Red Bull Racing feiert beim Großen Preis der Türkei 2020 ein besonderes F1-Rennen: Es ist der 300. Grand Prix des Teams aus Milton Keynes in der Formel 1. Nur zehn Rennställe in der gesamten Geschichte der Königsklasse kommen auf mehr Starts. Wir präsentieren die größten Aufreger, Momente und Highlights zum runden Geburtstag des österreichisch-britischen Rennstalls.
Eine Bilderserie von MSM-Redakteur Jonas Fehling
1. GP - Australien 2005: Punkte gleich beim ersten Start
Im Jahr 2005 begann für Red Bull Racing das Abenteuer Formel 1. Down Under gelang ein formidabler Einstand, als gleich im ersten Rennen sowohl David Coulthard als auch Christian Klien in die Punkte fuhren.
26. GP - Monaco 2006: Das erste Podium
Schon im zweiten Jahr war Red Bull reif für das Podium. David Coulthard holte den ersten Podestplatz standesgemäß gleich mal in Monte Carlo. Gefeiert wurde mit Superman-Cape.
75. - China 2009: Erster (Doppel)-Sieg & erste Pole
Bis zum ersten ganz großen Coup dauerte es dann aber drei Jahre bzw. brauchte es schon einen Sebastian Vettel. Im Regen von Shanghai fuhr der Deutsche ein starkes Rennen und von Pole zum Sieg. Mark Webber machte mit P2 das Ergebnis perfekt.
81. GP - Deutschland 2009: Webbers erster Streich
Nach Sebastian Vettels erstem Sieg als Red-Bull-Fahrer brauchte sein Teamkollege auch nicht mehr lang bis zum ersten Siegerchampus. Auf dem Nürburgring durfte der Australier erstmals jubeln.
95. GP - Monaco 2010: Pool-Party mit Webber
Ein Jahr später gewann Mark Webber in Monaco. Der Sieg sorgte für die inzwischen legendären Pool-Party-Bilder, als sich der Australier im Siegesrausch auf der Energy Station ins kühle Nass stürzte.
96. GP - Türkei 2010: Vettel vs. Webber eskaliert
Schon ein Rennen später in Istanbul eskalierte die schon leicht angespannte Beziehung der Red-Bul-Kollegen völlig. Vettel übertrieb im direkten Duell mit Webber, es kam zum Unfall. Vettel gestikulierte in Richtung des Australiers, Webber habe eine Schraube locker. Obwohl Vettel ziemlich offensichtlich die Schuld trug, zog Red Bull den Deutschen nie zur Rechenschaft. Spätestens jetzt war klar, wer bei Red Bull die Titelhosen anhaben sollte.
98. GP - Europa 2010: Caterham verleiht Red Bull Flügel
Dramatische Szenen in Valencia. Mark Webber knallte Heikki Kovalainen ins Heck und hob ab. Spektakuläre Bilder. Das Rennen endete für Webber in der Streckenbegrenzung.
107. GP - Braslien 2010: Erste Konstrukteurs-WM
Standesgemäß - mit einem Doppelsieg - fuhren Vettel und Webber in Sao Paulo die erste Team-WM für Red Bull ein.
108. GP - Abu Dhabi 2010: Vettels erster WM-Titel
In einem völlig kuriosen WM-Finale krönte sich Vettel zum jüngsten F1-Weltmeister der Geschichte. Dabei hatten noch vor dem Rennen Mark Webber und Fernando Alonso wesentlich größere Chancen gehabt.
148. GP - Malaysia 2013: Die Multi-21-Äffäre
Zwei Jahre und zwei Vettel-Titel weiter war Red Bull auch 2013 großer Favorit. Doch Mark Webber wollte sich teamintern noch immer nicht geschlagen geben. In Sepang griff Red Bull deshalb zur Teamorder, um keine neue Eskalation wie in der Türkei zu riskieren. Doch Vettel spielte nicht mit, ignorierte die Ansage und überholte Webber skandalträchtig.
162. GP - Indien 2013: Dominator Vettel zum 4. Titel
Schon in Indien machte Sebastian Vettel seinen 4. WM-Titel klar. In der zweiten Saisonhälfte gewann ausschließlich der Deutsche. Eine solche Dominanz hatte es nicht mehr seit Michael Schumacher 2004 gegeben.
