Heute vor 10 Jahren: Die F1 startet in die Turbo-Hybrid-Ära

Diskussionen um neue Ära
Noch vor Beginn der Turbo-Hybrid-Ära herrschen Diskussionen. Wann soll das neue Motorenreglement kommen und wie? Der ursprüngliche Plan, die neuen Motoren 2013 einzuführen, wird verworfen. Auch ein 4-Zylinder-Konzept für den neuen Motor lässt die Formel 1 fallen. Stattdessen gehen die neuen Hybrid-Antriebe 2014 mit sechs Zylindern an den Start.

Zu komplizierte Technik
Ein Problem der neuen Motorengeneration: Sie ist zu kompliziert! Die Motorenhersteller setzen sich bei den Verhandlungen durch. Die Elektrifizierung der MGU-H durch den Turbolader bedeutet das Ende für unabhängige Motorenhersteller in der Königsklasse. Dieser Herausforderung sind nur große Hersteller wie Mercedes, Ferrari und Co. gewachsen.

Fehlstart?
Nach schier endlos scheinenden Diskussionen beginnt die Formel-1-Saison 2014 endlich mit den Testfahrten in Jerez. Doch ein guter Start in die neue Saison sieht anders aus. Nahezu alle Teams haben Probleme mit der neuen Technik. Sebastian Vettel und Red Bull, zuvor vier Mal in Folge Weltmeister, kommen kaum zu fahren. Das einzige Team, dass die neue Technik voll unter Kontrolle hat, scheint Mercedes zu sein.

Fuel-Flow-Probleme
Am 16.02.2014 startet die Formel 1 in ihre neue Ära. Wenig überraschend dominiert Mercedes das Geschehen. Lichtblick am Red-Bull-Horizont: Daniel Ricciardo. Der Australier fährt einen zweiten Platz ein, muss den aber kurz nach Rennende wieder abgeben. Ricciardos Bolide soll konstant die maximale Benzindurchflussmenge von 100kg/Stunde überschritten haben.

Beginn der Mercedes-Dominanz
Lewis Hamilton wird Weltmeister 2014. Mercedes war der Konkurrenz insbesondere durch den überlegenen Motor einen Schritt voraus. Red Bull hingegen fällt durch den Renault-Motor weit zurück. Sebastian Vettel verlässt das Team in Richtung Ferrari. In Milton Keynes beginnen die ersten, nach einem neuen Motorenpartner zu rufen.

Motorenkritik wird lauter
Nach der ersten Saison wird die Kritik an den neuen Motoren lauter. Sie sind zu teuer und zu komplex. Dazu fehlt der einst so laute Sound. "Batterien gehören ins Handy", erinnerte auch Sebastian Vettel. Die einst so stolze Königsklasse wird sogar vom eigenen Besitzer Bernie Ecclestone kritisiert.

McLaren-Honda-Desaster
Trotz großer Kritik nimmt sich ein mutiger Motorenhersteller ein Jahr nach der Einführung der Turbo-Hybrid-Ära dem schwierigen Projekt an. Honda steigt 2015 mit McLaren in die Formel 1 ein. Was als ambitioniertes Projekt begann, sollte sich nach nur wenigen Rennen als Horrorzeit für beide Parteien herausstellen. Der Honda-Motor war weder zuverlässig, noch konkurrenzfähig.

Mercedes-Dominanz ungebremst
Die Mercedes-Dominanz bleibt auch 2015 und 2016 ein Teil der Königsklasse. 2015 wird Lewis Hamilton Weltmeister, 2016 Nico Rosberg. Die Lage zwischen Red Bull und Renault wird unterdessen immer angespannter. Die Bullen drohen sogar mit einem Ausstieg, sogar ein Alternativmotor wird diskutiert. 2017 sollen sich immerhin zumindest die Autos massiv verändern.

Ferrari jagt Mercedes
Mit Einführung eines neuen Chassis-Reglements bekommt Mercedes erstmals seit 2014 Konkurrenz. Die neuen Herausforderer heißen Sebastian Vettel und Ferrari. Der Kampf ist zwar deutlich enger als in den Vorjahren, letztendlich halten Lewis Hamilton und Mercedes aber ihren Platz an der Sonne.

Red Bull stellt auf Honda um
2018 zeichnet sich im Titelkampf ein ähnliches Bild wie 2017. Ferrari beginnt stark, verliert im Laufe der Saison aber den Anschluss. Wieder machen Hamilton und Mercedes das Rennen. Bei Red Bull spielt sich im Hintergrund eine immens wichtige Änderung ab. Toro Rosso wechselt als Vorbote von Renault auf Honda-Motoren. Red Bull überzeugen die Japaner in ihrer ersten Saison mit dem Juniorteam. 2019 will auch Red Bull umsteigen.

Ferrari mit Motoren-Schummelei
2019 ist Mercedes dominanter und gewinnt erneut den Titel. Ferrari scheint nur auf Motorlastigen Kursen etwas entgegensetzen zu können. Auf den Geraden scheint der SF-90 fast zu schnell zu sein. Das erregt Aufsehen bei den Konkurrenten.

Aus die Maus für Party-Modus
Zu Beginn der Saison 2020 wird klar: Der Ferrari-Motor 2019 war nicht legal. Die FIA trifft eine Absprache mit den Roten hinter verschlossenen Türen und auf einmal rutscht die Scuderia ins Mittelfeld ab. Das macht es für Mercedes noch einfach. Lewis Hamilton sichert sich den siebten WM-Titel und das ganz ohne den berüchtigten "Party-Modus". Dieser erlaubte Mercedes im Quali einen speziellen Motormodus einzusetzen. Das ist Geschichte. Ab sofort müssen in Qualifying und Rennen derselbe Motormodus verwendet werden.

Motoren-Freeze
Ab der Saison 2022 soll die Motorenentwicklung zudem eingefroren werden. So kann Red Bull bis 2026 weiter mit den alten Honda-Motoren fahren. Honda hingegen entscheidet sich doch dazu, nicht ganz aus der Formel 1 auszusteigen und kümmert sich weiterhin um die Wartung der eigenen Aggregate.

Hamilton vs Verstappen
2021 folgt der große Titelkampf. Mercedes wird in der Fahrer-Weltmeisterschaft erstmals seit Beginn der Turbo-Hybrid-Ära knapp geschlagen. Max Verstappen krönt sich zum Weltmeister. Auch das Chassis-Reglement hat mit 2021 ein Ende. 2022 startet die Formel 1 in die Ground-Effekt-Ära-

Red-Bull-Dominanz
Mit Beginn des neuen Reglements beginnt auch eine erneute Red-Bull-Dominanz in der Formel 1. Die erste seit der Ära Sebastian Vettel und der Einführung der Turbo-Hybrid-Motoren. Max Verstappen gewinnt die Titel 2022 und 2023. Auch 2024 startet vielversprechend. Im Heck der Bullen steckt weiterhin der Honda-Motor.

Eine neue Motoren-Ära
Das Ende einer Ära. Mit der Saison 2025 geht die aktuelle Motoren-Ära in ihre letzte Saison. 2026 wird die MGU-H abgeschafft und der Motor wieder simpler. Auch Honda kehrt richtig zurück und wird Aston Martin mit Motoren versorgen. Dazu geht mit Audi ein weiterer deutscher Motorenhersteller an den Start. Red Bull kooperiert mit Ford und baut einen eigenen Motor.