Die Formel 1 macht sich wieder zum wohl prestigeträchtigsten Rennen der Saison auf. An der Côte d'Azur geht es um mehr als nur Punkte und Podien, denn in Monte Carlo werden regelmäßig Helden geboren und Motorsportgeschichte geschrieben. Motorsport-Magazin.com verrät, wer sich in den Rennen seit der Jahrtausendwende über einen Besuch in der Fürstenloge freuen durfte.
2000: Im Qualifying konnte überraschend Jarno Trulli (Jordan) die zweite Startposition hinter Michael Schumacher erobern, fiel jedoch im Rennen nach Getriebeproblemen aus. Auch Schumacher (Ferrari) musste aufgrund technischer Probleme in Führung liegend aufgeben, so dass David Coulthard (McLaren) den Sieg davontragen konnte. Neben ihm standen Rubens Barrichello (Ferrari) und Giancarlo Fisichella (Benetton) auf dem Podium. Insgesamt kamen nur zehn Fahrer in das Endklassement des Rennens.
2001: David Coulthard hatte im Qualifying die Bestzeit gesetzt, in der Aufwärmrunde jedoch technische Probleme und musste so das Rennen vom Ende des Feldes aus in Angriff nehmen. Es war David Coulthards letzte Pole Position der Karriere, schlussendlich erreichte er noch den fünften Platz. Der Rennsieg ging an Michael Schumacher vor Rubens Barrichello, dahinter stellte erstmals Eddie Irvine den Jaguar auf das Podium. Jean Alesis sechster Platz brachte dem Prost-Team die ersten Punkte seit 1999.
2002: Wie zwei Jahre zuvor ging der Sieg an David Coulthard (McLaren), der von der zweiten Position aus in das Rennen gestartet war. Pole-Sitter Juan Pablo Montoya (Williams) schied nach Motorenproblemen aus, jedoch konnte sich der britische Traditionsrennstall über den dritten Rang von Ralf Schumacher freuen. Er kam hinter seinem Bruder ins Ziel, der nur eine Sekunde Rückstand auf Coulthard aufwies.
2003: Jenson Button (BAR) musste nach einem schweren Unfall im Qualifying auf den Rennstart verzichten, der Brite quetschte sich sein Bein. Ralf Schumacher stellte seinen Williams auf die Pole Position, wurde im Rennen aber nur Vierter. Der Sieg ging an den zweiten Williams-Piloten Juan Pablo Montoya vor Kimi Räikkönen (McLaren) und Michael Schumacher (Ferrari). Kurios: Alle Fahrer, die sich in den Top-8 qualifiziert hatten, kamen auch im Rennen unter die besten Acht.
2004: Jarno Trulli (Renault) erreichte seine erste Pole Position und konnte diese auch in seinen einzigen Karrieresieg in der Formel 1 ummünzen. Hinter dem Italiener kamen Jenson Button (BAR) und Rubens Barrichello ins Ziel. Dessen Ferrari-Teamkollege Michael Schumacher musste in Monaco seinen einzigen Ausfall der gesamten Saison hinnehmen, gleiches galt für Giancarlo Fisichella (Sauber).
2005: Es war das erste Rennen nach dem Tod von Fürst Rainier III, weshalb die Grimaldi-Familie nicht dem Rennen beiwohnte. Der Sieg ging an Kimi Räikkönen im McLaren, gefolgt von den beiden Williams-Piloten Nick Heidfeld und Mark Webber. Für Schlagzeilen sorgte Red Bull, deren Autos aus Promotionszwecken im Star-Wars-Outfit unterwegs waren, zudem war die Boxencrew als Stormtrooper verkleidet. Sportlich hatte dies jedoch keine positiven Auswirkungen, erstmals in seiner Geschichte verpasste das junge Team mit beiden Autos die Punkte.
2006: Diesmal sollte es für Red Bull besser laufen, David Coulthard fuhr die erste Podiumsplatzierung des österreichischen Teams ein. Der Schotte belegte den dritten Platz hinter Fernando Alonso (Renault) und Juan Pablo Montoya (McLaren). Pechvogel des Rennens war Christian Klien. Der zweite Red-Bull-Pilot schied 22 Runden vor der Zielflagge auf Podiumskurs liegend aufgrund technischer Probleme aus.
2007: Fernando Alonso und Lewis Hamilton feierten in einem ereignislosen Rennen einen überlegenen Doppelsieg vor Felipe Massa (Ferrari). Nach dem Rennen führte die FIA eine Untersuchung gegen McLaren aufgrund verbotener Teamorder durch. Hamilton sollte den Befehl erhalten haben, seinen Teamkollegen nicht anzugreifen. Bernie Ecclestone drohte sogar mit dem Ausschluss des Teams von der Weltmeisterschaft, jedoch wurde der Rennstall von der FIA freigesprochen.
