Sebastian Vettel: Ein weiterer Schritt für den Doppelweltmeister in Richtung Titelverteidigung. In absolut souveräner Manier münzte der Red-Bull-Pilot seine 35. Pole Position in seinen 26. F1-Sieg um. Gleichzeitig wiederholte der 25-Jährige seinen Vorjahrestriumph auf dem Buddh International Circuit. Vettel setzte konsequent auf eine Ein-Stopp-Strategie, wie es die meisten im Vorfeld erwartet hatten. Sein Boxenstopp in der 34. Runde ging problemlos über die Bühne und am Ende überquerte er die Ziellinie mit komfortablen 9,4 Sekunden Vorsprung auf Alonso. Nur beim Start wurde ihm Teamkollege Webber im Ansatz gefährlich, doch der Australier ging den Weg in Kurve eins nicht zu aggressiv an und steckte zurück. Eine durchweg positive Leistung des Weltmeisters.
Fernando Alonso: Mit Platz zwei in Indien gelang dem Spanier ein großer Schritt in der Schadensbegrenzung. Dass er überhaupt in der Lage war, Red Bull zu jagen, verdankt er insgeheim McLaren. Schon der Start verlief besser als geplant, da er in Kurve drei an beiden McLaren vorbeigehen konnte. Anschließend konnte Alonso die Jagd auf Mark Webber beginnen, den er aufgrund von KERS-Problemen beim Red Bull-Piloten ohne Probleme überholen konnte. Sebastian Vettel war jedoch nicht mehr zu holen.
Mark Webber: Um beim Großen Preis von Indien einen der drei begehrten Podiumsplätze zu ergattern, musste der Australier lange Zeit kämpfen. Noch in der letzten Runde hatte der Red-Bull-Pilot einen Angriff von McLaren-Fahrer Lewis Hamilton abzuwehren und sicherte sich somit den dritten Rang - den furios fahrenden Fernando Alonso hatte er bereits zuvor passieren lassen müssen. Ein defektes KER-System bereitete Webber immer wieder Probleme. Den Positionsverlust von Startrang zwei zu Endergebnis drei machte er jedoch nicht alleine an den technischen Defekten fest. Die Konkurrenz zeigte sich deutlich stärker, mit Platz drei lieferte Webber ein ordentliches Rennen ab und kann damit zufrieden sein.
Lewis Hamilton: Gerade einmal sechs Zehntelsekunden trennten den Briten in Indien vom dritten Platz, den der mit KERS-Problemen kämpfende Mark Webber ins Ziel rettete. Hamilton war als erster Verfolger der beiden Red-Bull-Piloten ins Rennen gegangen, zog aber in der ersten Runde auf der langen Geraden gegen Fernando Alonso den Kürzeren, der den Windschatten nützte und sich am McLaren-Pilot vorbeischob. Trotz allem zog Hamilton nach dem Grand Prix ein durchwegs positives Fazit, da er schon lang nicht mehr so viel Spaß hatte, wie bei der Jagd auf Webber. Im Verlauf des Rennens stimmte die Pace seines McLaren-Boliden und auch die Reifen bereiteten keine Probleme, in der Box verlor der Brite jedoch etwas Zeit, da sein Lenkrad gewechselt werden musste. Hamilton konnte nur mehr mit der rechten anstelle der linken Hand in tiefere Gänge schalten, weshalb man sich beim ersten Stopp dazu entschloss, das Steuer auszutauschen. Mit Position vier brachte der McLaren-Pilot das Maximum ins Ziel.
Jenson Button: Von Rang vier gestartet zog der Brite bereits am Start an Teamkollege Lewis Hamilton vorbei und wagte sogar einen Angriff auf den zweitplatzierten Mark Webber. Anschließend lag Button lange Zeit auf dem dritten Platz, musste dann wegen eines nervösen Hecks jedoch erst Fernando Alonso, später auch Lewis Hamilton ziehen lassen. Das Tempo der Spitze konnte der McLaren-Pilot nicht mehr mitgehen und blieb wenig später auch hinter Romain Grosjean stecken. Am Ende belegte er Position fünf. Dennoch war Button der Einzige, der Vettel noch einmal schlagen konnte: in der letzten Runde schnappte der Brite dem Doppelweltmeister die schnellste Rennrunde weg.
