Vettel vs. Webber: Der Australier hat im Fürstentum die Oberhand. Mark Webber kommt bereits das ganze Wochenende besser zurecht als Sebastian Vettel und holte sich die Zweitschnellste Zeit. Aufgrund der Strafversetzung von Michael Schumacher erbte der Australier die Pole Position und hat damit die besten Chancen, zum zweiten Mal nach 2010 den prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco zu gewinnen und sich als sechster Sieger im sechsten Rennen feiern zu lassen. Sebastian Vettel ging nur für eine langsame Runde auf die Strecke. Zwar hat er die freie Reifenwahl, startet jedoch nur von Rang neun. Und das auf einer Strecke, auf der Überholen so gut wie unmöglich ist. Neuer Stand Vettel gegen Webber - 2:4.
Button vs. Hamilton: Wieder erlebte Jenson Button ein Qualifying zum Vergessen. Das passierte ihm in der Karriere immer wieder, doch in Monaco ist das besonders übel. Als 13. verpasste er den Einzug ins Q2 deutlich. Sein Teamkollege Hamilton zeigte, was mit dem McLaren möglich ist: viertschnellste Zeit, Startplatz drei. Button beschwerte sich über eine schlechtere Balance als am Vormittag und gab zu, dass er einfach nicht den Speed hatte. Hamilton bleibt 2012 weiter ungeschlagen im Qualifyingduell bei McLaren. Neuer Stand Button gegen Hamilton - 0:6.
Alonso vs. Massa: Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Felipe Massa das Zeug, Alonso zu schlagen. In Q2 fuhr er sogar die Bestzeit. Doch als es drauf ankam, brachte es der Brasilianer nicht zusammen: Seine Zeit war langsamer als in Q2, während nahezu alle anderen sich teilweise deutlich steigerten. So schaffte es Alonso, wieder vor seinem Teamkollegen zu landen. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Massa zum ersten Mal in dieser Saison das gezeigt hat, was man von ihm erwartet. Neuer Stand Alonso gegen Massa - 6:0.
Schumacher vs. Rosberg: Es passierte zu einem Zeitpunkt, als niemand damit gerechnet hat: Michael Schumacher brachte in Monaco alles zusammen und fuhr auf Pole. "Das war einfach mal ein deutliches Zeichen von Michael an all die Kritiker", freute sich Norbert Haug über die Bestzeit des Kerpeners. Schumacher fuhr einfach eine perfekte Runde, während bei Rosberg in Q3 das letzte Quäntchen fehlte. Mark Webber fing den Wiesbadener, der vor dem Qualifying als Topanwärter auf die Pole galt, im letzten Moment noch ab. Da Schumacher strafversetzt wird, startet Rosberg aus der ersten Reihe. Neuer Stand Schumacher gegen Rosberg - 3:3.
Räikkönen vs. Grosjean: Nach den starken Auftritten im freien Training darf man von der Vorstellung von Lotus durchaus enttäuscht sein. Grosjean und Räikkönen zitterten sich so gerade eben ins Q3. Hier gelang dem Franzosen doch noch eine Steigerung: Fünftschnellste Zeit, was am Ende Rang vier bedeutete. Vor dem Hintergrund, dass nicht wenige einen Lotus auf Pole getippt haben, ist das aber eher ernüchternd. Räikkönen hat schon das ganze Wochenende nicht die Pace von Grosjean und startet von Rang acht. Der GP2-Meister zieht dem Iceman wieder leicht davon; nicht jeder hätte damit zu Saisonbeginn gerechnet. Neuer Stand Räikkönen vs. Grosjean - 2:4.
Di Resta vs. Hülkenberg: Endlich hat es Hülkenberg geschafft, di Resta einmal deutlich in die Schranken zu weisen. Der Schotte war drauf und dran, dem früheren Williams-Piloten in dieser Statistik davon zu ziehen, nun hat Hülkenberg so gerade noch einmal das Ruder herum gerissen und den Rückstand verkürzt. Die elftschnellste Zeit und der zehnte Startplatz aufgrund der Strafe gegen Maldonado sind mehr, als man Force India nach den freien Trainings zugetraut hätte. Da sah es für die Truppe von Vijay Mallya nämlich gar nicht gut aus. Paul di Resta gelang kein Husarenritt wie Hülkenberg. Er büßte vier Zehntel auf den Teamkollegen ein und muss von Rang 14 starten. Neuer Stand di Resta gegen Hülkenberg - 4:2.
