Vitantonio Liuzzi: Der Italiener machte sich sein Heimspiel selbst kaputt - zudem riss er nach seinem Dreher und dem Einschlag in die Autos in der ersten Schikane auch Rosberg und Petrov mit ins Aus und beeinträchtige zudem die Rennen von Buemi und Barrichello. Von der Rennleitung setzte es im Anschluss an den Grand Prix daher eine Strafe für Liuzzi. Beim nächsten Lauf in Singapur wird der HRT-Pilot in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten versetzt. Da half es auch nichts, dass er meinte, Lotus-Pilot Kovalainen habe eine Mitschuld an seinem Unfall.
Vitaly Petrov: Wie Rosberg, wurde auch der Russe unverschuldet aus dem Rennen geworfen. Liuzzis HRT schlug mit voller Wucht in seinen Lotus-Renault ein. Zum Glück passierte allen beteiligten Personen bei dieser heftigen Aktion nichts. Immerhin im Qualifyin konnte der 26-Jährige mit Startplatz sieben sein Potenzial unter Beweis stellen. Petrov war an diesem Wochenende mit seinen Gedanken aber wohl ohnehin woanders und in der Heimat - in Andacht an die Opfer des schlimmen Flugzeug-Unglücks in Russland trug er in Monza einen schwarzen Helm.
Nico Rosberg: Für den Silberpfeil-Star wäre im Rennen wohl viel drin gewesen - immerhin war er zusammen mit Bruno Senna als einziger Pilot aus dem Top-10-Qualifying auf der härteren Reifenmischung gestartet und hätte so mit den weichen Pneus besonders in der Endphase des Rennens noch für Furore sorgen können. Dass es dazu nicht kam, hatte Vitantonio Liuzzi zu verantworten. Der Italiener drehte sich in der ersten Kurve in die hilflose Konkurrenz und beendete mit dem harten Einschlag frühzeitig Rosbergs Rennen.
Jerome D'Ambrosio: Der Belgier verlor bereits auf der Einführungsrunde seinen zweiten Gang. Nach dem Start weiteten sich die Probleme am Virgin aus und der Rookie musste bereits nach einer Runde an die Box kommen und aufgeben.
Mark Webber: Vor dem Rennen in Monza war der Red-Bull-Star noch erster Verfolger von Teamkollege Vettel. Bei der Kollision mit Massa in der ersten Schikane hatte sich der Australier jedoch seinen Frontflügel beschädigt. Auf seinem Weg zurück an die Box klappte dieser dann ganz unter das Auto und blockierte die Reifen - der Abflug in der Parabolica war damit vorprogrammiert. Webber hatte sogar noch Glück, nicht einen der Konkurrenten um ihn herum zu treffen. Im Kiesbett von Monza endeten aber in jedem Fall alle noch so kleinen, aber noch dagewesenen Titelträume des Australiers. Ein bitteres Ende für Webber.
Adrian Sutil: Der Deutsche musste bereits am Start Federn lassen und auf Grund des Unfalls in Kurve 1 durch das Kiesbett ausweichen. Dabei verlor er viele Position. Etwas später musste Sutil seinen Boliden mit einem Hydraulikdefekt dann ganz am Streckenrand abstellen. Force India konnte zwar in Person von Paul di Resta wichtige Punkte einfahren, für Sutil war der Auftritt in Italien aber ein trostloses Wochenende.
Kamui Kobayashi: Auch das Rennen des Japaners wurde auf Grund der Schwierigkeiten mit dem Getriebe am C30 in Monza vorzeitig beendet. Dass man nun in der Konstrukteurs-WM hinter Verfolger Force India fiel und abermals viele mögliche Punkte herschenkte, schmerzte besonders. WM-Zähler waren zum Zeitpunkt der Sauber-Ausfälle in jedem Fall drin.
Sergio Perez: Beide Sauber-Piloten ließen dem schlechten Qualifying einen guten Rennstart folgen. Dann kam jedoch relativ früh das Aus auf Grund eines noch nicht genau definierten Getriebeproblems. Ein enttäuschendes Wochenende für beide Piloten des Teams aus Hinwil.
Daniel Ricciardo: Der Rookie kam bereits am Start nicht los. Das Auto schaltete in das Anti-Stall-Programm, dann in den dritten Gang und schließlich ging der Motor komplett aus - der HRT wurde daufhin in die Box geschoben, wo die Reparatur ganze 18 Minuten in Anspruch nahm. Danach schickte man den Australier zwar noch einmal auf die Strecke, um ihn wertvolle Erfahrung sammeln zu lassen - mit 14 Runden Rückstand im Ziel, schaffte er es aber nicht einmal mehr in die Rennwertung.
Timo Glock: Der Deutsche war mit seinem Rennen zufrieden. Der Auftritt in Monza sei in Ordnung, das Auto hingegen ab einem gewissen Punkt im Rennen schwierig zu fahren gewesen. Das wollte Glock mit seinem Team nun einmal analysieren, um in Zukunft noch bessere Ergebnisse als den 15. Platz zu schaffen.
