Sebastian Vettel: Er war nicht so dominant wie in Abu Dhabi, doch Sebastian Vettel hatte das Rennen zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle. Das Einzige, was ihn davon abgehalten hat, wieder mehr als eine halbe Minute auf die Verfolger herauszufahren, war die Sorge vor einem Safety Car, weshalb er seine Reifen beständig schonte. Was drin gewesen wäre, stellte er mit seiner schnellsten Runde kurz vor Schluss unter Beweis, die sechs Zehntel schneller war als die von allen anderen. Mit seinem achten Sieg in Folge stellte er zudem einen neuen Rekord auf, der weiße USA-Fleck auf der Landkarte ist auch beseitigt.Note: 1
Romain Grosjean: Der zweite Platz ist eigentlich mehr als das Auto hergegeben hätte. Entscheidend war, dass er am Start an Mark Webber vorbeikam. Mit einem starken Manöver über die Außenbahn sicherte er sich den Platz hinter Sebastian Vettel. Den Champion zu knacken stand nie wirklich zur Debatte, doch dass er dem Druck von Mark Webber standhalten konnte, spricht für den Franzosen. Eine tadellose Leistung von Grosjean; dass Lotus nicht genug Punkte in der Konstrukteurswertung gutmachen konnte, lag sicher nicht an ihm. Note: 1
Mark Webber: Zwar bekam Webber den Start diesmal gut hin, hatte dann aber Pech in der ersten Kurve: Hinter Vettel eingeklemmt verlor er zwei Positionen an Grosjean und Hamilton. Den Positionsverlust kann man dem Australier nicht anlasten, wohl aber, dass er in der Folge nicht an Romain Grosjean vorbeigekommen ist. Vom reinen Speed her hätte Red Bull einen Doppelsieg holen müssen, Webber aber erfüllte seinen Teil nicht. Hinzu kam eine erstaunliche Inkonstanz auch bei freier Fahrt. Ein Beispiel sind die Runden 35 bis 37: Einer 1:43.7 folgte eine 43.0 und dann eine 41.6. Dennoch holte er als Dritter wieder ordentlich Punkte.Note: 2-
Lewis Hamilton: Zugegeben, in der Redaktion hatte kaum jemand darauf gewettet, dass Hamilton mit dem harten Reifen so konstant fahren würde. Der Vorjahressieger brachte es aber auf die Reihe und fuhr einen guten zweiten Stint. Mark Webber konnte er nicht halten, aber dafür gelang es ihm, Alonso und Hülkenberg nie zu nahe kommen zu lassen. Dass er nicht aufs Podium kam, lag schlicht an seinem Auto. Insgesamt eine gute Leistung, nur der große Ausreißer nach oben blieb aus. Note: 2+
Fernando Alonso: Der Ex-Weltmeister zeigte noch einmal seine Klasse mit zwei schönen Überholmanövern gegen Esteban Gutierrez und Nico Hülkenberg. Mit dem fünften Platz machte er Platz zwei in der Gesamtwertung fix, was aber natürlich nicht das ist, wofür er antritt. In der ersten Rennhälfte kam er nur durch die Leistung seiner Boxencrew an Perez und Bottas vorbei. Insgesamt war es das, was man von Alonso erwarten konnte, nicht mehr und nicht weniger. Note: 2
Nico Hülkenberg: Nach dem sensationellen vierten Platz im Qualifying enttäuschte Hülkenberg auch im Rennen nicht. Am Start verlor er entscheidenden Boden gegen Lewis Hamilton. Ohne dies wäre er sicherlich am Ende vor dem Mercedes-Piloten gelandet. Unglücklich war, dass Fernando Alonso an ihm vorbeikam, denn so waren alle Möglichkeiten, den davor fahrenden Hamilton zu attackieren, dahin. Wieder einmal holte Hülkenberg mehr heraus als zu erwarten war, der verlorene Platz gegen Alonso bleibt als kleiner Wermutstropfen. Note: 2+
Sergio Perez: Bei seinem Heimrennen zeigte der scheidende McLaren-Pilot eine solide Leistung. In der Anfangsphase des Rennens sah es aber noch besser aus als das, was zum Schluss heraussprang. Hinter seinem Landsmann Esteban Gutierrez verlor er etwas zu viel Zeit, konnte sich aber in einem engen Manöver am Sauber-Piloten vorbeiquetschen. In Anbetracht dessen, was sein Teamkollege als ehemaliger Weltmeister ablieferte, ist es aber trotzdem eine gute Leistung. Note: 2
