21 von 22 gewonnene Rennen, gebrochene Rekorde (höchste Siegquote, die meisten Siege, Punkte, Führungsrunden, Ferrari-Herzen) am laufenden Band: Besonders in den Händen von Max Verstappen war der RB19 (beinahe) unbesiegbar. Nur Carlos Sainz in Singapur gelang es, die Saisondominatoren zu entthronen. Bevor heute der RB20 gelauncht wird, werfen wir einen Blick zurück auf die besten Autos der F1-Historie.
Und starten gleich wieder mit einem Red Bull. Der RB18 war in der Saison 2022 das erste Weltmeister-Auto einer neuen Formel-1-Generation - und vor allem im Rennen sehr dominant. Zwar erlebte der RB18 mit drei Ausfällen in drei Rennen einen holprigen Start, rehabilitierte sich aber und konnte in der zweiten Saisonhälfte alle Rennen bis auf eins gewinnen. Insgesamt 17 Rennsiege, eingefahren von Max Verstappen und Sergio Perez, dazu 28 Podestplätze und 759 Punkte. Lediglich die Pole-Statistik mit acht ersten Startplätzen bleibt im Vergleich zu den anderen Autos in dieser Liste unterdurchschnittlich.
Wir müssen nur zwei weitere Jahre zurück in die Vergangenheit reisen, um auf eins der dominantesten Formel-1-Autos der F1-Geschichte zu treffen. Der bis heute letzte Bolide aus dem Hause Mercedes, der beide WM-Titel erringen konnte, fuhr mit 13 Siegen, 15 Pole-Positions, 25 Podestplätzen und 573 Punkten aus nur 17 Rennen 2020 in einer eigenen Liga. Mit Innovationen wie dem DAS-System und einer der Konkurrenz überlegenen Pace stürmte Lewis Hamilton mithilfe des W11 zu seinem siebten WM-Titel und verhalf Mercedes zu ihrem siebten Konstrukteurs-Titel.
Die Saison 2016 erlebte einen der spannendsten Titelkämpfe der F1-Geschichte. Nico Rosberg und Lewis Hamilton kämpften bis zur letzten Kurve in Abu Dhabi um die Formel-1-Krone. Das letzte Duell der beiden Kindheitsfreunde konnte der Deutsche für sich entscheiden - und trat in Folge zurück. Der Mercedes W07 bleibt sein letztes Formel-1-Auto. Rosbergs letzter Silberpfeil konnte 19 von 21 Rennen, hatte aber die Pace, um alle Saisonrennen zu gewinnen. Lediglich eine teaminterne Kollision in Spanien und ein Motorschaden von Lewis Hamilton in Malaysia verhinderten eine 100-prozentige Siegquote. Zu den 19 Siegen gesellen sich 33 Podien, 20 von 21 Pole Positions und beide Weltmeistertitel.
In den Jahren vor der Hybrid-Ära dominierte Red Bull die Formel 1. Der RB9 war das Meisterstück der Mannschaft aus Milton Keynes. Ähnlich wie der RB18 erlebte auch der RB9 einen schwierigen Saisonstart, ehe der frisch aus Adrian Neweys Feder entsprungene Bolide zur Mitte der Saison keinen Zweifel daran ließ, wer die Formel-1-Krone 2013 gewinnen würde. 13 von 19 möglichen Siegen, davon in der zweiten Saisonhälfte neun Siege in Folge, 24 Podien, 596 Punkte und 11 Pole-Positions sprechen eine deutliche Sprache.
