Nach 16 Jahren ist wohl Feierabend in der Formel 1 für Jarno Trulli. Caterham ersetzte den F1-Veteranen durch Vitaly Petrov. Wir blicken zurück auf Trullis die lange Karriere in der Formel 1. Viel Spaß beim Durchblättern.
Am Anfang war der Kartsport - so auch bei Trulli. Über den Einsteigersport schaffte er es 1993 in die italienische Formel 3. Nach einem Abstecher in die britische F3, landete Trulli 1995 in der deutschen Formel-3-Meisterschaft. Ein Jahr später schnappte er sich den Titel und war gleichzeitig bei Testfahrten für Benetton dabei - der Türöffner für die Formel 1.
Minardi nahm den talentierten Italiener 1997 unter Vertrag und Trulli war im Laufe des Jahres immer wieder für Achtungserfolge gut. Das fiel auch Alain Prost auf, der Trulli während der Saison verpflichtete als Ersatz für den verunglückten Stammfahrer Olivier Panis. Bei Prost GP fuhr Trulli zwischen 1997 und 1999 in 38 Rennen elf Mal in die Punkte. Das Highlight: Platz 2 beim Großen Preis von Europa 1999 hinter Johnny Herbert.
Für das Jahr 2000 suchte Trulli eine neue Herausforderung und wechselte zu Jordan, wo er sich ein besseres Auto erhoffte. In seinen zwei Jahren an der Seite von Heinz-Harald Frentzen sollte es jedoch auch nicht mit dem ersten Sieg des Italieners klappen. In seiner Debüt-Saison für Jordan sammelte Trulli 18 Punkte und beendete das Jahr auf Gesamtrang 6 - immerhin setzte er sich gegen seinen deutschen Teamkollegen durch. Ein Jahr später reichte es für Trulli nur zu Platz 9.
Trullis nächste Station in der F1 hieß Renault. Drei Jahre lang sollte der heute 37-Jährige an der Seite von Jenson Button und Fernando Alonso an den Start gehen - mächtige Teamkollegen, die Trulli häufig in Schach hielten. 2002 sammelte hatte Trulli den Briten zwar im Qualifying im Griff, sammelte allerdings weniger Punkte.
Button wurde 2003 durch den bisherigen Ersatzpiloten Alonso an der Seite von Trulli ersetzt. Der spätere Doppelweltmeister fuhr in seiner zweiten F1-Saison überhaupt gleich zum ersten Sieg und beendete die Saison schließlich als Sechster. Trulli gelang es nicht, den schnellen Spanier im Zaum zu halten.
Ein Jahr später sollte es dann aber endlich klappen: Trulli feierte in Monaco den ersten und bislang letzten Sieg seiner Formel-1-Karriere. Damit brach er gleichzeitig den Winning Streak von Michael Schumacher, der 2004 die ersten fünf Saisonrennen gewonnen hatte. Der Lohn für Trulli: drei Rennen vor Schluss ersetzte ihn Flavio Briatore durch Jacques Villeneuve.
Noch vor dem Ende der 2004er Saison fand Trulli allerdings sein neues sportliches Zuhause bei Toyota. Insgesamt blieb Trulli fünf komplette Saisons bei den Japanern. Es sollte stark losgehen an der Seite von Michael Schumacher: Trulli führte Toyota 2005 dank mehrerer Podiumsfahrten zu Platz 4 in der Konstrukteurswertung und behielt die Oberhand gegen Schumacher. Dann ging es abwärts.
2006 lief bei Toyota kaum etwas zusammen, Trulli landete am Ende auf dem enttäuschenden 12. Platz. 2007? Das gleiche Spiel, Gesamtrang 13. Im Folgejahr ersetzte Timo Glock Landsmann Schumacher, doch Trulli blieb weiter die Nummer 1 bei Toyota. Sein persönlicher Höhepunkt war Platz 3 beim Frankreich GP, schlussendlich fuhr er in der WM auf Platz 9. 2009 lief es noch besser für den Italiener. Drei Podiumsplätze bedeuteten am Ende Gesamtrang 8.
Zum Saisonende zog sich Toyota aus der Formel 1 zurück, Trulli kam beim Einsteiger-Team Lotus unter. Zwar setzte sich die Truppe von Tony Fernandes als bestes der drei neuen Teams durch, doch Trulli und Teamkollege Heikki Kovalainen fuhren meist nur um die goldene Ananas. Währen Trulli im Qualifying kein Land gegen den Finnen sah, sorgte er 2011 mit zwei 13. Plätzen dafür, dass Team Lotus die WM als Zehnter abschloss und dadurch ein hübsches Sümmchen Geld von der FIA kassierte.
Schließlich wurde Trulli nach den ersten Testfahrten 2012 in Jerez durch Vitaly Petrov ersetzt. Gerüchten zufolge sollen Sponsoren des Russen Trulli aus seinem bestehenden Vertrag rausgekauft haben.
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