Felipe Massa: Im Gegensatz zu den vorherigen Rennen konnte der Brasilianer auf dem Buddh International Circuit nicht mit seinem Teamkollegen Fernando Alonso mithalten. Immerhin verteidigte der Ferrari-Pilot seinen sechsten Startplatz bis ins Ziel, obwohl Kimi Räikkönen ihm lange Zeit dicht auf den Fersen war und Massa am Ende Sprit sparen musste. Profitieren konnte er von dem fehlenden Top-Speed des Lotus-Piloten. Besonders clever zeigte sich Massa in einer Szene kurz nach dem Boxenstopp, als er eigentlich vor Räikkönen zurück auf die Strecke kam, ihn dann aber vor der dritten Kurve vorbei ließ. "Ich wollte auf der langen Geraden DRS haben", grinste er. "Als er das gemerkt hat, war es für ihn schon zu spät, denn ich habe eher gebremst und durfte dann mein DRS aktivieren."
Kimi Räikkönen: Der Lotus-Pilot fuhr beim Großen Preis von Indien ein frustrierendes Rennen. Obwohl Räikkönen ein gutes Auto zur Verfügung stand, schaffte er es mangels fehlendem Top-Speed nicht an Felipe Massa vorbei, der ihn während des gesamten Rennens aufhielt. Eine Fehlentscheidung in der Fahrzeugabstimmung machte Lotus auf dem Buddh International Circuit machtlos. Zwar zeigte die Mannschaft eine gute Kurvengeschwindigkeit, auf der Geraden reichte es allerdings trotz DRS und KERS nicht zum Überholen. Mit Rang sieben holte Räikkönen das Maximum aus seinem Fahrzeug heraus.
Nico Hülkenberg: Der Deutsche holte beim Heimrennen seines Rennstalls Force India das Maximum heraus. Nach Startposition 12 im Qualifying fuhr Hülkenberg im Rennen bis auf Rang acht nach vorne. "Mehr war nicht drin, daher bin ich ganz zufrieden", zeigte er sich anschließend zufrieden. "Das Team hat einen guten Job gemacht." Lediglich bei einem Boxenstopp verlor ‚Hulk‘ viel Zeit, als ihm ein Kameramann im Weg stand. Auch ein Bremsplatten sowie leichtes Untersteuern konnten ihn nicht stoppen. Erst gegen Ende des Rennens kam Romain Grosjean noch einmal näher, nicht jedoch vorbei. Eine gute Leistung des Deutschen, der in Abu Dhabi erneut die Punkteränge anpeilt.
Romain Grosjean: Ähnlich wie Kimi Räikkönen fehlte auch dem Franzosen der notwenige Top-Speed. Zwar schaffte er es, seinen zwölften Startplatz in Punkte umzuwandeln, ganz perfekt lief es aber auch bei Grosjean nicht. Besonders ärgerlich empfand er die Überrundung Schumachers, der ihn mehrere Runden lang aufhielt. Da er während des gesamten Rennens jedoch voll gepusht hat und ein 90-minütiges Qualifying gefahren ist, war Grosjean mit seinem Resultat zufrieden.
Bruno Senna: Der Brasilianer überzeugte in Indien mit einem soliden Rennen. Von Position 13 gestartet konnte Senna ordentliche und konstante Zeiten fahren und arbeitete sich so langsam nach vorne. Wenige Runden vor dem Ende zog er scheinbar mühelos am zehntplatzierten Rosberg vorbei und sicherte sich damit den letzten Zähler – für Senna der erste seit dem Europa-Finale in Monza. Ein guter Grund, die kommenden Saisonläufe optimistisch anzugehen.
Nico Rosberg: In Indien verpasste der Deutsche zum dritten Mal in Folge die Punkte, obwohl es bis wenige Runden vor dem Fallen der Zielflagge so aussah, als könnte Rosberg zumindest den zehnten Platz verteidigen, für den es einen Zähler gibt. Schlussendlich musste sich der Wiesbadener jedoch Bruno Senna geschlagen geben, was ihm keineswegs schmeckte. "Ich habe voll attackiert und dann fliegt Senna vorbei", zeigte sich Rosberg verärgert. "Nichts gegen Senna... aber dass Williams uns hier wegputzt..." Da man sich bei Mercedes dazu entschieden hatte, im letzten Teil des Qualifyings keine Runde mehr zu setzen, ging Rosberg lediglich vom zehnten Startplatz in den Grand Prix, was sich seiner Meinung nach als richtige Strategie herausstellte. Trotz all der negativen Ergebnisse in den letzten Wochen hat der Mercedes-Pilot noch nicht die Flinte ins Korn geworfen und geht voller Tatendrang in die letzten drei Saisonrennen – auch wenn klar ist, dass Mercedes deutlich an der Performance arbeiten muss…
Paul Di Resta: Der Schotte erlebte ein durchwachsenes Rennen und konnte sich im Heim-Grand-Prix seines Force India-Rennstalls um vier Plätze verbessern. Da er allerdings nur von der 16. Startposition in das Rennen gegangen war, reichte es für den Schotten erneut nicht für Punkte. Wirklich zufrieden dürfte Di Resta mit dem zwölften Rang daher nicht gewesen sein, obwohl er nach eigenen Angaben das Maximum herausholen konnte. Schon während des gesamten Rennwochenendes fand der Schotte nicht die perfekte Balance und kam somit nicht an die vor ihm fahrenden Senna und Rosberg heran. Dennoch hofft Di Resta uf Abu Dhabi und glaubt, schon in einer Woche Besserung zu finden.
