Jean Alesi wird 50! Motorsport-Magazin.com gratuliert herzlich und blickt auf die bewegte Laufbahn des Franzosen mit italienischen Wurzeln zurück.
Nachdem sich Alesi in der International Formula 3000 einen Namen gemacht hatte, erhielt er 1989 die Chance, sich bei Tyrrell in der Formel 1 zu beweisen, wo er Michele Alboreto ersetzte. Bei seinem Debüt, das in seiner französischen Heimat stattfand, belegte er prompt den vierten Platz und deutete damit sein großes Potenzial an.
Alesi, der weiterhin in der F3000 antrat, absolvierte in diesem Jahr sieben weitere Grand Prix und beendete die Weltmeisterschaft mit acht Punkten als Neunter.
1990 bestritt Alesi die komplette Saison mit Tyrrell und belegte beim Saisonauftakt in Phoenix sensationell den zweiten Platz. Der Franzose lag mit seinem unterlegenen Wagen lange Zeit in Führung und lieferte sich mit Ayrton Senna ein hartes Duell um den Sieg.
In Monaco erreichte Alesi ebenfalls den zweiten Platz, womit er endgültig im Fokus der Spitzenteams stand. Schlussendlich entschied er sich für einen Wechsel zu Ferrari, wo er Teamkollege seines Landsmanns Alain Prost wurde, womit für Alesi ein Kindheitstraum in Erfüllung ging.
Alesi hatte sich gegen Williams entschieden, was sich rückblickend als Fehler herausstellte, da es die Mannschaft aus Grove war, die die Formel 1 in den kommenden Jahren dominieren sollte, während Ferrari nicht in der Lage war, kontinuierlich an der Spitze zu stehen. In seinem ersten Jahr bei der Scuderia erreichte Alesi drei dritte Plätze und beendete die Weltmeisterschaft als Siebter.
In der folgenden Saison erhielt Alesi mit Ivan Capelli einen neuen Teamkollegen und konnte seine Leistung aus dem Vorjahr mit zwei dritten Plätzen nahezu wiederholen.
1993 kehrte Gerhard Berger nach drei Saisonen bei McLaren nach Maranello zurück und sollte mit Alesi in den nächsten Jahren ein eingespieltes Team bilden.
1994 verletzte sich der Franzose bei Testfahrten in Mugello am Rücken und wurde für zwei Rennen von Nicola Larini vertreten. Mit vier Podiumsplatzierungen und dem fünften Rang in der Weltmeisterschaft fuhr Alesi seine bis dato beste Saison.
Das letzte Jahr bei Ferrari sollte den größten Erfolg des Franzosen bringen. Nachdem er schon zu Saisonbeginn zwei Mal auf dem Podium gestanden hatte, glückte ihm in Montreal an seinem 31. Geburtstag der einzige Sieg seiner Formel-1-Karriere. Mit 42 Punkten schnitt der Mann mit den sizilianischen Wurzeln so gut wie noch nie ab, kehrte Ferrari jedoch in weiterer Folge den Rücken.
Alesi und Berger wechselten zu Benetton und ersetzen dort Michael Schumacher, der sich Ferrari anschloss und die Scuderia zu neuen Höhenflügen führen sollte.
In seinem ersten Jahr bei Benetton fuhr Alesi acht Mal auf das Podium, für den ganz großen Wurf sollte es jedoch nicht reichen. Mit 47 Punkten und dem vierten Platz in der Endabrechnung absolvierte er die beste Saison seiner Karriere.
1997 sollte es weniger gut laufen. Während Berger in Hockenheim gewann, schaffte Alesi nur mehr fünf Mal den Sprung auf das Treppchen und fiel durch rücksichtsloses Fahren auf, was zu Lasten von David Coulthard und Eddie Irvine ging, mit denen er sich in Frankreich beziehungsweise Österreich hart duellierte. Nach zwei Jahren trennten sich die Wege von Alesi und Benetton und er schloss sich Sauber an.
In den beiden Jahren beim schweizerischen Privatrennstall erzielte Alesi lediglich elf Punkte und feierte 1998 mit dem dritten Platz in Belgien seinen größten Erfolg.
Im Jahr 2000 wechselte Alesi zu Prost Grand Prix, dem Rennstall seines ehemaligen Ferrari-Teamkollegen. Die Saison verlief enttäuschend und der Franzose sah in keinem Rennen die Punkteränge.
Deutlich besser sollte es 2001 laufen. Alesi beendete sämtliche Rennen und fuhr drei Mal in die Punkte, ehe er nach dem Deutschland GP allerdings durch Heinz-Harald Frentzen ersetzt wurde, der sein Cockpit bei Jordan verloren hatte.
Alesi wechselte seinerseits zu Jordan und bestritt die letzten fünf Saisonrennen ausgerechnet für jenes Team, mit dem er schon in der Formel 3000 erfolgreich war. Alesi sammelte in Spa als Sechster den letzten Punkt seiner F1-Laufbahn und beendete am Saisonende seine Karriere in der Königsklasse.
Da sich der Vollblutracer jedoch nicht auf das Altenteil zurückziehen wollte, ging er zwischen 2002 und 2006 für Mercedes in der DTM an den Start und gewann in dieser Zeit vier Rennen.
2008 und 2009 war der Franzose gemeinsam mit einigen ehemaligen Formel-1-Piloten in der Speedcar Series aktiv.
2010 ging Alesi in einem Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start und belegte gemeinsam mit Giancarlo Fisichella und Toni Vilander den vierten Rang in der GT2-Klasse.
Im Januar 2011 gab Lotus bekannt, dass Alesi künftig als Botschafter der Traditionsmarke auftreten werde. Darüber hinaus plante der Franzose beim Indy 500 des Folgejahres an den Start zu gehen.
Da der von Lotus befeuerte Wagen jedoch nicht konkurrenzfähig war, musste Alesi seinen Boliden bereits nach wenigen Runden abstellen. Im weiteren Verlauf des Jahres gab Lotus den Rückzug aus der IndyCar Series bekannt.
Am 18. Dezember 2012 erklärte Alesi seinen Rücktritt vom aktiven Motorsport. Seit 2013 fungiert er als Markenbotschafter für Pirelli.
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