Sainz im Siegestaumel: An seinem 150. Formel-1-Wochenende konnte sich der Spanier Carlos Sainz Jr. in Silverstone nicht nur die erste Pole Position seiner Karriere sichern, sondern ebenfalls seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Nach so vielen Starts in der Formel 1 musste das einer echten Erlösung gleichkommen. Und auch seinen Vater, den zweifachen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz Sr., wird das gefallen haben. Sein Sohn war neben Fernando Alonso nämlich erst der zweite spanische Formel-1-Fahrer, der ganz oben auf dem F1-Treppchen stand.
Schumacher atmet auf: Aber nicht nur Carlos Sainz war nach dem Grand Prix in Silverstone zum Feiern zumute. Mick Schumacher gelang es an diesem Wochenende nämlich auch, sich mit P8 seine ersten WM-Punkte in der Formel 1 zu sichern. Nach insgesamt 31 Grand-Prix-Starts und der ein oder anderen zuvor verpassten Gelegenheit auf Punkte in der Königsklasse des Motorsports war das mit Sicherheit eine gewaltige Last, die von ihm abfiel. Übrigens: Das waren die ersten WM-Punkte in der Formel 1 seit 2012, die an einen Piloten namens Schumacher gingen. Damals kam nämlich sein Vater Michael in seinem letzten Grand Prix in Brasilien auf P7 ins Ziel.
Haas mit doppelter Punkteausbeute: Da nicht nur Mick Schumacher beim Rennen in Großbritannien in die Punkte fuhr, sondern auch Kevin Magnussen auf P10 ins Ziel kam, war es der erste Grand Prix seit Deutschland 2019 in dem beide Haas-Piloten in den Punkten landeten. Zu dieser Zeit fuhr noch Romain Grosjean an Kevin Magnussens Seite.
Hamilton als König von Silverstone: Ein weiterer Gewinner des Wochenendes ist Lewis Hamilton mit P3. Der Brite hält in Silverstone aktuell ganz klar den Rekord, was Siege und Podestplätze auf der Strecke betrifft, die ursprünglich aus einem Militärflughafen der Royal Airforce entstanden ist. 8 Siege und 13 Podestplätze konnte der Rekordweltmeister in seiner Heimat bereits einheimsen - mehr als jeder andere Pilot in der Formel 1.
God Save the Queen: Darüber hinaus ist Silverstone seit jeher ein gutes Pflaster für den britischen Motorsport. Keine andere Nation konnte auf dem 5,891 km langen Rundkurs so viele Siege einfahren wie das Vereinigte Königreich. Die britische Nationalhymne erklang bereits 24-mal nach einem Grand Prix auf der Insel.
Ferrari mit längster Siegesserie: Trotz der vielen Erfolge, die britische Rennteams auf heimischen Boden feiern konnten, führt bis heute die Scuderia Ferrari die Rangliste der meisten Silverstone-Siege in Folge an. Zwischen 1951 und 1958 konnte der Traditionsrennstall alle sechs Grand Prix für sich entscheiden, die in dieser Zeitspanne abgehalten wurden. Auf dem Bild oben ist der Grand-Prix-Sieger von 1952, Alberto Ascari, zu sehen, der gerade seinen Ferrari zum Sieg pilotiert.
Die Mutter der Formel 1: Was viele vielleicht nicht wissen, ist, dass 1950 in Silverstone der erste Formel-1-Weltmeisterschaftslauf überhaupt stattfand! Gewonnen hat damals der Italiener Giuseppe Farina im Alfa Romeo. Die Strecke war allerdings nicht die, die wir heute sehen. Das Streckenlayout wurde zwischen 1948 und 2010 nämlich ganze 11-mal überarbeitet.
Holländischer Podiumslauf zu Ende: Max Verstappen hatte nach seinem diesjährigen Rennwochenende in Silverstone nicht wirklich etwas zu lachen. Wegen eines Trümmerteils auf der Strecke, das sich im Unterboden des Holländers verkeilt hatte und dort das ganze Rennen über hängen blieb, war seine Rennpace wesentlich schwächer als sonst. Bitter für den amtierenden Weltmeister, der seit dem Ungarn Grand Prix 2021 immer auf dem Podium stand, wenn er ein Rennen beenden konnte - insgesamt also ganze 17-mal.
Ausfälle über Ausfälle: Kurios! Bei eben diesem Rennen in Ungarn 2021 kam es auch zum letzten Mal zu so vielen Ausfällen in einem einzigen Rennen wie an diesem Wochenende in Silverstone. Ganze 6 Piloten haben die Zielflagge bei diesen beiden Events nicht zu sehen bekommen - immerhin mehr als ein Viertel des Feldes.
Russel erstmals punktelos: George Russell ging es ähnlich wie Max Verstappen. Auch seine Erfolgsserie fand an diesem Wochenende in Silverstone ein jähes Ende. Seit er bei Mercedes unterschrieben hat, gelang es ihm in jedem Grand Prix, gute Punkte einzufahren. Der Grund für das Ende seiner Serie könnte aber kaum löblicher sein. Nachdem Zhou seinen Horrorcrash hatte, verließ Russell nämlich ohne zu zögern sein Cockpit und eilte dem Chinesen umgehend zur Hilfe. Als die Situation so weit unter Kontrolle war und der Brite zu seinem Auto zurückkehrte, musste er allerdings feststellen, dass er es nicht mehr starten konnte. Da die Regeln in solchen Situationen eine Disqualifizierung vorsehen, war das Rennen für ihn in diesem Moment beendet.
Alonso der Weltenbummler: Wahnsinn! Fernando Alonso ist ein echter Marathon-Mann. Nach seinem Rennen in Großbritannien hat der Spanier offiziell 92.643 Kilometer in F1-Boliden abgespult. Mehr als jeder andere. Bedenkt man dabei, dass der Erdumfang circa 40.000 Kilometer beträgt, hat Alonso die Erde also bereits mehr als zweimal in einem Formel-1-Auto umrundet.
Ziemlich verrückt: Den mit Abstand gefährlichsten Auftritt abseits der Strecke lieferten an diesem Wochenende wohl einige Klimaaktivisten, die während der roten Flagge nach dem Start auf die Wellington-Gerade liefen, um ihren energiepolitischen Zielen Ausdruck zu verleihen. Glücklicherweise wurde dabei weder ein Pilot noch einer der Aktivisten verletzt. So etwas ähnliches hat sich auch schon 2003 zugetragen, als der "verrückte Pfarrer" Neil Horan auf die Hangar-Gerade lief und seine "Botschaft" so in die Welt tragen wollte. Wie durch ein Wunder ist auch damals niemand zu Schaden gekommen.
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