Stoffel Vandoorne, Formel-E-Fahrer: "Das war eine schwierige Situation für Daniel, die Konsequenzen waren sehr hart. Natürlich kann man nicht rauslassen, dass er einen Fehler gemacht hat und das nicht hätte passieren dürfen. Aber am Ende spielen wir ein Spiel. Ich kenne Daniel sehr gut, er ist ein guter Kerl. Er hat es gut gemeint und es war nicht seine Absicht, etwas Falsches zu machen. Ich habe ihn angerufen, wir haben darüber gesprochen und es gab absolut kein Problem zwischen uns."
Christian Abt, ehemaliger Rennfahrer und Daniels Onkel: "Ich bin sehr stolz auf dich, was du erreicht hast und in Zukunft noch erreichen wirst. Deine Familie steht immer hinter dir."
Kool Savas, King of Rap: "Finde die Reaktion von Audi übertrieben. Daniel Abt hat sich klar geäußert und ehrlich entschuldigt. Man muss jemanden aus einem Scherz, der nach hinten losgeht, nicht sofort einen Strick drehen. Love you, Bro."
Jean-Eric Vergne, amtierender Formel-E-Champion: "Nach allem ist es ein Spiel, das man ernst nehmen sollte. Aber es ist ein SPIEL. Was ist dann mit all den Fahrern, die absichtlich Unfälle bauen und wahrscheinlich ihre Lizenz verlieren würden, wenn das in der Realität passieren würde? Ich bin bei fast allen Rennen rausgeflogen, weil sich Fahrer unsportlich verhalten oder mich als Bremse benutzt haben."
Timo Scheider, zweifacher DTM-Champion mit Audi: "Dass das nicht korrekt und scheiße ist, ist, glaube ich allen klar. Das Ganze hat angefangen mit der Corona-Situation, Fahrer haben angefangen, sich Simulatoren zu kaufen für 10.000 bis 20.000 Euro und mehr. Sie haben dadurch eine Plattform gebildet für sich selbst und die Hersteller, die aufgesprungen sind. Dadurch konnten Sponsoren präsentiert werden und plötzlich hatte man in der schwierigen Corona-Zeit doch die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Dass Daniel Abt betrogen und gegen das Reglement des Sim-Racing und die Ehre verstoßen hat, ist keine Frage. Aber jetzt verliert der Junge seinen realen Racing-Job. Alles, was aus Spaß angefangen hat, ist jetzt nicht mehr lustig. Jetzt ist das Limit erreicht und für mich ein Schritt zu viel. Man hätte andere Wege gefunden ihn zu bestrafen und jetzt vielleicht die Möglichkeit, die dazu eingeladen hat, einen anderen Fahrer ins Auto zu setzen."
Jan Seyffarth, Rennfahrer und Vorsitzender der AG SimRacing im DMSB: "Ich finde die Aktion Daniel Abt auch total daneben und respektlos gegenüber allen Simracern und anderen, die Simracing sehr ernst nehmen. Die Strafen (10.000 Euro an Unicef und nun Suspendierung) sind dennoch zu krass. Zudem hat niemand dafür einen solchen Shitstorm verdient. Auch wenn einem Konzern wahrscheinlich in solch einer Situation nichts anderes übrig bleibt. Dennoch sollte aus dem kurzzeitigen Boom im Simracing nun Nachhaltigkeit entstehen und man die Szene mehr schätzen lernen. Auch unter den 'Pausen-Rennfahrern'."
Laurens Vanthoor, Porsche-Werksfahrer: "Das alles begann als eine Show zur Unterhaltung. Jetzt hat es mehrere Karrieren gekostet. Ja, es gibt Dos und Don'ts. Ja, manche sind inakzeptabel. Konsequenzen müssen sein - aber so etwas?! Das ist eine virtuelle Nummer um zu unterhalten, nicht unser täglicher Job. Aber genau den kostet es uns."
Antonio Felix da Costa, Formel-E-Fahrer (kurz vor Abt-Suspendierung): "Wir verlieren den Blick dafür, was wir wirklich tun und was wichtig ist. Akzeptieren wir Betrug? Nein, aber wer hat noch nie bei Monopoly betrogen? Wir sollten das aus dem richtigen Blickwinkel betrachten."
Kelvin van der Linde, Audi-Werksfahrer (kurz vor Abt-Suspendierung): "Ich möchte niemanden in Schutz nehmen. Es ist aber traurig, dass Medien versuchen, mangels anderer Inhalte einen Fahrer zu zerstören. Keiner der Athleten, die versuchen, über Twitch mit einem größeren Publikum zu agieren, ist dazu verpflichtet! Wir fahren für die Fans, und nicht, weil wir nichts Besseres zu tun haben!"
Nick Catsburg, BMW-Werksfahrer (kurz vor Abt-Suspendierung): "Ich bin sicher, dass er nie irgendwelche schädlichen Absichten hatte. Wahrscheinlich wollte er nur etwas Lustiges für seinen YouTube-Channel machen. Ein paar Reaktionen, die er abbekommen hat, machen mich krank. Ich habe ein paar Artikel gelesen, in denen vorgeschlagen wird, dass er sein reales Cockpit verlieren sollte für etwas, das er online gemacht hat. Das geht für mich viel zu weit. Ich habe letzte Nacht darüber nachgedacht, zu überdenken, was ich künftig online mache. Ich profitiere zwar davon, aber niemand zwingt mich dazu. Ich hoffe, dass es nicht in die Richtung geht, dass es zu ernst genommen wird. Es ist ja auch ein bisschen Spaß dabei."
Connor De Phillippi, BMW-Werksfahrer (kurz vor Abt-Suspendierung): "Es ist traurig zu sehen, dass einige eine Mission daraus machen, mit Meinungsartikeln die Karriere von Jemandem zu zerstören. Das soll zu 100 Prozent keinen einzigen Fahrer entschuldigen, der eine schlechte Entscheidung getroffen hat. Es wäre aber schön, wenn etwas mehr Respekt in der Community herrschen würde."
diese Formel E Bilderserie