Nach nur 18 Monaten trennen sich die FIA und ihre Geschäftsführerin Natalie Robyn einvernehmlich. Das bestätigt der Automobil-Verband am Abend des 08. Mai 2024. Robyn war erst im November 2022 als erste Geschäftsführerin in der Geschichte des Verbandes bekannt gegeben worden.

Das Schaffen einer neuen dezidierten Geschäftsführer-Rolle gehörte zu den Versprechungen von Präsident Mohammed Ben Sulayem, der Ende 2021 ins Amt gewählt wurde. "Sie hat viel zu einer umfangreichen Umorganisation unserer operativen Struktur und unseres Managements sowie zu unserer finanziellen Nachhaltigkeit beigesteuert", bedankt sich Ben Sulayem in einem kurzen Statement bei Robyn.

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem im Parc Ferme beim Belgien-GP vor Max Verstappens Auto
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem, Foto: LAT Images

Die auf eine 18-jährige Karriere im Finanz- und Automobilsektor bei Unternehmen wie Daimler und Nissan zurückblickende Robyn entschied, berufliche Chancen außerhalb der FIA wahrzunehmen: "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um zu gehen, mit dem Wissen, dass die Organisation für die kommenden Herausforderungen besser aufgestellt ist."

"Ich bin sehr stolz auf meine Rolle im Voranbringen des Wandels der FIA in den Bereichen Sport und Mobilität, und freue mich, eine Organisation mit einer so wundervollen Gruppe an talentierten und überzeugten Personen zu hinterlassen", schließt Robyn. Das Umstrukturieren von Organisation und das Klären einer davor prekären Finanz-Situation war ganz oben auf Ben Sulayems Prioritätenliste gestanden.

Die hohe personelle Fluktuation ist allerdings auch ein Kennzeichen von Ben Sulayems Amtszeit. Robyn ist die jüngste, aber bei weitem nicht die erste. Erst im Januar verkündete der Verband etwa in der Formelsport-Abteilung den Verlust von Sportdirektor Steve Nielsen und Technik-Direktor Tim Goss.

Die Präsidentschaft Ben Sulayems schlägt auch sonst immer wieder hohe Wellen. Ob mit Ethik-Ermittlungen gegen ihn selbst, gegen F1-Academy-Chefin Susie Wolff, welche im Formel-1-Umfeld in den ersten Monaten von 2024 für große Aufruhr sorgten und in einer Anzeige von Wolff gegen den Verband resultierten.

Abgesehen davon sorgte die FIA auch mit ihrer Zulassung von Andretti als neues elftes Formel-1-Team für Unruhe. Etwas, dem sich die kommerziellen Partner bei der Formel 1 bis heute widersetzen, und das nun schon Ermittlungen im US-Kongress ausgelöst hat. Mehr dazu gibt es hier: