Timo Glock: Der Virgin-Pilot merkte auf dem Weg in die Startaufstellung, dass ihm der fünfte Gang fehlte, also steuerte er zurück an die Box. "Es war ein kurzes Rennen für mich", erklärte ein enttäuschter Glock. "Es war schon frustrierend als ich merkte, dass es ein Problem mit dem fünften Gang gab. Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht, um mich zurück ins Rennen zu bringen, aber es war einfach nicht möglich."
Paul di Resta: Di Resta musste seinen VJM04 wegen eines technischen Problems vorzeitig parken. "Die Pace war heute einfach nicht da, deshalb entschieden wir uns die Strategie zu ändern und auf vier Stopps zu gehen. Doch als ich nach meinem Stopp aus der Box fuhr, forderte mich das Team über Funk auf stehen zu bleiben", erzählte der Schotte. "Das war schade, denn die letzten Runden wären mit den neuen Reifen noch einmal interessant geworden."
Vitantonio Liuzzi: Liuzzi kam fünf Runden hinter Sieger Vettel ins Ziel - aber er kam an. Mehr scheint man von HRT nicht erwarten zu können. Aber von der Crew: Bei Liuzzis Boxenstopps gab es arge Probleme mit der Befestigung der Vorderreifen.
Narain Karthikeyan: Karthikeyan kam drei Runden hinter Sieger Vettel ins Ziel - aber er kam an. Mehr scheint man von HRT nicht erwarten zu können.
Jerome d'Ambrosio: Solider Auftritt des Belgiers. Er behielt das komplette Wochenende lang die Oberhand gegenüber Teamkollege Timo Glock. Im Rennen konnte er sogar die Pace von Team Lotus mitgehen. Die HRT-Konkurrenz ließ er locker hinter sich.
Heikki Kovalainen: Er kam besser mit den Pirelli-Reifen zurecht, als sein Teamkollege. Dafür hatte Kovalainen mit einem Hydraulikleck zu kämpfen, was das Fahren nicht gerade erleichterte. Er meinte, von der Pace her mit Williams mithalten zu können - wenn das Auto zuverlässig funktioniert.
Jarno Trulli: Der Team Lotus-Pilot hatte mit den Reifen zu kämpfen und musste einen ungewollten zusätzlichen Stopp einlegen. Aber Trulli war der Meinung, dass der T128 zu Höherem befähigt sei, sprich: Der große Angriff aufs graue Mittelfeld der F1.
Pastor Maldonado: Siehe Barrichello: Der FW33 kränkelt weiter vor sich hin und ist nur bedingt konkurrenzfähig. Dazu leistete sich Maldonado noch einen Bock, als er in der Boxengasse zu schnell unterwegs war und dafür eine Drive-Through-Strafe kassierte. Immerhin schaffte er es mal wieder über die Ziellinie.
Jaime Alguersuari: Geplant war eine Drei-Stopp-Strategie wie bei Teamkollege Buemi, doch die Taktik ging für Alguersuari nicht auf: Der Spanier hatte heftige Probleme mit dem Reifenverschleiß und musste schließlich den ungeplanten, vierten Stopp einlegen.
Rubens Barrichello: Der Williams-Pilot krebst weiter auf den hinteren Plätzen herum. Wieder einmal stimmte die Pace des FW33 nicht, mehr ist derzeit einfach nicht drin. Dazu zickte Barrichellos KERS während des Rennens, was sich gerade im Istanbul Park als tragisch erwies.
Sergio Perez: Der F1-Rookie kollidierte gleich in der ersten Runde mit Pastor Maldonado und musste sich infolgedessen einen neuen Frontflügel in der Box abholen. Dann rasselte er noch mit Schumacher zusammen und, weil aller guten Dinge drei sind, auch noch mit Sutil. War aber nichts Schlimmes, so hat Perez zur allgemeinen Unterhaltung beigetragen.
Adrian Sutil: Sutil gab an, beim Rennen seinen Spaß gehabt zu haben - trotz Platz 13. Mit Sergio Perez lieferte er sich zum Ende des Rennens ein ansehnliches Duell inklusive Kollision. Unterm Strich reichte die Rennpace des VJM04 einfach nicht aus, um ein Wörtchen bei der Punktevergabe mitsprechen zu können.
