Lewis Hamilton: Im siebten Rennen der Saison holte sich der Brite zu seiner großen Erleichterung endlich den schon überfälligen ersten Sieg 2012 - dieser war jedoch alles andere als einfach. Nach dem Start aus der ersten Reihe hielt Hamilton zunächst seinen zweiten Platz. Da er eine Runde später als Leader Vettel stoppte, konnte er am Deutschen vorbeigehen - Alonso tat es ihm jedoch gleich und setzte sich vor Hamilton an die Spitze. Mit bereits aufgewärmten Reifen und dem Vorteil des DRS holte sich dieser die Führung aber umgehend zurück. Eng wurde es in der Schlussphase: Anders als der McLaren-Pilot stoppten Alonso und Vettel zunächst kein zweites Mal - Hamilton dürfte bereits ins Schwitzen geraten sein, ließ sich aber weder durch ein kleines Problem beim Reifenwechsel noch durch die Konkurrenten verrückt machen - so konnte er seinen Reifenvorteil in den letzten 20 Runden überlegen ausspielen und die Ausreißer rechtzeitig wieder einholen. Acht Runden vor dem Ziel ging er an Vettel vorbei, sechs Runden vor Ende eroberte er sich von Alonso auch die Führung zurück und triumphierte nach einer fehlerfreien Leistung schlussendlich verdient.
Romain Grosjean: Von Platz sieben aus ins Rennen gegangen, durfte der junge Franzose vor dem Start nicht unbedingt auf ein Podium spekulieren. Möglich machte es letztendlich seine perfekt funktionierende Zweistoppstrategie. In Runde 22 wechselte der Lotus-Pilot die Reifen, setzte nach der Anfangsphase auf den superweichen Pneus gemäß den Regeln für den Rest des Grand Prix auf die härtere Mischung. Wann immer er zwischenzeitlich hinter langsameren Konkurrenten feststecke, machte er aus der Not eine Tugend und schonte das Gummi. So konnte er auch zu Rennende hin noch hervorragende Rundenzeiten fahren, während die Konkurrenz entweder durch ihren zweiten Stopp, oder im Falle Alonso völlig verschlissene Reifen, hinter ihn zurückfiel. Vier Runden vor Schluss ging Grosjean mühelos am Ferrari-Piloten vorbei und sicherte sich so das beste Ergebnis seiner noch jungen F1-Karriere.
Sergio Perez: Zu Beginn fuhr der Mexikaner ein unauffälliges Rennen - am Ende war genau das der Schlüssel zum Erfolg. Als letzter aller Piloten kam der Sauber-Fahrer in Runde 42 zum Reifenwechsel an die Box. Bei der Ausfahrt aus dieser sah es zunächst so aus, als habe er Pech gehabt, fiel er doch nur ganz knapp hinter Rosberg zurück. Seinem geistesgegenwärtigen Handeln wenige Runden später verdankte er schlussendlich jedoch seinen Besuch auf dem Podest: Als der Mercedes-Pilot Felipe Massa in der Schikane attackierte, diese abkürzte und den Ferrari anschließend wieder passieren lassen musste, setzte sich Perez dahinter in den Windschatten des Brasilianers und schlüpfte gleich mit durch. Als der Scuderia-Pilot kurz darauf in die Box abbog, war für Perez der Weg frei - mit diversen schnellsten Runden machte er anschließend Jagd auf die Spitze. Wäre das Rennen noch länger gegangen, wer weiß, wo es für ihn noch hätte hingehen können - eine eindrucksvolle Leistung vom Sauber-Mann, der überdies erstmals ein Rennen in Kanada bestritt und sich dafür hervorragend schlug.
Sebastian Vettel: Irgendwie soll es für Red Bull und Sebastian Vettel in Kanada einfach nicht sein - wie schon im Vorjahr konnte der Deutsche trotz der bestmöglichen Ausgangsposition nicht den Siegerpokal aus Montreal mit nach Hause nehmen. Nach der Pole-Position vom Samstag und dem starken Start, bei dem Vettel die Führung mühelos behauptete, schien bereits alles angerichtet - doch nach dem, im Vergleich zu seinen Verfolgern, früheren ersten Stopp, lag er nur noch auf P3. In der Schlussphase orientierte man sich an der Ferrari-Strategie, wollte das Durchfahren mit einem Stopp wagen. Diese Taktik ging nicht auf. Immerhin sah man den Fehler rechtzeitig ein, um mit einem zweiten Reifenwechsel Schlimmeres zu verhindern und zumindest Alonso wenige Kilometer vor dem Ziel noch abzufangen. Ein mehr oder weniger sicheres Podium warf das Weltmeisterteam durch die falsche Entscheidung in Kanada aber trotzdem weg.