Daniel Ricciardo: Schon am Start erlebte der Australier ein ereignisreiches Rennen. Von der schmutzigen Seite gestartet zog Paul di Resta bereits auf der Anfahrt zur ersten Kurve am Toro Rosso-Piloten vorbei. Auch von einem Getümmel in der vierten Kurve konnte er nicht profitieren. Anschließend gab Ricciardo alles, kam jedoch nicht mit den harten Reifen zurecht. Nach dem ersten Stopp, bei dem er auf die weichen Reifen wechselte, lief alles besser. Der Australier fand seinen Rhythmus, konnte den vor ihm liegenden Di Resta jedoch nicht mehr einholen und musste sich stattdessen gegen Kamui Kobayashi verteidigen. Am Ende belegte Ricciardo Rang 14.
Kamui Kobayashi: Der Japaner hatte in Indien mit reichlich Verkehr zu kämpfen. "Ich hatte im Rennen praktisch immer jemanden vor der Nase, aber einfach nicht das Tempo zum Überholen. Das war frustrierend", klagte der Sauber-Pilot. Eine kleine Kollision, bei dem er Pastor Maldonado den Reifen beschädigte, blieb für ihn ohne Folgen. Mehr als Rang 14 war somit nicht möglich, obwohl Kobayashi immerhin von Startposition 17 ins Rennen gegangen war. Nun möchte er sich bereits auf Abu Dhabi konzentrieren, wo schon am kommenden Wochenende der drittletzte Lauf der Saison ansteht.
Jean-Eric Vergne: Bereits am Start sorgte der Franzose nach seiner Berührung mit Michael Schumacher, bei der er dem Rekordweltmeister den Hinterreifen zerstörte, für Aufsehen. Nach einem Frontflügelwechsel an seinem Toro Rosso war für Vergne nicht mehr viel möglich. Dennoch gab er nicht auf und versuchte Runde für Runde weiter zu pushen. Mehr als Rang 15 war für den Toro Rosso-Piloten, der schon das gesamte Wochenende mit dem Fahrzeug haderte, allerdings nicht möglich. Schon für das kommende Rennen in Abu Dhabi hofft Vergne auf Besserung und Punkte.
Pastor Maldonado: Der Venezolaner fuhr in Indien ein solides Rennen und befand sich auf dem besten Weg zu einem Punkteergebnis. Als er versuchte, Kamui Kobayashi zu überholen, kam es zu einer leichten Berührung mit dem Frontflügel des Japaners - Maldonado musste sich mit einem Reifenschaden an die Box schleppen. So wurde er am Ende nur 16. und verpasste bereits zum 14. Mal in dieser Saison die Punkte. Dennoch konnte er dem Rennen auch etwas Positives abgewinnen, da sich die Pace des Williams deutlich verbesserte. In den letzten drei Rennen hofft Maldonado daher darauf, deutlich wettbewerbsfähiger zu sein.
Vitaly Petrov: Der Russe erlebte einen guten Start und konnte mit Kovalainen sowie den weiteren Konkurrenten vor ihm bis zum ersten Stopp Schritt halten. Die Pace und der Abbau waren auf dem ersten Satz Reifen gut, weshalb der Caterham-Pilot den ersten Stint verlängerte und auf eine Ein-Stopp-Strategie wechselte. Nach dem Stopp kam er direkt hinter Kovalainen wieder auf die Strecke und überholte diesen, als er von einem KERS-Problem geschwächt war. Danach lag er sogar auf Position 15, wurde letztendlich aber 17. Dennoch sei es ein tolles Rennen gewesen, in dem sich das Auto die ganze Zeit über gut anfühlte.
