
Lange Zeit hat es gedauert, bis Mercedes auf den finnischen Geschmack gekommen ist. JJ Lehto war 1993 der erste finnische Pilot, der einen F1-Boliden mit Mercedes-Power im Heck fahren durfte. Der LH10 V10 3,5 war allerdings noch kein reinrassiger Mercedes-Antrieb.

Zwölf Punkte und Platz sieben überzeugten Mercedes schließlich, Sauber im nächsten Jahr mit Kundenmotoren auszustatten. Lehto war da allerdings schon nicht mehr im Team.

Er ging 1994 für Benetton an den Start. Für die letzten beiden Saisonläufe in Japan und Australien kehrte er allerdings zurück, um den verletzten Karl Wendlinger zu ersetzen.

Den größten Erfolg für einen mit Mercedes angetriebenen Finnen hatte zweifellos Mika Häkkinen. Seine zwei WM-Titel holte er 1998 und 1999 für McLaren-Mercedes.

Der "Flying Finn" kam 1991 in die Formel 1, verbesserte sich bis zu seinem ersten Triumph 1998 von Meisterschaft zu Meisterschaft stetig.

Die Zweikämpfe zwischen Häkkinen und seinem Dauerrivalen Michael Schumacher bleiben unvergessen. 2000 schlug der Deutsche erstmals zurück und läutete die Ära der Ferrari-Dominanz ein.

2001 kehrte Häkkinen der Formel 1 den Rücken, nachdem es in den letzten beiden Jahren mit dem dritten Titel nichts wurde - und räumte damit den Platz für den nächsten finnischen Weltmeister.

Die Rede ist natürlich von Kimi Räikkönenl. Gleich in seinem ersten Rennen für McLaren-Mercedes landete der Iceman auf dem Podium - und bedankte sich damit für das Vertrauen, das Ron Dennis und Norbert Haug in den jungen Finnen gesetzt haben.

2002 gelangen dem Finnen noch drei weitere Podestplätze. Unter anderem der zweite Platz beim Frankreich GP in Magny Cours.

Auf seinen ersten Sieg musste Räikkönen dann nicht mehr lange warten. Beim zweiten Lauf 2003 in Sepang gelang dem Finnen sein erster Triumph. Die Saison beendete Räikkönen als Vize-Weltmeister.

2005 noch ein weiteres Aufbäumen. In einer spannenden Saison lieferten sich Räikkönen und Fernando Alonso einen spannenden Zweikampf, bei dem der Spanier am Schluss die Nase vorn hatte. Ende 2006 hatte Räikkönen die Schnauze voll und zog zu Ferrari, wo er gleich in seinem ersten Jahr seinen langersehnten und hochverdienten ersten und bislang einzigen WM-Titel gewann.

Der vierte Finne im Bunde ist Heikki Kovalainen. 2008 setzte man ihn Lewis Hamilton an die Seite. Während der Brite Weltmeister wurde, beendete Kovalainen seine erste Saison für McLaren-Mercedes auf dem siebten Platz.

Seinen größten Triumph in der F1 feierte Kovalainen 2008 mit dem Sieg auf dem Hungaroring. Es sollte für den Finnen der einzige Sieg in der Königsklasse bleiben.

In seinem zweiten und letzten Jahr für McLaren-Mercedes tat sich Kovalainen anfangs schwer. Fünf Ausfälle und lediglich ein Ergebnis in den Punkterängen war die magere Ausbeute der ersten Saisonhälfte. In der zweiten Saisonhälfte zog Kovalainen an und schaffte es sechsmal unter die Punkte.

Nach dem Großen Preis von Abu Dhabi 2009 hieß es für Kovalainen, Abschied zu nehmen. Es war sein letztes Rennen für McLaren-Mercedes.

In seinem ersten Jahr in der F1 fuhr Bottas zunächst noch mit Renault-Power im Heck seines Williams FW35. Eine Punkteplatzierung beim Großen Preis von Amerika war das höchste der Gefühle.

Weit erfolgreicher das erste Jahr mit Mercedes-Antrieb im Heck. 2014 landete Bottas ganze sechsmal auf dem Podium. Weitere zwölf Punkteplatzierungen spülten den Finnen zu seiner besten WM-Platzierung seiner bisherigen Karriere: Er wurde Vierter.

Seit 2015 hat es der Traditionsrennstall schwer. Das bekam auch Bottas zu spüren. 2015 und 2016 gelangen dem Finnen mit unterlegenem Material nur drei Podiumsplätze.

Von seinem Talent und von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt, verpflichtete das Weltmeister-Team Mercedes Bottas nun für die Saison 2017. Damit ist er der erste Finne, der für das Werksteam Mercedes an den Start geht.
diese Formel 1 Bilderserie