Karthikeyan vs. Liuzzi. Die große Sorge, HRT könnte ausgerechnet beim Heimspiel an der 107-Prozent-Regel scheitern, traf nicht zu. Die Top-Teams fuhren in Q1 nicht auf weichen Reifen - damit stand der Rennteilnahme der Spanier nichts mehr im Wege. Den besseren Job machte dabei wieder einmal Vitantonio Liuzzi. Der Italiener konnte in der Qualifikation nicht nur den aussetzenden Nick Heidfeld und seinen Teamkollegen Narain Karthikeyan hinter sich lassen, sondern auch Virgin-Konkurrent Jerome d'Ambrosio. Wie auch in den bisherigen Qualifyings der Saison 2011 behielt Liuzzi mit seinem 21. Platz klar die Oberhand bei HRT. Daraus ergibt sich ein eindeutiger Stand: Karthikeyan gegen Liuzzi - 0:5
Glock vs. D'Ambrosio. Platz 20 für Timo Glock war erneut kein großer Grund zur Freude im Hause Virgin. Der Wagen ist trotz Updates immer noch viel zu langsam. "Wir müssen weiter an uns glauben, sonst könnten wir die Taschen packen und nach Hause fliegen", gab sich Glock aber kämpferisch. Sollte es trotzdem wieder einmal nicht rund laufen, müsse man einfach eine Nacht darüber schlafen, auf dem Heimflug ein Bier trinken und nach vorn blicken, lautete die Ansage des Deutschen. Das sollte man auch seinem frustrierten belgischen Teamkollegen Jerome d'Ambrosio raten, der am Ende als 23., zeitlich weit über sieben Sekunden hinter der Spitze lag und sich nur knapp für das Rennen qualifizieren konnte. Neuer Stand: Glock gegen D'Ambrosio - 3 : 2
Sutil vs. Di Resta. Für Adrian Sutil war der Blick auf den Zeitenmonitor in Spanien sicherlich nicht die erhoffte Ablenkung von der Affäre um einen blutigen Disco-Streit mit Lotus-Renault-Mitbesitzer Eric Lux in Shanghai. Force India stürzte trotz Updates an das Ende des Mittelfeld ab. Auch wenn man im Sinne der Rennstrategie in Q2 auf einen schnellen Run verzichtete und Reifen sparte, war das Bild in Barcelona erschreckend. Platz 16 und 17 konnten keinen beim indischen Team zufrieden stellen. Sutil verlor nach dem ersten teaminteren Qualifying-Sieg in Istanbul überdies erneut gegen Rookie Paul di Resta. Keine schöne Situation für den Deutschen. Sutil gegen Di Resta - 1 : 4
Kovalainen vs. Trulli. Richtig zufrieden sein durfte in Barcelona auch Heikki Kovalainen. Der Finne ist im teaminternen Lotus-Duell weiter oben auf und war auch im fünften Qualifying des Jahres schneller als sein Teamkollege Jarno Trulli. Der Italiener hatte jedoch in Q1 große Probleme, steckte zeitweise im zweiten Gang fest und schied anschließend knapp aus. Kovalainen konnte sich in Q2 sogar noch sensationell beide Force India schnappen und bewies als starker 15., dass Lotus endgültig im Mittelfeld angekommen zu sein scheint. Die interne Angelegenheit beim Team von Tony Fernandes bleibt in jedem Fall aber ziemlich eindeutig. Kovalainen gegen Trulli - 5 : 0
Kobayashi vs. Perez. Für Kamui Kobayashi war das Qualifying nach einem Patzer eines direkt vor ihm fahrenden Force India ruiniert. Anstatt sich jedoch über das Missgeschick des Gegners zu ärgern, nahm der Japaner den Vorfall auf seine Kappe und erklärte: "Ich hätte einfach eine größere Lücke lassen sollen." Am Ende half alle Selbstkritik aber trotzdem nichts, denn Teamkollege Sergio Perez bekam seine Runde zusammen und steht am Sonntag als Zwölfter in der Startaufstellung zwei Plätze vor Kobayashi. Mit der guten Leistung am Samstag setzte sich Perez auch teamintern vor seinen Stallgefährten. Kobayashi gegen Perez - 2 : 3
Buemi vs. Alguersuari. Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari steigerten sich beide im Vergleich zum Türkei-Qualifing. Buemi schrammte als Elfter in Spanien sogar nur ganz knapp an den Top-10 vorbei und war dementsprechend erfreut über sein gutes Ergebnis. Nicht ganz so gut lief es für Jaime Alguersuari, der bei seinem Heimspiel zwar immerhin auf Rang 13 landete, sich somit aber erneut knapp seinem schweizer Teamkollegen geschlagen geben musste. Buemi gegen Alguersuari - 4 : 1