Fernando Alonso: Nachdem der Spanier am Start seinen dritten Platz hielt, konnte er durch längeres Fahren vor dem ersten Stopp sogar kurzzeitig die Führung ergattern, ehe er sich hinter dem mit bereits aufgeheizten Reifen und dem DRS-Vorteil ausgestatteten Lewis Hamilton auf P2 einsortieren musste. Anschließend fuhr Alonso sich rund drei Sekunden Vorsprung auf Red-Bull-Verfolger Sebastian Vettel heraus. Als Hamilton 20 Runden vor dem Ende zum zweiten Boxenstopp herein kam, übernahm der Asturier abermals die Spitze - Ferrari entschied sich dann dazu, keinen weiteren Stopp mehr einzulegen und versuchte die Führung gegen den von hinten heranstürmenden Briten über die Zeit zu bringen. Zu groß war jedoch der Abbau der Reifen und sechs Runden vor dem Ziel musste sich Alonso seinem McLaren-Widersacher geschlagen geben. Anschließend brachen beim Doppelweltmeister die Rundenzeiten auf den bereits stark abgefahrenen, härteren Pneus dermaßen dramatisch ein, dass er auch noch Romain Grosjean, Sergio Perez und Vettel gewähren lassen musste. Fazit: Ferrari pokerte hoch - am Ende fiel man ebenso tief.
Nico Rosberg: Für den Wahl-Monegassen ging es in Montreal auf und ab. Angesichts des fünften Startplatzes dürfte der Deutsche mit P6 im Ziel wohl kaum zufrieden sein - gemessen an seinen Problemen in der Anfangsphase war das Resultat jedoch ordentlich. Früh im Rennen musste er in der DRS-Zone erst Felipe Massa, dann auch noch Paul di Resta passieren lassen. Nach dem ersten Reifenstopp wurde die Pace jedoch deutlich besser, es folgten sogar schnellste Rennrunden. Auf Rang neun kehrte er nach dem zweiten Service auf die Strecke zurück, profitierte dann von seiner freien Fahrt. Stark wie er sich anschließend erst Räikkönen, dann Perez schnappte. Ärgerlich hingegen der Vorfall mit Massa in der Schikane - da er abgekürzt hatte musste Rosberg den Brasilianer wieder passieren lassen, wobei aber auch Perez mit durchschlüpfte. Im Ziel fehlten ihm dann nur vier Zehntel auf den nächsten Ferrari, den von Fernando Alonso. Wäre das Rennen nur ein paar Kurven länger gegangen, hätte Rosberg den mit den Reifen hadernden Spanier sicher noch abgefangen.
Mark Webber: Kein besonders auffälliges Rennen vom Australier. An seine Form beim Sieg zuletzt in Monaco konnte er am Kanada-Wochenende nie anknöpfen. Auch im Rennen merkte man hin und wieder sein bereits am Samstag kundgetanes Unbehagen in der Schlussschikane. Immerhin zu Rennmitte lief es beim Red-Bull-Mann aber ganz gut, nach 30 von 70 Runden drehte er die zwischenzeitlich schnellste Umlaufzeit. Ein kleiner Fahrfehler auf der Rückseite des Circuit Gilles Villeneuve blieb unbestraft, Webbers Probleme mit dem Reifenabbau waren aber dennoch offensichtlich. Anders als Grosjean, der zwischenzeitlich viel Druck auf ihn ausübte, war eine Einstoppstrategie für ihn so nicht möglich, wenngleich mit dieser deutlich mehr drin gewesen wäre. Im Rennen war er am Sonntag aber auch einfach nicht schnell genug - Mitschuld daran trägt jedoch auch ein kleines Motorenproblem, dass ihn besonders in den ersten zehn Runden des Rennens behinderte.