Jarno Trulli: Für den Lokalmatador war es ein turbulentes Rennwochenende. Besonders positiv war seine Vertragsverlängerung mit Team Lotus für das nächste Jahr. Im Rennen lief es dann auch nicht so schlecht für den Italiener, der nach Felipe Massas Dreher in der ersten Schikane jedoch ausweichen musste und so viel Zeit verlor. Das tat er im Anschluss dann auch noch im Verkehr und beschädigte sich dabei zudem seinen Frontflügel. Teamkollege Kovalainen war für Trulli in Monza daher nicht zu schlagen.
Heikki Kovalainen: Der Finne zeigte in Monza abermals ein gutes und solides Rennen. Besonders zufrieden war er mit der Arbeit seiner Boxen-Crew bei den Stopps. Glück hatte er jedoch beim Start, denn auch der Lotus-Pilot war in den Liuzzi-Zwischenfall verwickelt und beinahe hätte der HRT-Italiener auch ihn abgeschossen.
Rubens Barrichello: Der Routinier hatte am Start Pech. Zwar wurde der Brasilianer vom sich ins Feld drehenden Liuzzi nicht getroffen - er musste jedoch stark abbremsen und dann sogar anhalten, da ihm die beschädigten Fahrzeuge von Petrov und Rosberg den Weg blockierten. Beim Versuch sich an den Wracks vorbeizuschlängeln beschädigte er sich dann zu allem Überfluss auch noch den Frontflügel und verlor so noch mehr Zeit. Am Ende reichte es im schwachen Williams dann lediglich noch für Platz zwölf.
Pastor Maldonado: Der Neuling aus Venezuela erlebte einen wenig spannenden, ersten italienischen Grand Prix. Die Pace für Punkte hatte der Williams auf dem High-Speed-Kurs einfach nicht. Lediglich im ersten Stint lief es beim GP2-Champion von 2010 noch gut - mehr als Platz elf war am Ende aber nicht drin.
Sebastien Buemi: Der letzte Punkt des Tages ging an den Schweizer. Ganz glücklich war dieser damit beim Heimspiel seines Teams aber trotzdem nicht, denn Stallkollege Alguersuari zeigte, was in Monza mit dem Boliden aus Faenza alles möglich war. Dass Buemi das nicht schaffte, lag aber auch daran, dass er im Startgetümmel im Zuge des Liuzzi-Unfalls am Heck getroffen wurde und danach doch eingie Probleme an seinem Auto hatte.
Bruno Senna: Der Neffe des legendären Ayrton Senna konnte sich in seinem erst zweiten Rennen für Lotus-Renault die ersten WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere sichern. Dementsprechend groß war im Anschluss an das Rennen die Freude beim Brasilianer, der auch auf Grund seines guten Qualifyings und der richtigen Reifenstrategie in die Punkte fuhr. Nach dem Chaos am Start war Senna zwischenzeitlich auf den 18. Rang zurückgefallen, da er der Unfallstelle ausweichen musste. Durch den Start auf der härteren Mischung, konnte der 27-Jähige am Ende des Rennens dann auf den weichen Pneus aber gut auf die Konkurrenz aufholen. Stark auch sein Manöver gegen Buemi - da von hinten der zweitplatzierte Button nahte, konnte der Schweizer nicht mehr kontern, sondern musste den McLaren überrunden lassen. Am Schluss hätte Senna dann sogar noch fast Paul di Resta abgefangen.
Paul di Resta: Der Schotte rettete Force India in Monza den Tag. Trotz des Ausfalls von Teamkollege Sutil, konnte der Rookie mit Platz acht wichtige Punkte für das Team holen. Dadurch übernahmen die Inder in der Konstrukteurs-WM den sechsten Platz - unter tatkräftiger Mithilfe des Sauber-Doppelausfalls. Di Resta selbst haderte in Italien höchstens mit seinen Starts. Sowohl beim Rennstart, als auch beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase verlor er einige Position. Am Ende hatte er Glück, dass das Rennen nur 53 Runden dauerte. Von hinten holte Senna auf den weichen Reifen mit riesigen Schritten auf.
Jaime Alguersuari: Für den Spanier war der siebte Rang in Monza das bisher beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere. Der Toro-Rosso-Pilot machte am Sonntag immerhin elf Plätze im Vergleich zur Startaufstellung gut - losgefahren war der 21-Jährige von Position 18. Abermals zeigte er am Sonntag also eine tolle Aufholjagd und hielt sich aus dem ganzen Getümmel und Chaos in der Anfangsphase heraus. Das zahlte sich aus und wurde mit wertvollen Punkten beim Heimspiel der Scuderia belohnt.
Felipe Massa: Am Ende musste der Brasilianer mit Platz sechs zufrieden sein. Früh im Rennen war er in der ersten Schikane mit Mark Webber aneinander geraten und hatte sich gedreht. Die Aufholjagd im Anschluss konnte sich sehen lassen und Massa fand recht schnell wieder zurück in die richtige Spur. Viel mehr war nach dem Zwischenfall vor dem Ferrari-Heimpublikum aber nicht drin. Ein Podest schien vor dem Hintergrund, dass Alonso das von der besseren Startposition aus, trotz anfänglicher Führung, nur mit knapper Not schaffte, für Massa in Italien eigentlich nicht drin.
