Die Pressestimmen zum Großen Preis von Silverstone
Erneut dominiert Lewis Hamilton die Formel 1. Mit ähnlicher Regelmäßigkeit ruiniert allerdings Sebastian Vettel seine eigenen Rennen. Die italienische Presse hat er mit einem schlechten Wochenende und dem krönenden Verstappen-Abschuss auf eine neue Eskalationsstufe getrieben - wie ein Kind sei Vettel, blamabel, desaströs, am Scheideweg seiner Karriere. Zum Glück hat Italien mit Charles Leclerc einen neuen Helden gefunden.
Corriere dello Sport (Italien): "Leclerc wie einst Gilles Villeneuve: Der Krieger Charles schafft zwei geniale Überholmanöver. Leclerc gewinnt den Guerrillakampf zwischen Ferrari und Red Bull. Angriffslustig und tödlich in der Verteidigung, Leclerc hat Nerven aus Stahl, er wächst und wächst und hat noch viel Potenzial. Vettel, wie schade! Wieder eine Blamage für Sebastian."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Ferrari hat einen neuen Leader. Leclerc dominiert die Show, während Vettel wieder einmal desaströs ist. Leclerc ist Protagonist eines außerordentlichen Duells mit Verstappen, er ist kämpferisch und energisch, obwohl sein Auto nicht das schnellste ist. Leclerc ist wunderbar, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Er hat endgültig das Herz der Ferrari-Fans erobert."
La Stampa (Italien): "Vettels Psychodrama: Maranello, wir haben ein Problem. Binotto verteidigt Vettel, fast wie ein älterer Bruder, doch die Krise des Piloten scheint endlos zu sein. Hamilton ist der wahre Herr der Formel 1. Er hat auch Glück auf seiner Seite, doch niemand hat nach zehn Rennen so viele Punkte erobert wie er."
La Repubblica (Italien): "Vettel, traurig und zerstreut. Seit viel zu langer Zeit ist er nicht mehr der Fahrer, der viermal Weltmeister war. Das spektakulärste Rennen der Saison bestätigt die klare Überlegenheit von Mercedes. Der kleine Prinz Leclerc ist der Pilot des Tages. Sein Duell mit Verstappen war einer der spannendsten Momente des Rennens."
Corriere della Sera (Italien): "Vettel verliert wieder einmal den Kopf. Während der Youngster Leclerc an Prestige gewinnt, scheint der viermalige Weltmeister Vettel nicht in der Lage, die Wiederholung bereits begangener Fehler zu vermeiden. Wie ein Kind reagiert er übereilig und schlecht auf eine direkte Bedrohung. Leclerc bewegt sich dagegen mit genau der Sicherheit, die sein Kapitän verloren hat."
Tuttosport (Italien): "Ein Sonntag zum Einrahmen für Hamilton, der wieder einmal der unangefochtene König der F1 ist. Vettel ruiniert einen tollen Start, indem er den Angriff auf Verstappen völlig verpatzt. Vettel entschuldigt sich bei dem Niederländer, doch seine Pechsträhne nimmt kein Ende."
Blick (Schweiz): "Was ist nur mit Sebastian Vettel los?" Das titelte 'SonntagsBlick' nach dem Qualifying zum Grossen Preis von Grossbritannien. Nach dem Rennen in Silverstone stellt sich diese Frage noch mehr. [...] In der WM-Wertung wirds für Vettel immer enger. Leclerc liegt im Direktduell nur noch drei Punkte hinter dem Deutschen (120:123). Rücktrittsgerüchte Ende Saison werden nicht leiser. Die endlose Diskussion geht weiter. Hört Vettel tatsächlich auf? Der vierfache Weltmeister steht an einem Scheideweg seiner Karriere."
Telegraph (Großbritannien): "Sebastian Vettel wirkt wie ein Fahrer, der die Richtung verloren hat. Die Gerüchte über seinen frühen F1-Ausstieg werden immer lauter. Er ist nur noch eine blasse Kopie jenes Mannes, der vier WM-Titel mit Red Bull gewann. Lewis Hamilton schätzt einen glitzernden Lifestyle und Hollywood-Partys, aber nur hier in Silverstone fühlt er sich geliebt. Und hier war er wieder einmal eine Klasse für sich."
The Guardian (Großbritannien): "Hamiltons Sieg war etwas dem Glück geschuldet. Aber sobald alle Hindernisse beseitigt waren, brachte er den Sieg mit der unablässigen Kontrolle zum Abschluss, die ihn fünf Titel einfahren ließ. Nun scheint ein sechster näher denn je. Er führt in der Meisterschaft vor Bottas mit 39 Punkten und hat 100 Punkte Vorsprung vor Vettel."
Daily Mirror (Großbritannien): "In einem Rennen, das durchaus den Preis als Rennen des Jahres gewinnen könnte, zelebrierte Hamilton den 80. Sieg seiner Karriere wie ein König. Aber was macht Vettel da? Der Ferrari-Man verliert die Kontrolle und kommt vom Weg ab."
Sun (Großbritannien): "Hamilton überquerte die Ziellinie 25 Sekunden vor Bottas, aber erst das Safety Car hatte ihn in diese komfortable Position gebracht. Unfassbar: Vettel kracht Verstappen einfach ins Heck. Ferrari hat ein ernsthaftes Problem."
Kleine Zeitung (Österreich): "Lewis Hamilton feierte in Silverstone einen Heimsieg vor Valtteri Bottas und Charles Leclerc. Das Rennen war geprägt von vielen, vielen Überholmanövern und Duellen. Es war Entertainment pur. Keine Spur von Formel fad."
L'Equipe (Frankreich): "Hamilton stellt die Rangordnung wieder her. Der liebe Gott hat König Hamilton gerettet, indem er wunderbarerweise ein Safety Car auf die Strecke schickte. Vettel verliert die Kontrolle über sein Auto und kracht Verstappens Red Bull ins Heck."
AS (Spanien): "Hamilton regiert im Chaos, ein hartes Rennen in Silverstone endet mit dem Sieg von Lewis. Der Engländer zeigte sich vom Start an aggressiver denn je. Schwerer Fehler von Vettel, als der Deutsche nach einem missglückten Bremsmanöver Verstappen verschluckt. Für Vettel wird diese Saison immer mehr zum Kreuzweg."
El Mundo Deportivo (Spanien): "Hamilton gewinnt im Wahnsinn von Silverstone, und Vettel touchiert Verstappen. Endlich war mal richtig Leben in der Bude, genau das wollen die Fans sehen. Für Vettel ist die Saison gelaufen, Hamilton hat dagegen alles selbst in der Hand."
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