Kimi Räikkönen: Die Erfolgschancen des Finnen wurden bereits durch eine wenig berühmte Qualifikation geschmälert. Überhaupt fehlte Räikkönen am ganzen Wochenende ein bisschen der Speed, gerade auch im Vergleich zu Stallgefährte Grosjean. Da die heißen Temperaturen am Sonntag dem Lotus aber entgegenkamen, waren auch für den Ex-Champ in Montreal Punkte drin. Mit dem DRS war er bereits in Runde 15 an Button vorbeigegangen, anschließend einer der Piloten, die am längsten auf der Strecke blieben. Im 41. Umlauf wechselte er für die letzten Runden auf die superweichen Pneus und kam vor Rosberg zurück auf die Strecke. Der Deutsche überholte ihn jedoch schon kurz darauf und der Weg des Kimi Räikkönen nach vorne war beendet. Nach dem Rennen beklagte er sich, hinter mehreren Leuten festgehangen zu sein - auch die seiner Meinung nach zu kurze DRS-Zone schmeckte ihm nicht. In erster Linie muss er aber wohl an seiner Quali-Pace arbeiten.
Kamui Kobayashi: Auch der Japaner setzte in Montreal auf einen eher späteren ersten Stopp. Geplant war dies so allerdings nicht - ursprünglich hatte Sauber für Kobayashi eine andere Wahl getroffen, änderte die Taktik dann jedoch kurzerhand zu einer Einstoppstrategie, weil der Japaner keine freie Fahrt hatte. 46 Runden lang blieb er so auf demselben Satz weicher Reifen und kam schlussendlich als Neunter ins Ziel. Mit zwei weiteren WM-Punkten rundete er ein großartiges Teamergebnis für die Schweizer ab - auch mit seinem Auto wollte er nach Rennende zufrieden sein, wenngleich der viele Verkehr ein besseres Resultat für ihn am Sonntag verhinderte.
Felipe Massa: Die Leiden des Felipe M. gingen in Montreal in die nächste Runde, diesmal jedoch auf ungewohnte Art und Weise, war der Brasilianer das ganze Wochenende über doch wirklich schnell und gut unterwegs. Ansehnlich erkämpfte er sich bereits nach dem Start trotz großer Gegenwehr Rosbergs den starken fünften Platz. Traurig, dass er diese hervorragende Position durch einen selbstverschuldeten Dreher schon kurze Zeit später wieder hergab. Immerhin stecke er anschließend nicht auf, obwohl er auf Rang zwölf zurückgefallen war. Da sich nach seinem Missgeschick Vibrationen an den Reifen des Ferrari bemerkbar machten, kam er in Runde 13 als erster Pilot im Feld an die Box und wechselte die Pneus. Auf der härteren Mischung ließ er im Mittelstint mit beachtlichen Zeiten aufhorchen. Gegen Ende des Rennens bauten die Reifen allerdings zu stark ab, weshalb er ein zweites Mal an die Box fahren musste - hätte er dabei etwas früher gestoppt, wäre er womöglich auch noch vor Kobayashi geblieben und hätte mehr als einen Punkt ergattern können.
Paul di Resta: Ein enttäuschendes Resultat für den Schotten. Dabei war der Kanada GP für Di Resta so gut losgegangen: Am Ende von Runde drei ging er auf der langen Geraden an Rosberg vorbei, als sich kurze Zeit später auch noch Massa wegdrehte, war er schon Fünfter. Als dann jedoch die superweichen Pneus sehr stark abbauten, zog das Team den ersten Stopp ihres Piloten vor. Auf den weichen Reifen hatte dieser dann aber nicht mehr die Pace, um der unmittelbaren Konkurrenz wirklich nennenswert Paroli zu bieten. Für Di Resta entwickelte sich das Rennen somit zu einem Grand Prix der verpassten Chancen.
Nico Hülkenberg: Ähnlich durchwachsen wie seinem Teamkollegen lief es auch bei Nico Hülkenberg. Der Emmericher erlebte einen eher ruhigen Nachmittag, konnte auf Grund der limitierten Pace seines Autos die Punkteränge vor ihm aber nicht wirklich angreifen. Es fehlte einfach der Speed - zudem litt man mehr unter den abbauenden Reifen als die Konkurrenz. Auch mit der Strategie war Hülkenberg unglücklich, der anders als etwa die am Ende viel besser platzierten Sauber-Piloten zweimal stoppte.
