Die Teamduelle zum Türkei GP
Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2021 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying werden alle gemeinsamen Segmente herangezogen.
Mercedes:
Lewis Hamilton wusste schon am Freitag, dass er mit einer Motorenstrafe ins Wochenende gehen musste. Am Samstag minimierte er mit einem starken Qualifying noch den Schaden, aber im Rennen überstimmte er die Strategie-Entscheidung des Teams und verspielte ein Podium. Valtteri Bottas konnte im Qualifying zwar nicht mithalten, exekutierte von der Pole aus aber ein perfektes Rennen, setzte alle Strategien um und gewann zum ersten Mal seit Russland 2020.
Red Bull:
Max Verstappen kämpfte das ganze Wochenende mit einem untersteuernden Auto, und minimierte durchweg die Schäden. Die Pace für eine Attacke auf Mercedes hatte er nie. Sergio Perez blieb im Qualifying einmal mehr sehr schwach, aber mit einem guten Start und einer inspirierten Defensive gegen Lewis Hamilton sowie einem starken Schluss-Stint sicherte er das dritte Podium der Red-Bull-Karriere ab.
Ferrari:
Charles Leclerc zeigte im Qualifying seine ganze Klasse und fing fast Max Verstappen ab, und hielt auch im Rennen ewig lange Anschluss an Verstappen und Valtteri Bottas. Bis diese zum Boxenstopp kamen, und Leclerc gierig wurde und auf dem Startreifen durchfahren wollte. Der Grip ging aus, die Fehler häuften sich, der ultimative Wechsel war zu spät. Carlos Sainz musste nach Motorstrafe von ganz hinten losfahren und beteiligte sich gar nicht ernsthaft am Qualifying, dafür umso ernsthafter am Rennen, wo er sich in die Punkte kämpfte und ein perfektes Rennen fuhr.
AlphaTauri:
Pierre Gasly schob sich am Samstag einmal mehr mit dem Optimum in die Top-5, und die Strafe für den Kontakt mit Alonso in der ersten Kurve des Rennens beeinflusste das Ergebnis nur unwesentlich, mit einer kontrollierten Fahrt eroberte er P6. Yuki Tsunoda behielt im Qualifying zumindest die Nerven, aber ihm gingen die Reifensätze aus, und im für ihn ungewohnten Q3 bekam er von Gasly einmal mehr die volle Packung. Sein Rennen begann gut, dann nahm er sich mit einem Dreher selbst aus dem Spiel.
McLaren:
Lando Norris kämpfte das ganze Wochenende mit einem zwar nicht schlechten, aber auch nicht wirklich dem Niveau der letzten Rennen entsprechenden McLaren. Unscheinbar brachte er das Rennen ohne Fehler mit starkem Schluss-Stint durch. Daniel Ricciardo tat sich mit dem Auto auf dieser Strecke wieder schwerer, gestand nach einem Qualifying-Debakel den eigenen Fehler ein und wechselte im Rennen zu früh die Reifen.
Aston Martin:
Sebastian Vettel verlor irgendwo im feuchten Qualifying den Faden, den Rhythmus, und fand am Sonntag auch nicht wieder zu sich. Bei Mischbedingungen kam er einfach nicht zurecht, und eine desaströse Entscheidung zum Slick-Wechsel ruinierte die letzte Punktechance. Lance Stroll war im Qualifying schneller, wenngleich nicht fehlerfrei, fuhr dafür aber am Sonntag blitzsauber.
Alpine:
Fernando Alonso lieferte performance-technisch seinen besten Samstag, wenngleich er dem Teamkollegen im Weg stand. Sein Sonntag endete in den ersten beiden Runden effektiv mit einer Kollision mit Pierre Gasly und mit einem Rammstoß gegen Mick Schumacher. Esteban Ocon war Alonsos Opfer im Qualifying und blieb in Q2 hängen. Am Sonntag quälte er sich mit den Startreifen bis ins Ziel und wurde gerade noch mit Punkten belohnt.
Alfa Romeo:
Kimi Räikkönen bekam auf leicht feuchter Piste im Qualifying keine Runden zusammen, sah aber im Rennen deutlich stärker aus. Nur war Antonio Giovinazzi im Weg, der im ersten Stint die Pace des Teamkollegen, den er im Qualifying noch geschlagen hatte, nicht ganz gehen konnte. Erst in der Schlussphase kamen die beiden im Tandem nach vorne, aber kamen nicht mehr rechtzeitig beim letzten Punkterang, gehalten vom auf toten Reifen fahrenden Esteban Ocon, an.
Williams:
George Russell war im Qualifying zwar schnell, aber baute zu viele Fehler ein. Seine Position spiegelte aber die Rennpace des Autos wieder, und am Sonntag blieb er abseits der Punkte stecken. Nicholas Latifi baute im Qualifying ebenfalls Fehler, und hatte dann nicht mehr genug Benzin für eine letzte schnelle Runde in Q1. Das Rennen machte er sich selbst mit einem Dreher in der ersten Runde kaputt.
Haas:
Mick Schumacher lieferte ein exzellentes Qualifying bei schwieerigen Bedingungen und fuhr zum zweiten Mal ins zweite Segment. Verwerten konnte er diese starke Ausgangsposition nicht, als er in der zweiten Runde von Fernando Alonso gedreht wurde. Nikita Mazepin, der im Qualifying noch ewig weit zurückgelegen war, kam so unverhofft vor ihn, konnte diese Position allerdings nicht halten und scheiterte am Reifenmanagement.
diese Formel 1 Bilderserie