Michael Schumacher: Der Rekordweltmeister zeigte in Monza, nach dem starken Auftritt zuletzt in Spa, die nächste Glanzleistung. Nach einem hervorragenden Start lag der Deutsche bereits in den Top-3. Dann folgte der lange und sehenswerte Zweikampf mit Hamilton, der nur kurz durch den schnelleren Button unterbrochen wurde. Heikel wurde es, als der Silberpfeil-Star auf Grund seiner vielen Linienwechsel Hamilton einmal aufs Gras drängte. Beide Fahrer und die Rennleitung sprachen im Anschluss jedoch von gesundem "Racing", weswegen es keinen Ärger gab. Dass Ross Brawn Schumacher aus Angst vor einer Strafe via Funk dann jedoch anwies, dem Konkurrenten genügend Platz zu lassen, konnte Hamilton unterm Strich zu seinem Vorteil nützen. Die McLaren-Pace war für Mercedes in Monza auf Dauer aber ohnehin nicht drin und P5 somit das Maximum.
Lewis Hamilton: Der McLaren-Pilot war nach dem Rennen richtig angefressen, wenngleich er gute Miene zum bösen Spiel machte. P4 war nach dem zweiten Startplatz vom Vortag viel zu wenig. Doch Hamilton hatte es in Monza selbst in der Hand. Er fand keinen Weg vorbei an Schumacher und verlor hinter dem Mercedes eine Menge Zeit. Dass ein Überholmanöver aber möglich war, machte ihm direkt vor seinen Augen eindrucksvoll Stallkollege Button vor. Als Hamilton nach dem langen und harten Kampf dann endlich vor dem Rekordweltmeister lag, ging ihm die Zeit aus, um noch das Podium anzugreifen. In der WM-Wertung liegt der Brite derzeit nur auf Rang fünf - kein gutes Wochenende für Hamilton.
Fernando Alonso: Der Spanier belohnte sich beim Ferrari-Heimspiel selbst und gab mit seinem Podestplatz den roten Fan-Massen Grund zum Jubel. Die Tifosi waren mit dem versöhnlichen Abschluss des Italien-Wochenendes zufrieden und Alonso durfte sich einen wohlverdienten Schluck aus der Champagner-Flasche genehmigen. Zur Wiederholung des Triumphes aus dem Vorjahr reichte es zwar nicht - dafür war der Ferrari zu langsam - doch eine Glanzleistung zeigte Alonso trotzdem. Besonders sein Blitzstart von P4 an die Spitze sorgte auf den vollbesetzten Tribünen für viel Applaus. Am Ende wurde es mit dem von hinten nahenden Lewis Hamilton zwar noch einmal knapp, doch der Asturier behielt wie gewohnt die Nerven und rettete sich als Dritter ins Ziel.
Jenson Button: Dem Briten bleib am Ende einmal mehr nur die Gratulation an den schnellen Sieger von Red Bull. Das Rennen des McLaren-Stars konnte sich aber auch sehen lassen. Zwar verlor der von P3 aus gestartete Weltmeister von 2009 am Start einige Position - diese machte er im weiteren Verlauf des Rennens jedoch eindrucksvoll wieder gut. Besonders stark sein Manöver gegen Schumacher vor der Variante Ascari. Während Teamkollege Hamilton sich fast das ganze Rennen hinter dem Rekordweltmeister abmühte, machte Button kurzen Prozess. Erst mit Hamilton selbst, dann mit Schumacher - Button pflügte nur so durch das Duo, wie das Messer durch die Butter. Er hatte an diesem Sonntag eben noch mehr vor, auch wenn es für den Sieg am Ende nicht mehr reichte.
Sebastian Vettel: Das Siegerpodest in Monza und die Vorzüge italienischer Triumphe kannte Sebastian Vettel durch seinen Toro-Rosso-Sieg 2008 ja bereits vorab. Kein Wunder also, dass der Heppenheimer im Rennen alles daran setzte, erneut die oberste Stufe des Podiums in Monza besuchen zu dürfen. Dafür war ihm diesmal auch ein hohes Risiko nicht zuwider, wie das gleichsam atemberaubende und siegbringende Manöver gegen Fernando Alonso auf der Außenseite der Curva Grande bewies. Die am Start verlorene Führung war somit schnell zurückerobert, der große Vorsprung mit einer Hand voll schnellsten Rennrunden im Anschluss leicht verwaltet. In Monza konnte wieder einmal gar niemand Vettel stoppen - die Titelverteidigung ist ihm nicht mehr zu nehmen und die mathematische Bestätigung dieser Tatsache kann er nun bereits in zwei Wochen in Singapur unter Dach und Fach bringen.
diese Formel 1 Bilderserie