Toyota Gazoo Racing World Rally Team
Der Neuzugang in der Saison 2017, das Toyota Gazoo Racing WRT, repräsentiert das lange erwartete WRC-Comeback von Toyota - einem Namen, der für Rallye-Erfolge in den 1980er und 1990er Jahren steht.
Die japanische Marke kann ihre Rallye-Wurzeln bis ins Jahr 1957 zurückverfolgen, als sie sich in die Mobilgas Round Australia Rally einschrieb. Aber erst 1975 machte Toyota Eindruck, als Hannu Mikkola am Steuer eines werks-unterstützten Corolla die 1000-Seen-Rallye in Finnland gewann.
Toyota baute in Köln eine Motorsportbasis auf und fuhr weitere Siege in der WRC ein, darunter drei in Folge bei der Rallye Safari.
1990 konnte Toyota mit Carlos Sainz seinen ersten WRC-Champion vorweisen und 1993 wurde es die erste japanische Marke, die den Titel bei den Herstellern gewann. Am Ende seiner Werks-Aktivitäten im Jahr 1999 hatte Toyota drei Hersteller-Titel (1993, 1994, 1999) und vier Fahrer-Titel (zwei für Sainz und je einer für Juha Kankkunen und Didier Auriol) eingefahren.
Toyotas Rückkehr wurde im Januar 2015 von Unternehmenspräsident Akio Toyoda, einem leidenschaftlichen Rallyefan, bestätigt.
Toyota baute in Finnland eine neue Teambasis auf und betraute den ehemaligen Weltmeister Tommi Mäkinen mit der Aufgabe, auf der Basis des Yaris ein Auto aufzubauen, das für eine Rückkehr 2017 fertig sein sollte.
Mäkinen übernahm die Testfahrten mit dem Auto zum Großteil selbst, brachte aber auch die finnischen Talente Juho Hänninen und Mikko Hirvonen ein, um mit Herannahen des Launch-Termins mehr Kilometer abzuspulen.
Hänninen wurde als einer der Fahrer für die Saison 2017 benannt und WRC2-Champion Esapekka Lappi galt als Favorit für das zweite Cockpit, bis Jari-Matti Latvala - unerwartet von seinem VW-Vertrag befreit - in letzter Minute einsprang.
Zurück in der WRC nach einer Pause von 17 Jahren hatte sich das Team für seine erste Saison bescheidene Ziele gesteckt und die Entwicklung des Autos sowie die Lernkurve über klare Ergebnisse gestellt. Mit dem Sieg von Latvala bei der zweiten Rallye des Jahres hatte niemand gerechnet. Ein weiteres Highlight war der erste Sieg von Lappi bei der Rallye Finnland.
2018 ersetzte Toyota Hänninen durch Ex-M-Sport-Pilot Ott Tänak. Dieser feierte vier Siege und trug damit wesentlich zum Gewinn der Herstellerwertung bei. Nach dem Abgang von Lappi in Richtung Citroen ging Toyota 2019 mit Tänak, Latvala und Neuzugang Kris Meeke an den Start. Tänak feierte den Fahrertitel, während sich Toyota bei den Herstellern geschlagen geben musste. 2020 greift Mäkinens Team mit einem komplett neuen Fahreraufgebot an: Sebastien Ogier, Elfyn Evans und Kalle Rovanperä.