon ablenken, dass es ein sehr positiver Tag war. Ich fand die zweite Durchfahrt schwieriger als die erste, weil sich das Gripniveau stark verändert hatte. In manchen Abschnitten war eine Art Puder auf der Oberfläche, was es sehr rutschig gemacht hat. Trotz meiner mangelnden Erfahrung bin ich nicht weit hinter Mikko und das sind gute Neuigkeiten für das Team.
Khalid Al Qassimi: Wir hätten uns besser schlagen können. Aber dafür hätte ich das rechte Pedal mehr benutzen müssen! Ich glaube außerdem, dass wir beim Setup mehr tun können, damit ich mich selbstbewusster fühle.
Thierry Neuville: Es fühlt sich fast so an, als hätten wir heute Nachmittag vollkommen andere Prüfungen bestritten. Mein übliches Gefühl und mein Selbstvertrauen im Auto sind sicherlich wieder da. Wir haben während des Mittagsservice hart gearbeitet, um den Aufschrieb zu korrigieren, aber vielleicht hatte ich heute Morgen auch einfach nur damit zu kämpfen, wieder in den Rhythmus für Schotter zu finden. Nun fühle ich mich viel besser und das Handling des Autos ist großartig. Ich habe die Prüfungen heute Nachmittag wirklich genossen. Die Zeiten waren schnell, aber wir haben nicht gepusht und sind kein großes Risiko eingegangen. Mein Ziel ist es, die Rallye zu beenden - um der Erfahrung Willen, aber auch um meinen zweiten Platz in der Meisterschaft zu sichern.
Mads Östberg: Ich bin heute Nachmittag gut gefahren, aber aus irgendeinem Grund kommen die Zeiten nicht. Ich habe keine Antwort darauf, warum das so ist. Das Auto fühlte sich ok an. Das Einzige, womit ich mich nicht zu 100 Prozent wohl fühle, ist in die schnellen Kurven einzubiegen - aber davon gab es heute nicht allzu viele. Es ist auf jeden Fall seltsam. Der Aufschrieb war sicherlich viel besser, aber auf WP8 haben wir einen großen Stein getroffen. Er war so groß, dass der Einschlag die [Fahrer-]Tür geöffnet hat. Ich konnte es nicht vermeiden. Er war mitten in der Fahrlinie vor einer Rechtskurve und wir haben ihn seitlich getroffen. Wir hatten viel Glück, dass wir davongekommen sind!
Evgeny Novikov: Wir haben das Setup des Autos im Service geändert, was ok war, aber mir gefiel die Balance nicht. Ich denke, wir werden morgen wieder zum ursprünglichen Setup zurückkehren. Das hier war nicht unbedingt schlimmer, aber das Handling gefiel mir heute Morgen besser. Auf der zweiten Durchfahrt gab es ein paar Staubwolken - manchmal haben sie sich festgesetzt und manchmal wurden sie sehr viel schneller weggeweht, daher war es nicht für alle gleich. Die ersten beiden Prüfungen [WP6 und WP7] hatten ein sehr viel besseres Griplevel, aber vor allem auf der letzten Stage [WP8] war es viel rutschiger als am Morgen. Morgen ist ein langer Tag mit zwei langen Prüfungen, daher müssen wir weiter unsere Pace managen und sehen, was passiert.
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