Heikki Kovalainen: Der Finne sprach von einem guten Start und dass er zu Beginn mit Sauber-Pilot Kamui Kobayashi mithalten konnte und so von den Autos hinter ihm wegzog. Ursprünglich seien auch bei ihm zwei Stopps geplant gewesen, aber aufgrund der Weise, wie sich das Auto verhielt, habe das Team den ersten Stint verlängert und auf einen Stopp umgeschwenkt. Dieser verlief problemlos, doch schon wenig später trat ein KERS-Problem auf, weshalb Kovalainen seinen Teamkollegen vorbeilassen musste. Danach sei es nur noch darum gegangen, das Auto ins Ziel zu bringen.
Charles Pic: Der Franzose, der nach 59 Runden nur einige Sekunden hinter den Caterham-Piloten ins Ziel kam, fuhr in Indien einen bemerkenswerten Grand Prix. "Nach dem enttäuschenden Qualifying war das heute ein tolles Rennen für mich", zeigte sich der Franzose zufrieden. Schon beim Start konnte Pic gleich fünf Plätze gewinnen und sich sichtbar vor Petrov halten. Erst in den folgenden Runden musste er die Caterhams wegen des fehlenden KERS ziehen lassen. In den letzten Runden hätte er den Rückstand auf Heikki Kovalainen aber wieder reduzieren können, bis die blauen Flaggen der Aufholjagd ein Ende setzten - eines der besten Rennen des Franzosen.
Timo Glock: Für den Deutschen hat sich die Reise nach Indien nicht gelohnt. Das Qualifying auf dem Buddh International Circuit verlief zwar noch ganz solide, im Rennen kam der Odenwälder aber deutlich hinter seinem Teamkollegen Charles Pic ins Ziel. Zwei Runden Rückstand waren sicher nicht das, was sich Glock vor dem Rennen ausgerechnet hatte. Schon in der ersten Kurve verlor er seine Position an die beiden HRTs, bevor er rundenlang hinter Vitaly Petrov festhing. Insgesamt war Glock mit seiner Pace nicht zufrieden, nachdem es am Freitag noch deutlich besser lief. Starke Vibrationen und viele blaue Flaggen rundeten ein enttäuschendes Rennen ab.
Narain Karthikeyan: Bei seinem Heimrennen hatte der Inder erneut mit seinem Fahrzeug zu kämpfen. Schon in der ersten Kurve beschädigte er sich im Getümmel den Frontflügel und hatte anschließend mit Balanceproblemen zu kämpfen. Wenig später teilte ihm das Team per Funk zudem mit, die Bremsen zu schonen. Während sich Karthikeyan immerhin ins Ziel retten konnte, flog Teamkollege De la Rosa mit einem Bremsdefekt ab. Am Ende belegte der HRT-Pilot mit zwei Runden Rückstand den letzten Platz.
Michael Schumacher: Schon im Qualifying strauchelte der Rekord-Weltmeister, musste sich mit Startposition 14 abfinden und zeigte sich anschließend sichtbar enttäuscht. Auch im Rennen ging das Debakel weiter: In der ersten Kurve geriet Schumacher mit Jean-Eric Vergne aneinander, der dem Mercedes-Piloten den rechten Hinterreifen aufschlitzte. Zwar schleppte er sich anschließend zurück an die Box, fiel jedoch bis ans Ende des Feldes zurück, wo er wenig später bereits überrundet wurde. Einer Untersuchung wegen Missachtung blauer Flaggen wurde nach dem Rennen nachgegangen – ohne Folgen. Wenige Runden vor dem Ende stellte Schumacher sein Fahrzeug vorzeitig ab und erlebte damit erneut ein enttäuschendes Wochenende.
Pedro de la Rosa: Der Spanier fuhr in Indien ein ruhiges Wochenende am Ende des Feldes. Während er im Qualifying noch Charles Pic und Teamkollege Narain Karthikeyan hinter sich lassen konnte, endete sein Rennen bereits vorzeitig in der Mauer, als rund 20 Runden vor dem Ende eine Bremsscheibe an seinem HRT brach.
Sergio Perez: Von Position acht gestartet, zeigte der Mexikaner in Indien ein Rennen zum Vergessen. Nachdem er beim Start zunächst Positionen verlor, konnte er auch zu Beginn des Rennens nicht seinen Rhythmus finden. Als er von Nico Hülkenberg überholt wurde, steuerte Perez seine Mannschaft zum ersten Reifenwechsel an. Beim anschließenden Überholmanöver gegen Daniel Ricciardo schlitzte sich der Sauber-Pilot seinen rechten Hinterreifen auf. Mit zerstörtem Reifen, aber scheinbar ohne Temporeduzierung raste er zurück in die Box. Schon nach einem Umlauf musste der Mexikaner seinen Sauber C31 mit einer Beschädigung am Heck abstellen.
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