Michael Schumacher: Das Rennen des Rekord-Champions war eigentlich schon früh beendet. Er kollidierte au eigener Schuld mit Petrov und demolierte sich dabei seinen Frontflügel. Der frühe Boxenstopp verhinderte, dass Schumacher um Punkte kämpfen konnte.
Felipe Massa: Das Auto schien zu Höherem berufen, wenn man sich das Resultat von Teamkollege Alonso anschaut. Aber: Massa lieferte sich wesentlich mehr Duelle auf der Strecke als der Spanier und beanspruchte seine Reifen dabei stärker. So konnte er das volle Potenzial des Autos nicht ausschöpfen. Außerdem ließ er bei misslungenen Boxenstopps einiges an Zeit liegen.
Kamui Kobayashi: Wer hätte damit gerechnet? Vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen, pflügte sich der Japaner in seiner unnachahmlichen Art durch das gesamte Mittelfeld und wurde am Ende noch mit einem WM-Punkt belohnt.
Sebastien Buemi: Der Schweizer schaffte das Kunststück, mit nur drei Stopps das Rennen zu beenden. Zwar musste er kurz vor Schluss die beiden Renault-Piloten passieren lassen, doch mit seinem neunten Platz kann Buemi durchaus zufrieden sein.
Vitaly Petrov: Der Russe schaffte es, sich mit Heidfeld zu behakeln und beschädigte dabei sogar die Frontpartie seines Teamkollegen, als er ihn fast von der Strecke abdrängte. Ansonsten ein unaufgeregtes Rennen von Petrov.
Nick Heidfeld: Der Lotus Renault GP-Pilot hing, von P2 ins Rennen gegangen, lange Zeit im dichten Mittelfeld fest. Dabei war der R31 zu mehr fähig, wie sich zeigen sollte: Heidfeld startete die große Aufholjagd, doch sie kam etwas zu spät. An die Spitze reichte er nicht mehr heran. Auch, weil er von Teamkollege Vitaly Petrov aufgehalten wurde.
Jenson Button: Gleiches Spiel wie bei Teamkollege Hamilton: Buttons Auto war nicht konkurrenzfähig genug, die Boxenstopps vermasselte das Team und zudem ging die Drei-Stopp-Strategie der Briten bei Button nicht auf.
Nico Rosberg: Der Mercedes-Pilot war ziemlich enttäuscht, nachdem er von P3 ins Rennen gestartet war. Gleich zu Beginn kassierte er zwar Webber, doch Rosbergs Reifen bauten zu schnell ab. Das trieb ihn früh nach hinten ins Feld. Er konnte erst in den Schlussrunden wieder Positionen gutmachen.
Lewis Hamilton: Der McLaren-Bolide schien diesmal nicht mit der Pace der Top-Teams mithalten zu können. Dazu kamen immense Probleme bei den Boxenstopps - kaum etwas funktionierte. Beinahe wäre er noch in der Boxengasse mit Felipe Massa kollidiert.
Fernando Alonso: Starker Auftritt des Spaniers. Der 150° Italia zeigte seine Stärke im Rennen und Alonso profitierte. Lieferte sich ein rundenlanges, hartes Duell mit Webber und zog kurz vor Schluss aufgrund der verbrauchten Reifen den Kürzeren.
Mark Webber: Der Red-Bull-Pilot verlor seinen zweiten Platz beim Start zunächst an Nico Rosberg, kämpfte sich seine Position dann wieder zurück. Er lieferte sich im Verlaufe des Rennes spannende Duelle mit Fernando Alonso und behielt schließlich dank besserer Reifen die Oberhand. Vermehrter Einsatz des verstellbaren Heckflügels schadete auch nicht.
Sebastian Vettel: Ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg des Weltmeisters. Vettel kam direkt beim Start locker weg und fuhr seinen dritten Sieg im vierten Rennen in der Folge locker nach Hause. Das Auto lief, die Boxenstopps klappten - ein perfekter Tag für den Red-Bull-Piloten.
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