Barrichello vs. Maldonado. Überraschung durch Rookie Pastor Maldonado. Bisher hatte es der Williams-Fahrer in einem schwachen Boliden nicht einfach in seiner ersten Saison. Die Barcelona-Updates am FW33 scheinen aber geholfen zu haben. Der 26-Jährige zog erstmals in Q3 ein, stellte das Auto auf Platz neun und freute sich anschließend: "Das ist klasse. Gestern waren Rubens und ich ja noch weit weg. Dann fanden wir jedoch eine gute Balance, aber wir müssen uns noch weiter verbessern - und das machen wir. Heute haben wir das Maximum aus unserem Package herausgeholt." Für seinen routinierten Teamkollegen lief es allerdings weniger gut. Barrichello schied schon in Q1 aus und war danach äußerst frustriert. Neuer Stand: Barrichello gegen Maldonado - 3 : 2
Schumacher vs. Rosberg. Eine ähnlich klare Sache ist es bei den Silberpfeilen. Nico Rosberg machte erneut den besseren Job als Teamkollege Michael Schumacher, der von Position zehn aus ins Rennen gehen wird. Der Kerpener hatte jedoch mit KERS-Problemen zu kämpfen. Zudem verpulverte er im dritten Freien Training und in Q1 jeweils einen Satz weiche Reifen mehr, als die unmittelbare Konkurrenz. Daher entschied sich der Rekordweltmeister dazu, in Q3 Pneus zu sparen, um im Rennen noch alle Optionen zu haben. Rosberg aber war's egal. Er stellte den Silberpfeil auf Platz sieben. Ganz zufrieden war er damit zwar auch nicht, auf gebrauchten Pirellis sparte jedoch auch er im Sinne der Strategie Reifen. Wie sich das im Rennen bezahlt macht, zeigt der Sonntag. Die Top-Fünf würde man gerne angreifen, hieß es. Diese Zahl steht auch schon nach dem Zeittraining zu Buche - wenn auch nur im Quali-Duell. Schumacher gegen Rosberg - 0 : 5
Heidfeld vs. Petrov. Das Nachsehen hinter seinem starken Teamkollegen Vitaly Petrov hatte in Spanien auch Nick Heidfeld. Der Mönchengladbacher hatte jedoch auch Pech, da sein Auto bereits im dritten Freien Training Feuer fing und danach nicht rechtzeitig für das Qualifying fertig wurde. Schuld war ein gebrochener Auspuff. Durch die Abgase entzündete sich die Kohlefaser am Heck und Heidfelds Tag war gelaufen. Petrov hingegen stellte den Lotus-Renault auf einen guten sechsten Platz und baute somit seine Führung im Team weiter aus. Heidfeld gegen Petrov - 1 : 4
Alonso vs. Massa. Klare Angelegenheit bei den Roten. Erneut war Fernando Alonso der schnellere Pilot der Scuderia. Mit Platz vier beim Heimspiel machte der Lokalmatador seinen Fans eine große Freude. Überzeugt von seiner Qualifying-Runde war auch er selbst. Jubel am Boxenfunk war der Anfang, Erklärungen über die Perfektion des Umlaufs am Limit vor den heimischen Journalisten das Ende der Alonso-Festspiele in Barcelona. Nimmt man Felipe Massa als Gradmesser, muss man Alonso bei der Belobigung seiner Runde aber zustimmen. Seinem Teamkollegen nahm der astruische Doppelchamp eine schlappe Sekunde ab und bleibt damit im teaminternen Duell weiterhin ungeschlagen. Pole hin oder her - da guckt auch Mark Webber neidisch. Alonso gegen Massa - 5 : 0
Hamilton vs. Button. Ebenfalls 4 : 1 steht es bei der unmittelbaren Konkurrenz von McLaren. Im rein britischen Team hatte abermals Lewis Hamilton den besseren Tag. Auch wenn Red Bull außer Reichweite schien, stellte er seinen Chrompfeil auf Platz drei. Für morgen hat er damit am Start alle Chancen anzugreifen. Noch stapelte der Engländer aber tief. Red Bull sei unschlagbar. "Die alte Strecke ist in den letzten beiden Kurven noch vorhanden, ich könnte sie fahren und die Schikane auslassen - dann wäre ich an ihrer Pace dran", scherzte Hamilton. Immerhin Jenson Button zeigte er aber bereits am Samstag regulär die Grenzen auf. Der Weltmeister von 2009 wurde Fünfter. Hamilton gegen Button - 4 : 1
Vettel vs. Webber. Ganz richitg - die Nummer 1 gehörte dieses Mal einzig und allein Mark Webber. Wie im Vorjahr war der Australier am bisherigen Wochenende in Barcelona der stärkste Fahrer. Den Triumph von 2010 würde er morgen auch gerne im Rennen wiederholen. Die erste Nicht-Sebastian-Vettel-Pole in dieser Saison war dafür auf dem langen Weg zurück an die Spitze, in jedem Fall ein wichtiges, erstes Erfolgserlebnis für Webber. In Q3 kamen beide Red Bulls mühelos, dann wurde es jedoch interessant, denn wie schon in der Türkei, wollte das Weltmeisterteam Reifen sparen und verzichtete auf einen zweiten schnellen Run - mit dem besseren Ende für Webber. Vettel blieb vernünftig, hielt sich an die Strategie für das Rennen und fuhr nicht noch einmal heraus. Im teaminternen Duell hat er die Nase ohnehin weiter vorne. Vettel gegen Webber - 4 : 1
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