Ein Auto, das so gut war, dass es noch zum Start der nächsten Saison eingesetzt wurde? Das gab es! Und der Ferrari F2002 ließ selbst 2003 keine Zweifel an seiner Konkurrenzfähigkeit aufkommen. Schon im Jahr 2002 sammelten Michael Schumacher und Rubens Barrichello ganze 15 von 17 möglichen Siegen. Des Weiteren verhalf der F2002 dem Team zu 28 Podestplätzen, 11 Pole-Positions und 15 schnellsten Rennrunden. Selbst als in den ersten vier Rennen des Jahres 2003 eingesetzter F2002B gewann der Bolide noch ein Rennen, ehe die Scuderia auf den F2003 umstieg. Ebenfalls erwähnenswert: Michael Schumachers einmalige Podestquote. Der Deutsche stand in jedem einzelnen der 17 Rennen auf dem Podium. 100 Prozent. Abgesehen von Schumacher hat das niemand geschafft.
Das legendäre Duo Schumacher-Ferrari weckt bei den meisten Formel-1-Fans ganz besondere Erinnerungen. Nicht umsonst gilt der F2004 bis heute als eines der besten Formel-1-Autos jemals. 15 von 20 Rennen konnte die rote Göttin gewinnen, 12-mal von Rang eins starten und sammelte insgesamt 29 Podestplätze. Der letzte WM-Bolide von Michael Schumacher bleibt vor allem für Schumi-Fans etwas Besonderes, hat sich aber auch in den Geschichtsbüchern der Königsklasse verewigt.
Der Williams FW14B ist nicht nur eines der dominantesten Formel-1-Autos, sondern bis zum heutigen Tage einer der modernsten Boliden, die im Rahmen der Königsklasse den Asphalt einer Rennstrecke berühren durften. Der von Adrian Newey entwickelte FW14B trug Nigel Mansell 1992 zu seinem ersten und einzigen WM-Titel, dominierte die Konstrukteurs-WM - und war den Konkurrenten technologisch meilenweit voraus. Mithilfe aktiver Radaufhängung, die komplett manuell von der Box aus kontrolliert werden konnte, Traktionskontrolle und einem halbautomatischen Getriebe gewann Williams 10 Rennen, holte 22 Podestplätze und 15 von 16-mal die Pole.
1988 wusste die Konkurrenz schon nach wenigen Rennen, dass der Titel nur über McLaren führen würde. Der MP4/4 ist bis 2023 (danke Max Verstappen) das dominanteste Formel-1-Auto der Geschichte. 15 von 16 Rennen gewannen Alain Prost und Ayrton Senna. Das ist eine Quote von 93,75 Prozent, diese Quote erreichte das Team aus Woking auch im Qualifying. 15-mal fuhr ein McLaren die schnellste Zeit, dazu gesellten sich 25 Podien. Im Gegensatz zum FW14B konnte der MP4/4 aber nicht mit technologischen Vorteilen oder besonderen Kniffen aufwarten. Ein perfektioniertes aerodynamisches Konzept und der extra von Honda für die Saison 1988 entwickelte Motor bescherte dem Team einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Schon in den 1950er-Jahren gingen die Silberpfeile an den Start - und genauso wie rund 60 Jahre später bauten die Stuttgarter 1954 ein Gewinner-Auto. Der von Juan Manuel Fangio, Karl King und Hans Hermann pilotierte W196 debütierte erstmals beim Frankreich Grand Prix 1954 und wurde auch in der Saison 1955 eingesetzt. Der erste dominante Silberpfeil gewann 9 von 12 Grands Prix, an denen er teilnahm. Sammelte 17 Podien, 8 Pole-Positions und ermöglichte Juan Manuel Fangio Formel-1-Titel Nummer zwei und drei, ehe sich Mercedes werksseitig zunächst aus der Königsklasse zurückzog.
Schon im frühen Kindesalter erlebte die Formel 1 ihren ersten Dominator. Der Alfa Romeo 158, auch "Alfetta" genannt, gewann sechs der sieben Rennen der Debüt-Saison in der Königsklasse. Juan Manuel Fangio und Gisueppe Farina teilten sich die Siege fair auf, beide gewannen jeweils drei an der Zahl. Farina konnte den ersten Titelkampf der Formel-1-Geschichte aber für sich entscheiden.
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