Pastor Maldonado: Der Heißsporn aus Venezuela ruinierte sich sein Rennen bereits im Qualifying am Samstag. Am Ende von Q2 drehte er sich auf seinem schnellen Versuch am Ausgang der finalen Schikane spektakulär - Mauerkontakt mit der Wall of Champions inklusive. Vom ohnehin schon schlechten Startplatz 17 ging es auf Grund eines Getriebewechsels für das Rennen am Sonntag dann noch einmal fünf Positionen zurück. Immerhin kam er auf P19 aus der ersten Rennrunde zurück - danach gestaltete sich der Fortschritt aber schon schwieriger. Sein später erster und einziger Stopp in Runde 30 blieb im Verkehr von Montreal unbelohnt. Besonders in der Anfangsphase steckte er hinter den beiden Toro-Rosso-Piloten fest. Dabei verlor Maldonado nicht nur Zeit, sondern machte sich auch noch die Reifen kaputt. Lediglich sein letzter Stint war dann gut - daran, dass er das im Auto zweifelslos vorhandene Punktepotenzial nicht nütze, war er nach dem Zeittraining aber selbst schuld.
Daniel Ricciardo: Der Australier wurde am Start auf der engen Strecke ein bisschen zwischen den Gegnern eingeklemmt und verlor so ein paar Positionen. Später mangelte es ihm an Grip - immerhin sah Ricciardo in Kanada aber die Zielflagge und auch auf die Pace seines Boliden in der zweiten Rennhälfte dürfte sich aufbauen lassen. Um die Top-10 anzugreifen, war man bei der Scuderia aber zu weit von der Musik entfernt.
Jean-Eric Vergne: Kein gutes Wochenende für den Franzosen, der nach einem Dreher am Samstag bereits viel Trainingszeit versäumte. Zwar war seine Rennpremiere auf dem Circuit Gilles Villeneuve anschließend noch ganz anständig verlaufen, das Ergebnis am Ende aber trotzdem enttäuschend. Neben dem mangelnden Speed seines Boliden, war das aber auch der Tatsache zuzuschreiben, dass Vergne eine Durchfahrtsstrafe für das Übertreten der Geschwindigkeit in der Box erhielt. Die Schuld dafür lag jedoch weniger beim Rookie selbst, als bei einem technischen Problem am Speedlimiter.
Jenson Button: Das nächste katastrophale Wochenende für den Briten. Während Teamkollege Hamilton mit seinem Sieg eindrucksvoll die Pace des McLaren unter Beweis stellte, rätselt der Weltmeister von 2009 nach wie vor über seine anhaltende Formkrise. Bereits am Samstag lief es nicht gut, das Rennen war jedoch ein weitaus größerer, negativer Höhepunkt. Völlig fehlgeleitet auch die Strategie Buttons, die so gar nicht aufgehen wollte. Auf den harten Pneus gestartet kam er in Runde 16 zum Wechsel auf die superweichen Pneus an die Box. Bei seinem nächsten Besuch beim Team von McLaren war er 14. und wechselte erneut auf die extrem weichen Gummis, auf denen bei ihm am Sonntag scheinbar gar nichts ging. Warum der Speed nicht da war, konnte er sich anschließend nicht erklären - ebenso wenig wie die Tatsache, warum seine Reifen schneller als erwartet abbauten.
Bruno Senna: Der Neffe des legendären Ayrton Senna beklagte auf dem Circuit Gilles Villeneuve einen ganz schlechten ersten Reifensatz. Auf diesem fehlte ihm zu Beginn klar die Pace und auch ein vernünftige Balance hatte er lange nicht. Auf den weichen Reifen habe sich dieser Umstand dann zwar gebessert, die davor bereits verlorene Zeit war aber schon zu viel, so dass nach vorne nichts mehr ging - da die Abstände groß blieben, ein Safety-Car ganz untypisch für den Kanada GP ausblieb, blieb auch die Aufholjagd Sennas erfolglos.
