Mark Webber und Sebastian Vettel sind seit 2009 Teamkollegen. Nach dem Brasilien GP 2013 ist damit Schluss.
Mit 36 Siegen (Vettel 27, Webber 9) und 3 gemeinsamen Konstrukteurs-Titeln zählen sie schon heute zu den erfolgreichsten Fahrer-Duos aller Zeiten.
Allerdings ist nicht erst seit dem Eklat in Sepang der Wurm in der Beziehung der beiden Red-Bull-Piloten.
2009 ist noch alles okay: In Shanghai siegt Vettel vor Weber - gemeinsam freuen sich beide Fahrer über den ersten Sieg von Red Bull Racing, die WM-Titel gehen aber (noch) an Jenson Button und Brawn GP.
2010 gelingt Adrian Newey mit dem RB6 ein Meisterwerk. Webber und Vettel stehen in den ersten sechs Rennen je dreimal auf Pole Position. Vettel siegt in Sepang, Webber in Barcelona und Monte Carlo.
Webber kommt als WM-Leader nach Istanbul und liegt in Runde 40 in Führung, als ihn Vettel überholen will und dafür angeblich auch die Rückendeckung des Kommandostandes hat.
Es kommt zum Crash, Vettel scheidet aus, Webber kann weiterfahren und wird Dritter. Die Emotionen kochen auf beiden Seiten hoch.
Eine medienwirksame Entschuldigung bleibt oberflächlich. Hinter den Kulissen brodelt es weiter. Webbers Vorwurf: Red Bull Racing bevorzuge Vettel, obwohl dieser in der WM hinter ihm liege.
Schon drei Rennen später kommt es in Silverstone zum nächsten Krach. Teamchef Christian Horner nimmt Webber vor dem Qualifying den einzig verbliebenen Frontflügel der letzten Ausbaustufe weg und lässt ihn an Vettels Auto bauen.
Vettel holt Pole, doch Webber gewinnt und schreit nach Rennende in den Boxenfunk: "Nicht schlecht für eine Nummer zwei, was?"
Im Psycho-Duell reiben sich die beiden Kontrahenten fast auf. Trotz des schnellsten Autos kommen Webber und Vettel nur als Nummer zwei und drei in der WM (hinter Alonso) zum Finale.
Dort siegt aber Vettel und krönt sich überraschend zum Weltmeister 2010. Mit ihm am Podium: Dr. Helmut Marko - mehr oder weniger Webbers Intimfeind bei Red Bull Racing.
2011 hat Webber gegen die souveräne Leistung Vettels keine Chance. Immer wieder hat er zudem KERS-Probleme, so etwa in Malaysia oder dem Qualifying in Shanghai (er wird nur 18.). Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur.
Nur in Silverstone begehrt er auf, hält sich nicht an eine Teamansage den auf Rang zwei liegenden Vettel nicht zu attackieren. Aufgrund schnellen Reifenabbaus muss Webber aber zurückstecken.
Neben einem möglichen Karriereende werden ihm 2011 auch Wechselgerüchte zu Ferrari angedichtet. Doch Webber bleibt und darf Vettel erneut zum Titel gratulieren.
2012 hat erneut Vettel die Hosen an. Seine sensationelle Performance in der zweiten Saisonhälfte bringt ihm Titel Nummer drei. Webber schneidet hingegen mit Rang sechs so schlecht ab wie zuletzt 2008.
2013 wittert Webber wieder seine Chance. In Sepang liegt er voran und bekommt von seiner Box die Anweisung, den Motor zu schonen, damit Red Bull den Doppelsieg einfahren kann.
Doch Vettel hält sich nicht daran, schimpft über Funk und attackiert Webber, der sich am Rande der Regularität verteidigt.
Vettel zieht an Webber vorbei und schnappt sich den Sieg, doch bei der Siegerehrung würdigen sich beide keines Blickes. Nach dem Rennen kommt es zur Aussprache - wieder einmal...
Doch beim folgenden Rennen in China scheint die Sache noch nicht geklärt. Vettel legt - nachdem er sich eigentlich schon entschuldigt hatte - verbal nach: "Ich denke, hätte ich den Spruch verstanden, dann hätte ich genau darüber nachgedacht, was das ganze bedeutet. Und in Anbetracht der Ereignisse der letzten Jahre glaube ich nicht, dass Mark es verdient hätte, dass ich den zweiten Platz behalte und ihn das Rennen gewinnen lasse."
Zur Jahreshälfte hat Webber endgültig genug: Vor dem Rennen in Silverstone verkündet Porsche die Verpflichtung des Australiers für die kommende Saison 2014. Webbers Rivalität mit Vettel endet also in einer halben Saison. Bis dahin gibt es aber sicher noch viel Gesprächsstoff...
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