2008: Das Rennen startete unter regnerischen Bedingungen, was zu insgesamt drei Safety-Car-Phasen führte. Der Sieg ging an McLaren in Person von Lewis Hamilton, der sich vor Robert Kubica (Sauber) und Pole-Sitter Felipe Massa (Ferrari) durchsetzte. Sebastian Vettel erreichte für Toro Rosso den fünften Rang, was die bisher zweitbeste Platzierung in der Teamgeschichte darstellte.
2009: Es war das Jahr, in dem Brawn GP aufgrund des Doppeldiffusors in der ersten Saisonhälfte nahezu nach Belieben dominierte. Wenig überraschend sicherten auch Jenson Button und Rubens Barrichello dem britischen Team den Doppelsieg, während Kimi Räikkönen (Ferrari) das Siegerfoto komplettierte. Es war dies Ferraris erstes Podium im bereits sechsten Saisonrennen.
2010: Mark Webber erlebte ein perfektes Wochenende, denn der Australier konnte nach der Pole Position auch den Rennsieg einfahren. Hinter ihm kam sein Red-Bull-Teamkollege Sebastian Vettel ins Ziel, den dritten Platz belegte Robert Kubica (Renault). Überschattet wurde das Rennen von vielen Unfällen und Einsätzen des Safety Cars. Unter anderem musste Bernd Mayländer auch einmal aufgrund eines sich gelösten Gullydeckels ausrücken.
2011: Sebastian Vettel war in Monaco unschlagbar und konnte sowohl die Pole Position als auch den Rennsieg für sich verbuchen. Komplettiert wurde der Red-Bull-Erfolg durch Mark Webbers dritten Platz. Zwischen die beiden Brause-Piloten konnte Jenson Button seinen McLaren stellen. Vor dem Rennwochenende hatte Ferrari seinen technischen Direktor Aldo Costa gefeuert und Pat Fry mit dessen Aufgaben betraut. Damit reagierte man auf das schwache Abschneiden zu Saisonbeginn.
2012: Michael Schumacher erzielte im Qualifying die Bestzeit, doch der Mercedes-Pilot wurde aufgrund des Verschuldens einer Kollision mit Bruno Senna im letzten Rennen um fünf Positionen zurückgestuft, weshalb die Pole Position an Mark Webber ging. Der Australier hatte auch im Grand Prix die Nase vorne und krönte sich im sechsten Saisonrennen zum sechsten unterschiedlichen Sieger. Nico Rosberg sicherte sich den zweiten Platz, Fernando Alonso wurde Dritter. Das Rennergebnis wurde jedoch erst am Abend offiziell, da Red Bull im Verdacht stand, einen nicht regelkonformen Unterboden einzusetzen, schlussendlich legte aber kein Team Protest ein.
2013: Hatten die Mercedes-Piloten in den vorrangegangenen Rennen noch mit den massiv abbauenden Pirelli-Reifen zu kämpfen, gaben sie in Monaco den Ton - nicht zuletzt aufgrund des geheimen Reifentests, der wenige Stunde vor dem Rennstart bekannt wurde und die Formel 1 mehrere Wochen in Atem halten sollte. Nico Rosberg siegte bei seinem "Heimrennen" vor dem Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber. Auf dem vierten Platz reihte sich mit Lewis Hamilton der zweite Silberpfeil-Pilot ein.
2014: Wie so oft in Monaco fiel die Vorentscheidung bereits im Qualifying. Für Aufregung sorgte dabei Nico Rosberg, der am Ende von Q3 seinen Mercedes in Mirabeau abstellte, was gelbe Flaggen zur Folge hatte, weshalb die anderen Piloten nicht mehr in der Lage waren, sich zu verbessern und den Deutschen von der Spitze zu verdrängen. Rosberg münzte die Pole Position in seinen zweiten Monaco-Sieg in Folge um, gefolgt von seinem sichtlich erbosten Teamkollegen Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo im Red Bull.
2015: Alles sah bereits nach einem ungefährdeten Sieg von Lewis Hamilton aus, doch dann traf Mercedes eine für den Briten folgenschwere Entscheidung. In Runde 64 kollidierte Max Verstappen in St. Devote mit Romain Grosjean, weshalb die Rennleitung zunächst das virtuelle Safety Car aktivierte, kurze Zeit darauf allerdings das echte Sicherheitsfahrzeug auf die Strecke schickte. Mercedes holte den in Führung liegenden Hamilton an die Box und stattete ihn mit neuen Reifen aus. Da der Brite aber der einzige Spitzenpilot war, der stoppte, fiel Hamilton hinter Nico Rosberg und Sebastian Vettel zurück, an denen er in weiterer Folge nicht mehr vorbeikam.
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