Heikki Kovalainen: Der finnische Routinier startete auf den superweichen Reifen in den Grand Prix und stoppte zwei Mal. Zwar setzte er sich wie so oft im internen Rennen der Caterhams gegen Teamkollege Vitaly Petrov durch, zufrieden wollte er damit am Ende eines nach einer Aussage ereignislosen Nachmittags nicht sein. Er habe einen guten Start gehabt und früh Senna überholt, dann aber mit den Reifen zu kämpfen. Den schnelleren Williams konnte er so nicht hinter sich halten. Auch von der allgemeinen Pace seines Autos war er etwas enttäuscht, hatte er sich doch eine bessere Performance erwartet.
Vitaly Petrov: Anders als sein Teamkollege war der Russe mit der Leistung in Kanada schon glücklicher. Auch Petrov setzte in Montreal auf zwei Stopps - mit der Arbeit des Teams beim Service war er dabei betont zufrieden. Auch hätten die Reifen trotz der hohen Streckentemperaturen nicht allzu stark abgebaut - für ihn eine Leistung, auf die man aufbauen kann.
Charles Pic: Der Neuling war froh, bei seinem ersten Auftritt auf dem für ihn bis dato noch unbekannten Circuit Gilles Villeneuve ins Ziel zu kommen. Weniger glücklich wollte Pic aber mit der Pace seines Autos sein, war Marussia am Wochenende doch zu großen Teilen das langsamste Team. Gut verlaufen sei immerhin sein Start - danach habe er sich vor allem darauf konzentriert, das Auto in einem Stück ins Ziel zu bringen.
Timo Glock: Schon nach vier Runden verlor der Deutsche auf Grund zu hoher Motortemperaturen Leistung. Nach 15 Runden verlor Glock dann auch noch Temperatur in den Reifen und musste relativ früh an die Box kommen. Wieder auf der Strecke, machten ihm vor allem die vielen blauen Flaggen das Leben schwer. Beendet war sein Rennen schließlich, als sich an der linken Vorderbremse extremer Verschleiß bemerkbar machte. Da die Bremsscheibe schon bald komplett kaputt war, stellte der Marussia-Pilot seinen Wagen zwölf Runden vor dem Ziel ab.
Michael Schumacher: Nach dem nicht ganz geglückten Qualifying lief es für den Mercedes-Piloten auch im Rennen nicht besser. Zwar wechselte Schumacher bereits in Runde 13 auf härtere Reifen, doch die Hoffnung, dass ihn der zeitige Boxenstopp nach vorne spülen würde, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil: Nach dem Reifenwechsel musste der 43-Jährige Felipe Massa passieren lassen und rieb sich danach in Zweikämpfen mit Kamui Kobayashi auf. Mit einem Verbremser zog er zwar kurzzeitig am Sauber-Fahrer vorbei, gegen den anschließenden Konter auf der Geraden war er wegen des hochgestellten Heckflügels des Japaners aber machtlos. Und es kam noch schlimmer: Sein DRS machte Schumacher einen Strich durch die Rechnung und ließ sich nicht mehr in die Ausgangsstellung zurückklappen. Der Schaden ließ sich trotz erneuter Boxenanfahrt nicht mehr reparieren und der Mercedes-Fahrer musste seinen Boliden nach 43 Runden abstellen.
Pedro de la Rosa: Im Qualifying hatte de la Rosa mit Platz 18 noch für ein Ausrufezeichen gesorgt - doch im Rennen konnte der spanische Routinier seinen 'Höhenflug' nicht fortsetzen. Wegen Bremsproblemen musste er seinen Boliden bereits nach 24 Runden in der Garage parken. Alle Versuche, den starken Verschleiß der Bremsbeläge zu stoppen, blieben erfolglos. De La Rosa räumte zwar ein, dass das Sicherheitsrisiko mit den abbauenden Bremsen zu groß gewesen sei, der Stachel der Enttäuschung saß beim 41-Jährigen dennoch tief. "Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl deswegen", sagte er. "Wir hatten das beste Wochenende des Jahres. Wir lagen vor Marussia und waren dicht hinter den Caterhams."
Narain Karthikeyan: Für den Inder stand das Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve unter keinem guten Stern. Vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen leistete er sich bereits in der 23. Runde einen Dreher und konnte seinen Boliden in der Folge nicht mehr weiterbewegen. Karthikeyan, der nachlassende Bremsen für seinen Ausrutscher verantwortlich machte, war damit der erste Fahrer, der das Rennen vorzeitig beenden musste.
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