Valtteri Bottas: Die große Überraschung des Rennens. Bottas sammelte als siebter Finne WM-Punkte, und das im hoffnungslos unterlegenen Williams. Der Auftritt kam aus dem Nichts. Aufgrund des statischen Rennens half seine Startposition sicherlich, aber diese Leistung muss ihm in diesem Fahrzeug erstmal einer nachmachen. Sein Rennen beinhaltete außerdem ein sehenswertes Manöver gegen Gutierrez, den er über die Außenbahn in Turn 2 hinter sich ließ. Eine einwandfreie, sensationelle Leistung von Valtteri Bottas, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Note: 1
Nico Rosberg: Für den Mercedes-Piloten war mit dem Qualifying eigentlich schon alles gelaufen. Da es strategisch im Rennen keine Unterschiede gab, nahezu jeder eine Ein-Stopp-Strategie fuhr, und Überholen schwierig war, blieb kaum eine Möglichkeit, Positionen gutzumachen. Gegen Daniel Ricciardo und Paul di Resta konnte sich Rosberg noch durchsetzen, sonst war nicht viel zu holen. Platz neun ist viel zu wenig für den Anspruch von Mercedes und Rosberg selbst. Note: 3-
Jenson Button: Während Sergio Perez ein gutes Rennen fuhr, blieb Jenson Button unter ferner Liefen. Lange Zeit kämpfte er um Positionen jenseits der Top-10. Als die Lage fast schon hoffnungslos schien, rettete er sein Rennen noch mit einem Überholmanöver gegen den strauchelnden Daniel Ricciardo, was ihm einen Punkt noch einbrachte. Fazit: Gut gekämpft, aber zu langsam. Note: 3-
Daniel Ricciardo: Es sah lange danach aus, als würden für Toro Rosso ein paar Punkte herausspringen. Doch Ricciardo fuhr sich seine Reifen kaputt und musste Jenson Button den letzten Punkt überlassen. Wichtige Zeit verlor er zuvor hinter Paul di Resta, an dem er lange Zeit nicht vorbei kam. Dass Jean-Eric Vergne, der von wesentlich weiter hinten starten musste, am Ende direkt an seinem Getriebe hing, sollte Ricciardo zu denken geben. Schlecht war es sicherlich nicht, aber vom zehnten Startplatz aus sollte man Punkte holen, zumal Kovalainen aus den Top-10 herausfiel.Note: 3-
Jean-Eric Vergne: Nach einem verkorksten Qualifying holte er immerhin seinen Teamkollegen noch ein. Vergne startete als einziger Pilot auf dem härteren Reifen, und das sollte sich auszahlen. Die Punkteränge waren am Ende nicht allzu weit weg und der wesentlich weiter vorn gestartete Daniel Ricciardo war zu Beginn der letzten Runde direkt vor ihm. Eine halbe Runde vor Schluss kam es zu einer Kollision mit Esteban Gutierrez, die Vergne aber keinen Platz kostete. Note: 3+
Felipe Massa: Kurz gesagt: Das war gar nichts. Massa kam am gesamten Wochenende überhaupt nicht zurecht und half Ferrari im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung ungefähr so viel wie ein Tornado einem gelungenen Texas-Barbecue. Von Startplatz 13 machte Massa im Rennen nicht einen einzigen Platz gut und holte keine Punkte. Nichts lief zusammen, selbst als scheidender Ferrari-Fahrer muss da mehr her. Note: 5
Heikki Kovalainen: Großes Pech für den Rückkehrer: Nach seinem Boxenstopp brach bei Kovalainen ohne eigenes Zutun etwas am Frontflügel; wodurch er einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen musste. Zu allem Überfluss streikte dann auch noch das KERS an seinem Lotus, womit ein weiterer Platzgewinn ausgeschlossen war. Der Finne zeigte ein solides Wochenende und zeigte sich sicher nicht viel schlechter als Kimi Räikkönen es getan hätte – zu einem wesentlich günstigeren Preis. Note: 2
