Portrait:
Stoffel Vandoorne fuhr zwischen 1998 und 2009 Go-Karts. Im Jahr 2008 gewann er die belgische KF2-Meisterschaft, 2009 wurde er Vizeweltmeister im KF2-CIK-FIA-Championat. Im Folgejahr kam der Wechsel in den Formelsport, wo der Belgier den F4 Eurocup 1.6 mit sechs Siegen für sich entscheiden konnte. In der Formel Renault 2.0 Kategorie blieb Vandoorne 2011 zunächst sieglos. Erst 2012 gelang ihm im Eurocup der Durchbruch: Mit vier Rennsiegen entschied er den Titelkampf gegen Daniil Kvyat mit 244 zu 234 Punkten für sich.
2013 folgte mit dem Aufstieg in die Formel Renault 3.5 der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Obendrein wurde Vandoorne in das Nachwuchsprogramm von McLaren aufgenommen. In der Gesamtwertung der Formel Renault 3.5 musste er sich trotz zehn Podestplatzierungen schlussendlich Kevin Magnussen geschlagen geben. Trotz verpasstem Titel folgte 2014 der Sprung zu ART Grand Prix in die GP2 Serie. Vandoorne gewann vier Rennen und beendete die Saison als Vizemeister hinter Jolyon Palmer. Außerdem war er Entwicklungsfahrer bei McLaren.
2015 hing er eine zweite Saison im Unterhaus der Formel 1 an. Erneut in Diensten von ART dominierte Vandoorne die GP2 Serie und sicherte sich mit sieben Siegen bereits zwei Rennwochenenden vor dem Saisonabschluss die Meisterschaft. Der Aufstieg in die Formel 1 blieb ihm jedoch verwehrt, da die McLaren-Cockpits mit Fernando Alonso und Jenson Button besetzt waren.
Um ihm weiterhin Fahrpraxis zu ermöglichen, parkten McLaren und Honda ihren Nachwuchspiloten 2016 in der japanischen Super Formula. Völlig unverhofft kam Vandoorne beim zweiten Saisonrennen in Bahrain dann allerdings doch zu seinem Formel-1-Debüt, da Alonso nach einem Unfall beim Saisonauftakt keine Startfreigabe erhielt. Vandoorne wusste zu überzeugen: Im Qualifying besiegte er zunächst Button, bevor er im Rennen mit Platz zehn McLarens ersten Punkt in der Saison einfuhr. Im Rahmen des Italien-GP wurde er als Nachfolger Buttons für die Saison 2017 bekanntgegeben. Die Super-Formula-Meisterschaft beendete Vandoorne mit einem Sieg als Vierter.
Seine Rookie-Saison in der Formel 1 schloss Vandoorne 2017 als 16. im WM-Klassement ab. Mit 13 Punkten lag der Belgier gerade einmal vier hinter Superstar Fernando Alonso. Insgesamt war es somit ein einmal mehr überaus schwieriges McLaren-Jahr. Erneut kämpfte der Rennstall mit massiven Problemen bei Motorenpartner Honda. Das verhinderte bessere Resultate bei beiden Fahrern. Besonders hart traf es den weitaus unerfahreneren Vandoorne. Insbesondere zum Saisonstart stoppte Defekt und Defekt den Beliger, sodass er bis in die zweite Saisonhälfte brauchte, um Formel 1 und Auto richtig zu verstehen. Deshalb sah Vandoorne lange Zeit extrem schelcht gegen Fernando Alonso aus. Zum Saisonende aber pirschte er sich zunehmend heran.
2018 war für ihn ein schwieriges Jahr. Bei den ersten vier Rennen lag er dreimal in den Punkten. Doch im weiteren Verlauf der Saison ging es sowohl mit der Performance des McLaren als auch mit den Leistungen von Vandoorne bergab. Der Belgier schaffte es nur noch in Mexiko unter die besten Zehn. Teamintern war Vandoorne gegen Fernando Alonso vollkommen chancenlos. Im Qualifying-Duell ging er mit 0 zu 21 unter und bis zum Ende des Jahres hatte er nur zwölf Zähler gesammelt. Zum Vergleich: Alonso sammelte fünfzig Punkte.
Für die Saison 2019 blieb er ohne Formel-1-Cockpit. Dafür wanderte Vandoorne zu HWA Racelab in die Formel E. Abgesehen von seinen regelmäßigen Siegen beim Fan Vote gab es aber dort zu Beginn wenig zu feiern. Nach sechs punktelosen Rennen schaffte er es in Rom auf das Podest. Gegen Saisonende scorte Vandoorne regelmäßiger Punkte und schloss das Jahr mit 35 Zählern auf der 16. Position ab.
Auch in seiner zweiten Saison in der Elektroserie bleibt Vandoorne bei HWA Racelab.