172. GP - Kanada 2014: Ricciardos erster Streich
Trotz absoluter Mercedes-Dominanz zu Beginn der neuen Hybrid-Ära gelangen Sebastian Vettels neuem Teamkollegen Daniel Ricciardo im eigentlich heillos unterlegenen Red Bull 2014 drei Saisonsiege. Den ersten davon krallte sich die Honeybadger in Kanada. Vettel. Den vierfachen Serienchampion Vettel hatte Ricciardo das ganze Jahr voll im Griff, Vettel sprang ab zu Ferrari.
206. GP - China 2016: Torpedo Kvyat
In Shanghai wurde es am Start ganz eng. Ferraris Sebastian Vettel beschimpfte Red-Bull-Nachfolger Daniil Kvyat als Torpedo. Allerdings war es Vettel, der in Räikkönen krachte. Ein Rennen später in Russland donnerte dann Kvyat gleich doppelt in Vettel. Das Aus für den Russen bei Red Bull. Das Team nutzte die günstige Gemengelage, um Shootingstar Max Verstappen zu Red Bull zu promoten.
208. GP - Spanien 2016: Verstappen siegt beim Debüt
Solche Geschichten kann man sich gar nicht ausdenken. Gerade befördert, gewann Max Verstappen gleich bei seinem Debüt für Red Bull in Barcelona. Rekord: Jüngster Sieger der Geschichte.
248. GP - Aserbaidschan 2018: Verstappen & Ricciardo kopieren Webber & Vettel
Der nächste große Aufreger bei Red Bull folgte zwei Jahre später: In Baku kollidierten Max Verstappen und Daniel Ricciardo teamintern. Das Aus für beide nach einem packenden Kampf. Erinnerungen an Webber vs. Vettel in der Türkei wurden wach - wenngleich es dieses Mal alles andere als eine Teamorder gegeben hatte. Der Unfall gilt als Auslöser der Flucht Ricciardos zu Renault ab der kommenden Saison.
250. GP - Monaco 2018: Ruhmreiches Jubiläum durch Ricciardo
Perfektes Timing: Das Rennen zum 250. Jubiäum reicherte die sowieso schon aufregende Red-Bull-Geschichte in der Formel 1 weiter an: Daniel Ricciardo sorgte nach einem dominanten Wochenende in Monaco mit seinem ersten Sieg im Fürstentum für den nächsten Red-Bull-Feiertag.
264. GP - Brasilien 2018: Verstappen vs. Ocon
Wenn es um Aufreger im Red-Bull-Lager geht, dann darf dieser Moment nicht fehlen. Auf Siegkurs liegend kollidierte Verstappen beim Überrundungsvorgang mit Esteban Ocon, so reichte es nur zum zweiten Platz. Die Wut war gewaltig. Unmittelbar nach dem Rennen kam es zu einem kleinen Handgemenge zwischen dem Niederländer und seinem französischen Rivalien aus Juniorenzeiten.
274. GP - Österreich 2019: Erster Sieg mit Honda
Zur Saison 2019 wechselte Red Bull den Motorenpartner. Nach einer zunehmend gestörten Beziehung mit Renault setzte das Team fortan auf Honda-Motoren. Beim neunten Saisonrennen war es soweit: Perfekt getimt, zum Heimrennen in Spielberg, gewann Red Bull dank Max Verstappen erstmals mit den Japanern. Für Honda war es zudem der erste Sieg in der Formel 1 seit dem Wiedereinstieg 2015 bzw. der erste überhaupt seit 2006. Kein Sieg ohne Geschmäckle allerdings: Das entscheidende, beinharte Manöver gegen Charles Leclerc sorgte für hitzige Diskussionen.
289. GP - Ungarn 2020: Crash auf Sichtungsrunde
Dieser Grand Prix ist ganz klar ein Highlight der Mechaniker, nicht eines Fahrers. Max Verstappen crashte auf einer der Sichtungsrunden vor dem Rennen, beschädigte die Frontpartie seines RB16 heftig. Das Team bewies daraufhin, dass Red Bulls Truppe nicht nur für Boxenstopp-Rekorde in Serie sorgen, sondern auch aberwitzig schnell reparieren kann. Noch in der Startaufstellung war der Bolide wieder so weit hergestellt, dass Verstappen regulär starten konnte. Der Lohn: P2.
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