Paul di Resta: Force India vermurkste die Strategie des Schotten komplett: Kurz vor Schluss musste der mit komplett abgefahrenen Reifen kämpfende di Resta noch einmal zum Boxenstopp kommen. Zwischenzeitlich auf Rang neun liegend, war es nur der 16. Platz auf der Strecke, durch die Zeitstrafe gegen Gutierrez wurde es Endrang 15. Sicherlich fuhr di Resta ein annehmbares Rennen, konnte aber im Force India kein wirkliches Highlight setzen. Note: 3
Esteban Gutierrez: In einem sehr zähen Rennen war der Mexikaner sicherlich der größte Farbtupfer: Durch den Boxenstopp in der ersten Runde – eine direkte Folge des indiskutablen 20. Startplatzes – geriet Gutierrez nach dem Stopp der Konkurrenz in Kämpfe gegen weit stärkere Gegner. Zwar musste er sich dabei mehrfach überholen lassen, kämpfte jedoch verbissen. Nach dem zweiten Boxenstopp kämpfte er sich auf frischen Reifen nach vorn, doch ihm gingen die Runden aus. In einem übermotivierten Angriff auf Jean-Eric Vergne drehte er sich und verlor noch einen Platz an Felipe Massa. Die Zeitstrafe warf ihn um zwei Plätze auf Rang 16 zurück, während Hülkenberg zehn Plätze weiter vorn landete.Note: 4+
Pastor Maldonado: Hochmut kommt vor dem Fall: Nach den grenzwertigen Aussagen gegen sein Team wurde Maldonado nur 17. im Rennen. Die Kollision mit Adrian Sutil verlief unglücklich, doch auch nach dem zusätzlichen Boxenstopp konnte sich der Venezolaner nicht in Szene setzen. Die schnellste Runde Maldonados ist über 2,5 Sekunden langsamer als diejenige seines Teamkollegen Valtteri Bottas. Innerlich hat er sich wohl schon von Williams verabschiedet. Note: 5-
Jules Bianchi: Wieder einmal wurde Bianchi bester der vier Piloten am Ende des Feldes, musste sich dabei aber mit Giedo van der Garde herumschlagen. Im Kampf der Rookies behielt der Franzose die Nase dank eines hohen Topspeeds vorn und hielt das ganze Rennen über dem enormen Druck stand. Eine gute Leistung von Bianchi, der im Marussia nicht viel mehr hätte zeigen können. Note: 2+
Giedo van der Garde: Er machte es Jules Bianchi wirklich sehr schwer. Van der Garde hatte nicht nur seinen Teamkollegen im Griff, sondern war auch für Bianchi ein harter Brocken. Der Niederländer musste sich letzten Endes hinter dem Marussia anstellen, zeigte aber ein tadelloses Rennen. Insgesamt eine gute Leistung des Caterham-Piloten.Note: 2
Charles Pic: Lange Zeit seinem Teamkollegen folgend wurde Pic eine blaue Flagge zum Verhängnis: Weil er Lewis Hamilton zu lange aufhielt, fing er ich eine Durchfahrtsstrafe ein, die ihn zwar keine Position kostete, aber hoffnungslos hinter Bianchi und van der Garde zurückwarf. Obwohl die Leistung bis dahin gut war, darf so ein Fehler nicht passieren. Note: 4+
Max Chilton: Auch im 18. Rennen sah Chilton die Zielflagge und behält damit in dieser Statistik weiterhin eine weiße Weste. Das war´s dann aber auch schon mit den positiven Aspekten des Rennens. Ein Vergehen im Qualifying zwang ihn früh im Rennen zu einer Durchfahrtsstrafe, danach konnte er nicht mehr auf sich aufmerksam machen. Als einziger Fahrer wurde er zweimal überrundet, und das, obwohl Charles Pic ebenfalls einmal durch die Boxengasse fahren musste. Insgesamt kein allzu starkes Rennen des Engländers. Note: 4
Adrian Sutil: Das Rennen des Force-India-Piloten währte nicht einmal eine Runde. Durch die Kollision mit Maldonado auf der Geraden war für Sutil das Rennen bereits schnell vorbei. Aufgrund des frühen Ausfalls wird seine Leistung nicht bewertet. keine Note
diese Formel 1 Bilderserie