Kobayashi vs. Perez: Das Sauber-Duell wurde bereits in den ersten Minuten von Q1 entschieden, als Sergio Perez vehement in die Leitschienen krachte. Der Mexikaner glaubt, dass etwas am linken Vorderreifen nicht gestimmt habe, was eine mögliche Folge der Kollision mit Maldonado im dritten freien Training sein könnte. Bei Sauber wollte man davon jedoch nichts wissen. Perez galt als möglicher Pole-Kandidat, muss jetzt aber von ganz hinten starten. Kobayashi schied in Q2 aus - eine herbe Enttäuschung. Sauber ist vermutlich das Team, das aus seinen Möglichkeiten im Qualifying am wenigsten gemacht hat. Für Kobayashi reicht es immerhin kampflos zum Ausgleich im teaminternen Duell. Neuer Stand Kobayashi gegen Perez - 3:3.
Maldonado vs. Senna: Eine Tendenz zeichnet sich bei Williams ab. Während Bruno Senna regelmäßig in Q2 stecken bleibt, ohne eine reale Chance auf einen Einzug in das dritte Segment zu haben, kämpft Pastor Maldonado um die besten Startplätze. Der Venezolaner brachte sich letztlich mit einer mehr als unnötigen Aktion im dritten freien Training selbst um einen besseren Startplatz. Durch den Zusammenstoß mit Sergio Perez wird er um zehn Startplätze nach hinten versetzt und startet von Rang 19, nachdem seine Leistung in Q3 auch nicht die beste war. Er fuhr zwei Zehntel langsamer als in Q2, wo er noch Drittschnellster war. Senna steht zwar diesmal weit weg von Michael Schumacher, aber wieder mitten in der Gefahrenzone. Besserung im Qualifying muss her. Neuer Stand Maldonado gegen Senna - 5:1.
Kovalainen vs. Petrov: Das Duell wurde im Fürstentum mit ungleichen Waffen ausgefochten, weil bei Petrov das KERS nicht funktionierte. Kovalainen hätte es um ein Haar ins Q2 geschafft, wäre er nicht in der letzten Kurve auf Timo Glock aufgelaufen. Trotzdem kann man sich bei Caterham auf die Schulter klopfen: Zumindest in Monaco besteht Anschluss ans Mittelfeld. Beide Fahrer lobten das gute Fahrverhalten des Autos. Mit etwas mehr Glück und funktionierenden Systemen könnte den Dunkelgrünen im Rennen eine Überraschung gelingen - in Monaco weiß man nie, was passiert. Neuer Stand Kovalainen gegen Petrov - 5:1.
Karthikeyan vs. de la Rosa: Pedro de la Rosa gelang eine Überraschung, indem er seinen HRT vor den Marussia von Charles Pic stellte. Auf Timo Glock fehlten lediglich eineinhalb Zehntelsekunden. HRT ist in Monaco also im Kampf um die rote Laterne zumindest im Falle des Spaniers gleichauf mit Marussia. Narain Karthikeyan erlebte ein ziemliches Desaster und war 1,2 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Zwar entschloss er sich zum Reifensparen und ging nur zweimal auf die Strecke, doch einen solchen Rückstand darf man sich auf einer Runde, die nicht einmal 80 Sekunden dauert, nicht einfangen. Neuer Stand Karthikeyan gegen de la Rosa - 0:6.
Glock vs. Pic: Nachdem Charles Pic seinen erfahreneren Teamkollegen Timo Glock bei den letzten Rennen mehrfach ärgern konnte, schlug dieser nun mit Vehemenz zurück: Eine halbe Sekunde schenkte der Odenwälder dem Rookie ein. Pic muss sich auch noch hinter de la Rosa anstellen, was für ihn besonders ärgerlich sein dürfte. Marussia muss aufpassen: HRT hat mittlerweile aufgeschlossen und de la Rosa Timo Glock nur knapp verfehlt. Am Ende des Feldes ist ein Kampf ausgebrochen. Neuer Stand Glock gegen Pic - 4:2.
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