Am kommenden Wochenende steht mit dem Großbritannien GP eines der traditionsreichsten Rennen auf dem Programm. Kurven wie Copse, Maggotts und Becketts sind legendär und lassen die Herzen der Motorsportfans höher schlagen. Motorsport-Magazin.com verrät, was sich in den letzten zehn Jahren auf dem ehemaligen Militärflughafen zugetragen hat.
2002: Im Qualifying fuhr Juan Pablo Montoya für Williams die Bestzeit ein, jedoch kam der Kolumbianer im Rennen nicht über den dritten Platz hinaus und musste dem Ferrari-Duo Michael Schumacher und Rubens Barrichello den Vortritt lassen. Die Siegerzeremonie musste aufgrund des Auftauchens von Flitzer Karl Power verschoben werden, der sich noch vor den Fahrern auf die Spitze des Podiums stellte.
2003: Rubens Barrichellos Start-Ziel-Sieg vor Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen wurde von Neil Horans Auftritt überschattet. Der Kilt tragende Priester überwand die Sicherheitszäune und machte die Hangar Straight unsicher. Horan brachte sich und die Piloten in Lebensgefahr als er den Autos entgegenlief und dabei Plakate mit Parolen wie "The Bible is always right" in die Kameras hielt. Der Priester konnte von einem Streckenposten gestoppt werden, löste jedoch eine Safety-Car-Phase aus.
2004: Wie vor zwei Jahren triumphierte Michael Schumacher in Silverstone. Er beendete das Rennen vor Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello, wobei der Finne McLarens erste Podiumsplatzierung der Saison einfuhr. Minardi entfernte aufgrund des Tods von Manager John Walton sämtliche Sponsorenlogos von seinen Boliden, was allerdings ohne die Zustimmung von Wilux geschah. Der niederländische Sponsor zog sich daraufhin zurück. Nach dem Grand Prix wurde Marc Gene bei Williams durch Antonio Pizzonia ersetzt.
2005: Der Grand Prix fand nur wenige Tage nach den Bombenanschlägen von London statt, was die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal erhöhte. Juan Pablo Montoya entschied das Rennen von Position vier kommend für sich und verwies Fernando Alonso und Kimi Räikkönen auf die Plätze. Mann des Rennens war allerdings Räikkönen, der nach einem Motorschaden auf den zwölften Startplatz versetzt worden war und dennoch den Sprung auf das Podium schaffte.
2006: Der überragende Mann des Wochenendes war Fernando Alonso. Dem Renault-Piloten gelang es als jüngster Fahrer überhaupt Pole Position, Rennsieg und die schnellste Runde einzufahren. Neben Alonso schafften in einem ereignisarmen Rennen Michael Schumacher und Kimi Räikkönen den Sprung auf das Podium. Für Schlagzeilen sorgte TV-Reporterin Louise Goodman, die bei Midland als erste Frau überhaupt an einem Boxenstopp mitwirkte und Tiago Monteiros linken Hinterreifen wechselte.
2007: Lewis Hamiltons sensationelle Debütsaison kurbelte den Ticketverkauf gehörig an. Laut Veranstalter gab es ein derartiges Interesse seit Nigel Mansell nicht mehr. Hamilton gelang auch prompt die schnellste Zeit im Qualifying, im Rennen reichte es aber nur für den dritten Rang. Der McLaren-Pilot musste den späteren Sieger Kimi Räikkönen und Fernando Alonso passieren lassen. Red Bull Racing sorgte erstmals mit einer speziellen Lackierung für Aufmerksamkeit, die über 30.000 Unterstützer der Stiftung Wings for Life abbildete.
2008: Nachdem Hamilton im Vorjahr noch der Heimsieg verwehrt geblieben war, gelang ihm nun der Triumph in Silverstone. Auf der zu Beginn des Rennens nassen Strecke sicherte sich Nick Heidfeld mit über einer Minute Rückstand den zweiten Platz, während Rang drei an Rubens Barrichello ging. Er fuhr damit Hondas ersten Podiumsplatz seit 2006 ein. Nach dem Rennen hielten Hamilton, Felipe Massa und Kimi Räikkönen bei jeweils 48 WM-Punkten, Robert Kubica wies nur zwei Zähler Rückstand auf das Trio auf.
2009: Sebastian Vettel feierte einen Start-Ziel-Sieg, während Mark Webber mit Rang zwei den Doppelsieg für Red Bull perfekt machte. Der WM-Führende Jenson Button kam nicht über den sechsten Rang hinaus, wohingegen seinem Brawn GP-Stallgefährten Rubens Barrichello der Sprung unter die ersten Drei gelang. In Silverstone deutete sich erstmals an, dass die Dominanz von Brawn GP nicht mehr in jenem Maße vorhanden war wie noch zu Saisonbeginn.
2010: In einem ereignisreichen Rennen konnte Mark Webber den Sieg davontragen und sich die maximale Punktanzahl vor Lewis Hamilton und Nico Rosberg sichern. Polesetter Sebastian Vettel hatte hingegen weniger Glück und erlitt bereits in der ersten Runde nach einem Duell mit Hamilton einen Reifenschaden. Schlussendlich schaffte es der Deutsche auf dem siebten Platz ins Ziel und büßte weiteren Boden auf Hamilton in der Fahrerwertung ein.
2011: Im Zentrum des letzten Großbritannien GP stand die Diskussion rund um das Zwischengas-Verbot, das für große Aufregung sorgte. Unbeeindruckt davon gewann Fernando Alonso das Rennen vor den beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber. Vettel hatte am Start die Führung übernommen, diese jedoch im Zuge eines schlechten Boxenstopps wieder eingebüßt. Für ein F1-Debüt sorgte Daniel Ricciardo, der Narain Karthikeyan bei HRT ersetzte.
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